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Breitungen (Werra), 23.08.2020
Im Sturzflugmodus ins Tal
2308200009kl 2308200001 davor
Der Pleßlauf in Breitungen erweckte schon früh mein Interesse. Ein schöner Landschaftslauf in einer schönen Gegend, organisiert vom Lauftreff Breitungen, welcher sich alle Mühe gab, die 17. Auflage des Pleßlaufes coronagerecht durchführen zu können. So ergab es sich, dass Breitungen Ziel einer schönen Zweitagestour mit Übernachtung im Meininger Hotel Elonoire war.
Bereits am Samstag holte ich meine Startunterlagen und den gut gefüllten Finisherbeutel, bevor ich mir danach noch etwas Meiningen anschaute. Ein Chinese für das Abendessen war gleich am Marktplatz. Das kleine, familäre Hotel hat keinen eigenen Frühstücksservice, denn es gibt genügend Bäcker und Cafes drumherum. Sonntags nach um 6 gab es nur eines: das Cafe Bonjoir in der Total-Tankstelle. Erstaunlich, wie viele so früh schon Frühstücksbedarf abholten, ich speiste hingegen lieber gleich drinne in der Sitzecke. . Um kurz nach Acht spuckte mich dann die Regioschachtel der Südthüringenbahn in Breitungen aus und ich fand auch bald das Auto der Familie Rigotti vor der Sporthalle, Nach etlichen Gesprächen und einem ersten Gruppenfoto mit bekannten Läufern ging es dann an eine relativ kurze Erwärmung durch die anliegenden Straßen.
Der Start zum Viertelmarathon, der dann tatsächlich über 10,8 km lang war, war für 9:30 Uhr geplant. 320 Höhenmeter waren zu bezwingen. Ich kannte den Streckenplan und auch das Profil und wusste so, was mir bevorstand. Der Pleß ist ein 645 m hoher Berg am Nordrand der Rhön, dieser blieb uns 100 Viertelmarathonläufern aber erspart. Vom 250 m hoch gelegenen Breitungen ging es auf den ersten 3,5 km bis auf 387 m, dann wieder 50 m runter und zweischen Kilometer 5,3 und 7,5 waren dann noch einmal 80 Höhenmeter bis zum Höhepunkt auf 411 m zu bezwingen. Was aus dem Streckenplan nicht hervorging: es waren alles gut zu belaufene Forstwege.
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Gestartet wurde nicht aus dem dichtgedrängten Pulk, sondern aus einer lockeren Startaufstellung. Daher gab es auch nur Nettozeitnahme. Innerhalb 20 Sekunden dürften aber alle über die Linie gewesen sein. Ich hielt mich erst einmal zurück. Berglauf ist nicht meine Welt und abschießen wollte ich mich auch nicht. Nach der Knollbach-Siedlung ging die Straße dann in einen Forstweg über und jetzt wurde es auch ernst. Ich suchte meinen Rhythmus und schaffte es, bis zur ersten Verpflegungsstelle ohne Gehschritt hochzukommen. Mach einen, der mich hier am Berg überholte, sah ich schnell wieder und dann nicht mehr. Da hatten sich wohl einige abgeschossen. N2308200006 danachun waren es immer dieselben, welche ich vor mir sah. Es ging zunächst leicht kupiert weiter und dann steil runter. Und ich wusste: das, was wir  jetzt runterlaufen, müssen wir dann nochmal hoch und dazu noch einiges mehr. Trotzdem drückte ich bergab schon aufs Tempo und schaffte es tatsächlich, den Schwung an den nächsten langen Anstieg mitzunehmen. Der Rhythmus passte, ich verlor keinen Platz und baute auch keinen Rückstand mehr auf. Im Gegenteil; Vor mit hatte ich sechs Läufer im Blickfeld. Nach 7,5 Kilometer war es geschafft: eine letzte Erfrischung und dann ging es bergab. Problemlos konnte ich nun in den Sturzflugmodus und ich lief es bergab rollen und drückte oftmals zusätzlich auf das Tempo. Am Bahnhof angekommen, dürfte ich mindestens 5 von ihnen überholt haben und da waren zwei M55er dabei, Ich konnte dann den Schwung mit in die flachen letzten 400 Meter nehmen, dan den Läufer etwa 40 m vor mir war aber kein Rankommen mehr und er war, wie ich später erfuhr, auch ein M55er. Nach offiziell 56:26 Minuten hatte ich es dann geschafft: Unter 98 Finishern war ich Dreizigster und in der recht starken M55 bedeutete dies Platz Sechs. Die Bolzerei musste ich mit einer Minute in der Horizontalen bezahlen, Friedrich Rigotti hatte alles dokumentiert.
Das war also ein schöner Berglauf und allgemein eine gelungene Veranstaltung des Lauftreff Beitungen, welche bei idealem Läuferwetter ganz einfach Spaß gemacht hat . Mit Roland zusammen lief ich mich noch aus - beziehungsweise machten wir noch einen etwas schnelleren Stadtrundgang durch Frauenbreitungen.
Fotos: Friedrich Rigotti