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Eckental, 14.01.2024 Am Ende doch noch Kampf für das Team
Die Motivation war im Keller: Am Tag vor den Mittelfränkischen Crossmeisterschaften musste Stefan krankheitsbedingt absagen und damit
platzte unsere M40-Mannschaft. Extra deswegen hatte ich in die M40 runtergemeldet, was aber am Ende eine bessere Platzierung als in der stark besetzten M60 zur Folge hatte. Immerhin waren Johannes und Florian fit, so dass im Gegensatz zum Vorjahr zumindest eine
Aktivenmannschaft beisammen war - natürlich ohne Podiumschancen. Auch bei unseren Nachwuchsmädels platzte das Team... Ich war zeitig vor Ort und konnte mich vor dem ersten Startschuss des tages noch
reichlich unterhalten. Um Zehn begannen dann die Wettkämpfe und die Fotoarbeit. Ich wusste inzwischen schon: die Strecke ist trocken und sehr fest, also mit Straßenlaufschuhen zu belaufen. Es gab am Anfang wegen
eines umgefallenden Baums eine kleine Umleitung (wohl für immer), dadurch aber auch einen neuen und schnell erreichbaren Fotopunkt. So richtig groß war meine Motivation ja wegen der geplatzten M40
-Mannschaft nicht. In aller Ruhe verfolgte ich dann die ersten Rennen, zog mich dann in einer Pause schon und sah dann auch die Erfolge unseres Nachwuchses Christiane, Lara und
Anton. Das Wetter war gut, kalt, trocken, etwas windig - aber vor dem Wind schützte der Wald. Johannes und Flo kamen, damit war wenigstens unsere Aktivenmannschaft komplett. Irgendwann schaffte ich es, mich auf der kleinen Runde
etwas einzulaufen und auch auf der Straße noch Steigerungen zu machen, leichte Wettkampfanspannung kam dann wohl doch. Da ich wusste, dass es mit den 6,2
Kilometern um 13:35 Uhr losgeht, konnte ich mich auch zeitnah im Warmen ausziehen und ging sieben Minuten vorher rüber zur Startlinie, wo dann auch die drei
grünen Flo, Moritz und Johannes sowie etliche andere waren, die man so kannte. Zeit für ein Gruppenfoto war auch noch, Jürgen Scheibenberger schoss die Bilder
des Rennens. Der Starter zählte durch und kam bis auf 51. Es ging dann pünktlich los und ich war erst mal mittendrin. Es galt ja nur, eine dieser kleinen Runden zu laufen, dann lagen drei große vor uns. An Anfang lief es noch
etwas zäh und die Beine waren noch fast wie Gummi, doch das subjektive Gefühl war doch besser als befürchtet. Natürlich musste ich die erste große Runde auch zur Streckenkenntnis nutzen, doch es
war für mich die richtige Entscheidung, nicht mit Spikes oder Trailschuhen, sondern mit den leichten Kinvaras zu laufen. An Anfang wurde ich noch überholt, doch spätestens nach der ersten großen Runde hatte ich mich
warmgelaufen. Es lief nun rund bei mir, es ging zwischen manchen hin und her, obwohl ich natürlich den Vorjahreszeiten hinterherlief. Das hatte auch zur Folge, dass Überflieger Elias
Kolar bereits eingangs meiner zweiten Runde an mir vorbeischoss. Im weiterem Verlauf kamen dann auch Moritz, Johannes und Flo vorbei, sie waren dann bereits in ihrer letzten Runde. Im
selbiger wurde es dann bei mir auf der Strecke leerer und ich fing an, etwas Tempo zu machen. Erst Helmut Köhler und dann Reinhard Joas hatten mich überholt, doch beide lagen dann mit kontanten Abständen vor
mir. Nach hinten wuchs inzwischen der Rückstand der früheren Laufabschnittsbegleiter. Ich überlegte schon, den Rückstand zulaufen sollte, verzichtete aber noch drauf. Es wären ja vielleicht wertvolle Platzpunkte für
eine dann hoffentlich nicht ganz so schlechte Teamwertung, doch ich hatte auch Angst, mich abzuschießen. Als es aus dem Wald herausging und der Sportplatz in Sicht war,
steigerte ich dann doch das Tempo. Reinhard, noch hinter Helmut, schaute sich an der vorletzten Kurve noch einmal um, aber da war noch reichlich Abstand zwischen uns.
Eingangs des Sportplatzes waren wir drei dann beisammen, aber ich musste abbremsen, weil es zu eng zuging. Dann beschleunigen, Reinhard hielt gegen, nochmal beschleunigen,
ich kam weg und jetzt um jeden Preis bis ins Ziel durchziehen - man weiss ja nicht, was hinter mir passiert und umdrehen wollte ich mich nicht mehr. Meine Garmin meinte, wenige
Meter vor dem Ziel eine 2:49 min/km gesehen zu haben. Insgesamt waren es für die offiziell 6280 m 32:18 min und Platz 38 min der Gesamtmeisterschaftswertung. In der M40
bedeutete dies Rang Vier. Ohne Endspurt wäre ich alsbald zur Teetheke gegangen, so kniete ich erst am kalten Boden und schaffte es erst beim zweiten Versuch, mich wieder in
die Vertikale zu begeben. Was der Endspurt brachte, erfuhr ich erst später. Da ich zwei Platzpunkte hab gutmachen können, konnte sich unser Team mit Johannes, Flo und mir in
der Gesamtmannschaftswertung mit 53 Punkten einen Punkt vor der LG Erlangen den vierten Platz sichern. Zu Rang Drei fehlte auch nur ein Punkt, aber da war wohl für keinen
von uns etwas machbar. Johannes holte sich auch dem M40-Sieg, so waren wir dann beide bei der Siegerehrung vorne. Flo war Gesamtneunter
und in der Hauptklasse zählen ja bei solchen Meisterschaften zunächst alle Männer aller Altersklassen. Johannes war der einziges Altersklassenläufer, der sich im Gesamteinlauf unter den Top-Ten platzieren konnte.
So war es mal wieder ein langer, aber auch schöner Tag in Eckental, dank guten Wetters, perfekter Organisation, schöner Strecke und einem guten Team.
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