Rohr, 23.11.2024 In der dritten Runde kam der Kampfgeist

Es sah am Vorabend des Rohrer Crosslaufes wettertechnisch nicht gut aus. Zumindest in Ansbach hat es kräftig geschneit. Doch am nächsten
Vormittag schaute es dann in Rohr deutlich besser aus: kein Schnee, relativ trockene Strecke und dann auch Sonnenschein, auch wenn es noch
recht kühl blieb. Bei Matsch oder gar Tiefschnee könnte man die seit 2019 aktuelle Runde nicht komplett laufen, doch dieses Problem bestand
so nicht. Nach der Ankunft bin ich so erst mal einen Teil der Runde abgegangen.
Die große Frage in Rohr ist im Vorfeld die gleiche wie in Flachslanden: Wer läuft denn überhaupt? In
Flachslanden hingen immerhin die Vormeldelisten auf, in Rohr waren wir bis zum Startpfiff im Ungewissem. Man sah eben nur, wer alles zwischenzeitlich eintraf oder sich warmlief.
Neun Mann waren wir schließlich zum Mittelstreckenrennen der Männer und Jugendlichen: vier Männer, vier U18er und ein U20er, davon zweimal TV Leutershausen und zweimal TSV Ansbach, neben mir eben noch der
junge, aber schnelle Valentin Herrmann. Da der Zehnte nicht vor Ort war, ging es so bereits zwei Minuten vor Halb Eins los. Valentin und der Leutershäuser Leon Albrecht schossen gleich
vorneweg. Die meisten kannte ich, nur die beiden fremden Läufer nicht. So hieß es erst mal, sich hinten reinzuhängen und es rollen zu lassen. Drei große Runden und eine Sportplatzrunde lagen vor
uns, also 3,7 Kilometer. Am Anfang lief es wie immer noch etwas zäh, zumal ich mit den langen 12er Dornen noch etwas vorsichtig war. Nasser
Boden und Schotter wechselten sich im Verlauf der Runde ab. Den Abstieg machte ich zunächst sehr vorsichtig, kam gut wieder hoch, dann ging
es an den Zuschauern und den Bratwurstduftwolken in die zweite Runde. Draußen an der Wendeschleife sah ich dann, dass die Spitze mit
Valentin und Leon schon näher kam. So musste ich den Berg etwas schneller und vor allem heil runterkommen, um Auffahrunfälle zu vermeiden.
Valentin und Leon leiteten dann schon den Endspurt ein, ich hatte bergauf zu kämpfen und dann in die dritte große Runde zu gehen. Leon sah ich dann noch laufen, Valentin suchte ich vergeblich - er hatte sich leicht verletzt und ging dann nur noch ins Ziel.
Ich sah aber einen Mann in weiß vor mir, den vereinslosen Oberpfälzer Manuel Haubner. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Lücke kleiner wird. An der Scheune wurde das Gefühl
Gewissheit zur Gewissheit und in der Wendeschleife war die Lücke geschlossen. Ausgangs der Schleife versuchte ich einen Antritt, Manuel konterte aber und ich blieb nochmals in seinem Windschatten. Dann wurde
es aber langsamer und ich griff ein zweites Mal an. Diesmal schien ich wegzukommen, durfte mich aber nicht in Sicherheit wiegen. So musste ich auch den Berg ein wenig schneller runter
und vor allem bergauf durchziehen. Oben am Sportheim, vor den Zuschauern, war ich zwar etwas platt, schien aber einen sicheren Vorsprung zu haben, hinter mir war jedenfalls
nichts zu sehen. Franz-Josef Heller, der sich vor mir platzierte, hatte da die Sportplatzrunde bereits hinter sich und war im Ziel, als ich die Runde in Angriff nahm. Erst als ich schon fast
die Längsseite des Fußballfeldes abgelaufen bin, sah ich meinen Verfolger am Sportheim. Auf einen richtigen Endspurt konnte ich so doch verzichten, sondern kam locker nach 21:28 min,
fast vier Minuten hinter FJH und fast eine Minute vor Manuel. Die dritte Runde kostete dann doch etwas Kraft, nach einer kurzen Erholung war
dann aber alles schon wieder gut. Unter den vier erwachsenen Männern (der schnellste war Roland Rigotti) war ich so dritter und hinter FJH
Zweiter bei der Kreismeisterschaft. Als erster Mittelstrecker der Männerklasse habe ich somit meine Serie komplett - 13 Platzpunkte. Sowohl
Franz-Josef Heller, der erst in Feuchtwangen einstieg als auch Moritz Meyer, der diesmal verletzt zuschaute, fehlt noch ein Rennen. Wer aber
auch immer von den beiden in Dinkelsbühl startet, wird dann aber auch vor mir landen.
Schnelles Umziehen nach dem Rennen (Jürgen Scheibenberger fotografierte auch noch das erste Kinderrennen), dann weiter zuschauen,
Mittelstreckensiegerehrung und ganz am Ende nach der Langstrecke dann Duschen und schließlich im Sportheim Kaffee und Kuchen sowie die Langstreckensiegerehrung. Fotos: Jürgen Scheibenberger


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