Rödental, 27.04.2024 Diesmal lief es besser als erwartet
Das Rödentaler Bahnmeeting fand heuer zum dritten Mal statt und Christoph Franke machte bereits fleißig Werbung. Da unser Heimsportfest auf
Sonntag verlegt wurde, ergab sich die Möglichkeit, mal in die an Coburg angrenzende 13000 Einwohner zählende aus mehreren früher
selbständigen Gemeinden gebildete Stadt zu fahren. Die Sportanlage befindet sich im 3800 Einwohner zählenden Stadtteil Oeslau, dich beim Bahnhof und unmittelbar neben der Itz.
Das dritte Bahnmeeting, als nationales Meeting ausgeschrieben, bot diesmal auch die Möglichkeit, World-Athletics-Punkte zu sammeln. Über 5000 m ging es auch um oberfränkische
und Mittelfränkische Meistertitel. So entschied ich mich auch für die zwölfeinhalb Stadionrunden, wohl wissend, dass ich irgendwo bei 24 Minuten landen würde - wenn es gut geht. Letzteres
glaubte ich ohnehin nicht, denn als ich viertel vor Zwei aus dem Zug stieg, hatte ich etwas Kopfschmerzen und schwere Beine. Erst mal zum Stadion, später noch ein kurzer Dorfbummel. Ab
15 Uhr verfolgte ich dann ohnehin die Läufe, aber es war recht entspannt. Die 5000 Meter waren ab 18:30 Uhr geplant, also war noch viel Zeit. Ich war ohnehin erst im B-Lauf gegen 19 Uhr dran.
Also richtete ich meine Erwärmung so ein, dass ich noch einen Teil des Frauenlaufes mit Kerstin Lutz verfolgen konnte.Meine Motivation hielt sich noch in Grenzen. Moritz Meyer war inzwischen
auch bereits vor Ort, er startete natürlich im A-Lauf und lief dort 16:37,37 min, 50 Sekunden
unter seiner alten Bestmarke. Inzwischen lag bereits die Hälfte der Bahn im Schatten und vom Wind war auch kaum noch etwas zu spüren, also
schon recht gute Bedingungen. Ich zog dann schon meine Spikes an, seit dem GayGames Cologne am 4. August 2010 war es mein erster
5000er mit Spikes - natürlich nicht mit dem Nike Eldoret von damals, sondern mit dem Nike ZoomX Dragonfly.
Der A-Lauf wurde schon nicht ganz pünktlich
gestartet und auch bis zum Start des B-Laufes dauerte es eine Weile. 19 Männer warteten in lockerer Form darauf, dass es losgehen würde. Um 19:18 war es dann soweit. Platziert wurden wir nicht, ich stand etwas
hinter der Linie, aber keiner wollte nach Form. Startschuß - los gings. In der ersten Kurve ging es erstmal um das Einsortieren und um einem Platz auf der Innenbahn. Nach 200 Metern dürfte ich innen
gewesen sein. Ich fand mich dann in der Mitte des Feldes etwa drei Meter vor einer dreiköpfigen Gruppe mit Sebastian Schubach (LAV Neustadt), Günter Stumpf (TSV
Scheßlitz) und Roland Kraus (SC Kemmern) wieder. Zunächst geschah nichts, dann zog Roland vorbei und setzte sich etwas ab. Sebastian und
Günter schlossen dann auf und einige Runden später zogen sie auch vorbei. Ich befürchtete wieder einen Einbruch wie vor Wochenfrist in
Eckental, doch es kam anders. Sie konnten sich nicht entscheidend absetzen und nach etwa 3000 Metern zog ich zunächst an Günter vorbei,
Sebastian hielt seinen Vorsprung. Dann überholten Sebastian und ich den Roland. Eine Runde vor Schluß hatte ich dann das komplette Trio
hinter mir und die Schlussrunde war dann mit einem Spitzenwert von 3:47 min/km 100 Meter vor dem Ziel auch die schnellste, da wollte ich nichts
mehr anbrennen lassen. Am Ende waren es für mich nicht erwartete 23:34,69 min, also endlich wieder mal ein gelungenes Rennen. Sieben
Sekunden vor mir war mein Altersklassenkonkurrent Michael Rubin von der TSG Roth. Wir beide nehmen uns ja nicht viel und haben uns öfter
duelliert. Auf den 3000 Metern war er auf den Bildern deutlich hinter mir zu erkennen, also muss er mich irgendwann recht flott überholt haben.
Überholungen hatte ich auch durch einige überrundende Spitzenläufer, weder Michael noch ich konnten sich erinnern, uns auf der Strecke gesehen zu haben, vielleicht liefen wir beide schon im Delirium.
Es dauerte dann doch einige Minuten, bis ich mich wieder halbwegs erholt hatte. Später, in der hereinbrechenden Nacht dann die Siegerehrung:
Michel und ich belegten in der Bezirksmeisterschaftswertung die Plätze 1 und 2.
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