Nürnberg, 24.02.2024 Meine sonnige Parkrun-Premiere
Es war für mich eine Premiere: zum ersten Mal war ich bei einem Parkrun dabei. Dabei gibt es diese in England
entstandene und dort sehr verbreitete Idee eines samstäglichen 5-Kilometerlaufes schon lange und seit April 2018 auch in Nürnberg am Wöhrder See. Registiert bin ich schon lange, doch
schaffte es bislang nicht, mal dabei zu sein. Johannes war schuld, denn er wollte bei der 224. Auflage mal dabei sein und auch für ihn war es eine Premiere. Dank Deutschlandticket ist
es nun auch schnell mal machbar, man muss nur früh um 6:54 Uhr mit der S-Bahn reinfahren, mit der um 7:32 könnte es knapp werden. So waren wir auch zeitig am See und liefen uns bis zur
Eisenbahnbrücke ein, insgesamt bei mir 3,3 km. So kannten wir dann auch die genaue Wegführung inklusive der "Bergwertung", denn ansonsten die die 5km-Runde völlig flach. Johannes nutzt
die Seerunde in seiner Mittagspause des öfteren zum Training. Er ist Lehrer am Scharrer und zwei seiner Schüler waren auch mit dabei. Eine spezielle Anmeldung gibt es nicht. Wer seinen Strichcode
auf Papier oder Handy hat, wird gewertet. Das Wetter passte, nach einer frostigen Nacht hatte es nun schon 3 Grad und es war noch sonnig. Nach einer kurzen Ansprache der Wettkampfleiterin ging es kurz nach neun
los. Insgesamt waren wie 125 Teilnehmende. Das Feld sortierte sich schnell ein und so ging es erst nach Westen. Die Wende ist kurz vor dem U
-Bahnhof Wöhrder Wiese und dort sah ich auf der anderen Seite der Wiese zwei Läufer vorneweg laufen, einer von beiden war Johannes. Nach etwa
einem Kilometer ging es auch für mich auf der anderen Pegnitzseite nach Osten. So langsam hat es sich bei mir auch einsortiert. Es waren immer die Gleichen, zwischen denen es auf der Südseite des Sees hin und her ging, Platzierungswechsel waren an der Tagesordnung. Meine Adidas waren noch etwas ungewohnt, aber auch dafür konnte ich den Lauf nutzen, ist doch die gesamte Strecke asphaltiert. Plötzlich
ein persönlicher Gruß von hinten. Die Rothenburger Marathonläuferin Kristina Höhn schoss an uns vorbei. Nach 13 Trainingskilometern folgte für ihr als Schlussabschnitt
noch der Parkrun im Marathontempo. Sie verpasste aber knapp den Start und rollte das Feld von hinten auf und erwies sich am Ende als schnellste Frau. Unsere gruppe war immer noch beisammen, mal langsamer und mal
schneller. Dann kam die Eisenbahnbrücke. Die Strecke führte nicht auf dem kürzesten Weg zum Überweg, sondern auf einem kleinen Umweg von knapp 100 Metern, wo gleich mal 10 Höhenmeter waren und es zur Brücke erst
wieder bergab ging. Nicht umsonst gibt es hier zwei kurze Segmente namens "Post SV - Quälerei an der Eisenbahnbrücke" und "Post-SV Bergquälerei". Auf der
anderen Seite der Brücke stellte ich fest, dass ich eingangs des letzten Kilometers nur noch den reichlich 20-Jährigen Tim Zoglmann neben mir hatte. Auf leichte kurze
Beschleunigungen reagierte er sofort. Natürlich hätte ich es im Endsport probieren können, aber abschießen wollte ich mich nicht. So setzte Tim sich dann leicht ab. Ich selber war
nach 24:22 Minuten im Ziel, 26. Gesamt und Zweiter in der M60. Auf den Bildern und auch in der Ergebnisliste war zu sehen, dass hinter mir kräftig Dampf gemacht wurde und die Verfolger wieder deutlich näher
gekommen sind. Hinter der Ziellinie erhält man einen Chip, auf welchen der Code der Platzierung steht und lässt ihn später zusammen mit seinem persönlichen Code
einscannen - so entsteht dann die Ergebnisliste. Johannes und ich liefen uns noch reichlich zwei Kilometer aus, bis wir uns dann zum Bahnhof begaben und um 11:06 Uhr wieder in Ansbach waren.
Fotos: Alexandra Diez (Helferteam Parkrun)
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