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Sonneberg, 02.06.2024
Endlich wieder Motivation und Kampfgeist0206220240060
Es war nun schon fünf Jahre her, als ich das letzte Mal beim Sportfest der Sonneberger Leichtathleten am Start stand, natürlich über 800 Meter. Heuer war es erst noch ungewiss, ob ich dabeisein kann, denn Ischiasprobleme sorgten kurz vor Pfingsten für eine kleine Zwangspause.
In Bamberg traf ich mich mit Kurt Weinmann und in Coburg stießen auch die in Nürnberg lebende Brasilianerin Daniela Araujo Maciel und ihr der M60 angehörende Vater José Ivan Maciel hinzu, beides Bekannte von Kort, die ihr erstes Bahnrennen bestreiten wollten. Um 15 Uhr war der Start geplant und da wir schon um Zwölf ankamen, war noch etwas Zeit für einen Stadtbummel durch die menschenleere Fußgängerzone, durch den Stadtpark und zur Peterskirche, bevor es dann zum Stadion ging.
Insgesamt lagen 201 Anmeldungen im Altersbereich von fünf bis fünfundsiebzig Lebensjahren vor. In Sonneberg dürfen die Jüngsten eben noch richtige Leichtathletik machen. Wir holten für 3,50 € unsere Startnummern und platzierten uns sicherheitshalber an der Gegengeraden unter dem Tribünendach. Immerhin hatte es beim Stadtrundgang leicht geregnet, doch dann blieb es trocken und immer öfter schaute die Sonne durch. Umziehen, allmählich etwas Wettkampfanspannung aufbauen - da wollte ich dann lieber alleine sein. 45 Minuten vor der geplanten Startzeit machte ich mich dann allein auf eine Einlaufrunde durch die Innenstadt und vom ersten Schritt a0206220240041kln fühlte ich mich locker. Beim Loslaufen sah ich noch, die mit der U8 der Reigen der 800m-Rennen begann. Steigerungen, Spikes schnappen und rüber zum Start. Man war nur knapp zehn Minuten hinter dem Zeitplan, also war es dann Zeit, die Spikes anzuziehen, Kurt, Daniela und José waren auch vor Ort.
Über 800 Meter müssen Männer und Frauen getrennt starten, was diesmal auch aufgrund des großen Feldes Sinn machte. Zuerst waren die Damen dran, wo Daniela mit 3:30,08 min eine gelungene 800m-Premiere feierte.  Dann waren die Männer ab U16 aufwärts dran. Im Gegensatz zu den Vorjahren machte sich die Jugend sehr rar: nur ein M15er, ansonsten alles ab M40 aufwärts und die vier M60er stellten die Hälfte des achtköpfigen Feldes.
Nach dem Startschuss begann erstmal das Gerangel um die Innenbahn, mit einer kurzen Tempospritze, aber ohne Ellenbogeneinsatz kam ich nach 50 Metern endlich nach innen. Hinter mir noch José und Kurt, vor mir war der Jenaer Dr. Frank Ortmann, hier ebenfalls M60, schon etwas weg.  Nach 200 Metern waren es bei mir etwa 42 Sekunden. Jose zog aber bald vorbei und  führte das Trio in die zweite Runde. Ich erfuhr erst später, dass dies nach etwa 90 Sekunden erfolgte. Auf die Uhr schaute ich nicht, denn gerade hier legte ich eine kleine Tempospritze ein, um den Rückstand zu José in Grenzen zu halten. In Ludwigshafen hatte ich mich nach 400 Metern schon längst aufgegeben, diesmal war aber der Kampfgeist und etwas Tempohärte wieder da. Auf der Gegengeraden überholten wir dann zwei Läufer, die am Anfang wohl etwas zu schnell waren. José hatte aber immer noch etwas Vorsprung. 150 Meter vor dem Ziel zog ich dann zum Endspurt an und konnte das Tempo bis fast zum Ziel kontinuierlich steigern. So konnte ich mich auch an Kurt vorbeikämpfen. Weit vor mir riß inzwischen der Gesamtdritte Frank Ortmann die Arbe hoch, mit seinen 2:49,92 min hatte er auf den letzten Drücker die M65-Norm für die Deutschen Seniorenmeisterschaften geknackt. Ich hatte auch Grund zur Freude , denn trotz der Zwangspause fiel zumindest die 3-Minuten-Marke und die 2:59:04 sind somit auch Jahresbestzeit. José finishte nach 3:01,61 min als Dritter der M60 und der gesundheitlich angeschlagenen Kurt in 1:13,60 min als Vierter unserer Altersklasse.
So gingen wir zufrieden zurück zur Tribüne und etwas später schaffte ich es noch, für uns vier die letzten Thüringer Bratwürste zu blocken. Nach so einem schönen, sonnigen Wettkampftag schmeckten sie natürlich während der Wartezeit auf die Siegerehrung besonders gut.
Es war also wieder ein schönes, gut organisiertes Meeting im Städtischen Stadion der Spielzeugstadt - Dank an das Team des “Sonneberger Leichtathleten e.V.” für diesen schönen Tag.
Mit flüssigem Reiseproviant begaben wir uns dann zum Bahnhof. In Bamberg verabschiedete sich Kurt und in Nürnberg dann Daniela und José, es war ein sehr schöner Sonntag.

800 m Männer Sonneberg
1. (1. M40)  199  Zimmermann, Stefan (LG Ohra Energie) 2:19,19  
2. (1. M50)  178  Birgfeld, Kai (Läuferbund Schwarzenberg 90 e.V.) 2:25,09  
3. (1. M60)  24  Dr. Ortmann, Frank (LC Jena) 2:49,92  
4. (2. M60)  5  Behrendt, Jörg (TSV 1860 Ansbach) 2:59,04  
5. (3. M60)  27  José Ivan Maciel 3:01,61  
6. (1. M15)  203  Kluge, Oliver (Leichtathletik Sonneberg e. V.) 3:04,72  
7. (2 .M40)  23  Luthardt, Ronny 3:05,52
8. (4. M60)  22  Weinmann, Kurt (LAC Essingen) 3:13,60

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