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Hersbrucker Straßenlauf

04.08.2002 14. Hersbrucker Straßenlauf

Toni, Danke für die Bestzeit

Weine nicht, wenn der Regen fällt...

...es ist der Tag, wenn Deine Bestzeit fällt.


3745 Tage ist dieser kühle 3. Mai 1992 zurück, seit 10 Jahren, 3 Monaten und einem Tag stand meine 10-km-Bestzeit bei 37:40, gelaufen im Münchner Olympiapark mit den letzten Metern im Olympiastadion. Eine Marke, die unbezwingbar schien.

Hersbruck, 4. August 2002. 9:30 Uhr. Über 300 Läufer warten auf der breiten Ostbahnstraße in Hersbruck auf den erlösenden Schuß, darunter zwei Ansbacher. Ich mit dem Ziel, die Bestzeit anzugreifen, Anton Lederer mit den Ziel, die 37-Minuten-Grenze zu unterbieten. Keine 20 Grad waren es an diesem Sonntagmorgen, dunkle Wolken sind aufgezogen und vor wenigen Minuten hatte es zu regnen begonnen. Das Wetter kann also als Ausrede für schlechte Leistungen nicht herhalten. Auf der breiten Startgerade kamen wir beide gut weg: 3:36 für den ersten Kilometer. Aber dann: 3:50 für den zweiten Abschnitt. Das war für mich etwas zu langsam und für Toni erst recht. Ich beschleunigte etwas, Toni in meinem Windschatten. Bei km 4 kam der Amberger Alexander Heidl von hinten, ich hing mich dann hinter ihm. In Nu war eine Lücke zwischen mir und Toni und für letzterem war bei der 5km-Tafel klar: Die Hoffnungen auf eine Zeit unter 37 Minuten sind auf der ersten Hälfte des Rennens verflogen. 30 Meter vor ihm überquerte ich diese Marke in 18:42. Dies ist übrigens genau meine aktuelle 5000m-Bestzeit... Zweieinhalb Kilometer blieb ich auf der langen Gerade weiter in Alexanders Windschatten. Toni fand auf der zweiten Hälfte endlich seinen Rhythmus, kam aber zunächst noch nicht näher.

Am Ende wurde es hart: ich setzte mich zwar zunächst von Alexander ab, merkte aber: jetzt ist jede Sekunde kostbar. Von hinten kam aber nach Kilometer 8 unerwartete Hilfe: Toni lief zu mir auf und rief mir zu, dranzubleiben. Seine Wunschzeit blieb an diesem Tag ohnehin ein Traum, so daß er sich entschloß, wenigstens mich zur Bestzeit zu treiben. Seine Zurufe, seine Anfeuerungen, wenn ich langsamer wurde - das brachte entscheidene Sekunden. 9 Kilometer - 33:51 - noch 3 Minuten und 48 Sekunden - noch ist nichts in trockenen Tüchern. Der Kopfsteinpflasterabschnitt durch die Altstadt begann gerade. Alexander hatte sich erholt und kan wieder vorbei - egal. Es zählt nur die Zeit. Toni gab sein Bestes - trieb mich lautstark durch die Kurven. Endlich das Wassertor: 37 Minuten waren um. Endspurt: eine Kurve, die Zielgerade bergab. Toni ließ sich etwas zurückfallen. Der erste Ordner im Zielkanal wollte mich schon bremsen - wo ist die weiße Linie? Endlich - ein banger Blick auf die Uhr: 37:29 - es hat geklappt! 3:38 mit Tonis Hilfe für den Schlußabschnitt - allein wäre das wohl nicht gegangen. Der Rest war Freude. Jetzt merkte ich auch erst, daß der leichte Regen zu einem ausgewachsenen Landregen mutiert war. Und es wurde kalt...

Für Statistiker: Platz 28 und 29 von 302 Finishern, für uns beide Rang 5 in den Altersklassen, Tonis Endzeit: 37:31.

Weine nicht, wenn der Regen fällt - und trotzdem kamen heimlich einige Tränen. Es war der schwerste Kampf um eine Bestzeit - ist die neue Marke wieder für die Ewigkeit...?
Danke, Anton Lederer für Deine Hilfe, danke auch, Alexander Heidl für die 4 Kilometer hinter dir - ohne Euch wäre dieser Tag nicht möglich gewesen.