Bredstedt, 02.09.2020 Jahresbestzeit im hohen Norden
Bereits 2017 wollte ich beim Läuferabend des Bredstedter TSV an den
Start gehen. Doch am geplanten wettkampftag tobte ein schwerer Orkan mit bis zu 140 km/h über Norddeutschland und wir erlebten dies auf dem Büsumer Deich mit. Das Meeting wurde daher eh um eine Woche
verlegt. 2020 klappe es dann, einen Tag nach meinem 58. Geburtstag ging die 22. Auflage des Läuferabends über die Bühne. Nach einem Stadtrundgang in Husum ging es dann noch 15 Kilometer
weiter nördlich in den Luftkurort. 800 m waren für mich geplant und der Start sollte um 18:50 Uhr sein. Bredstedt hat ein schönes kleines Stadion mit einer überdachten Tribüne, doch das Wetter zeigt sich alles
anders als norddeutsch von seiner allerbesten Seite: Nahezu Windstille unter weißblauem Himmel bei abendlichen 20 Grad. Rechtzeitig vorhar machte ich mich auf eine Einlaufrunde, welche mich in die südliche
Nachbargemeinde Breklum führte. Um 19:05 Uhr war es dann soweit. Acht der neun gemeldeten Männer ab 13 Jahre waren auch tatsächlich zum letztes Rennen des Abends vor Ort. Nach der
Anwesenheitskontrolle stellten wur uns einfach ohne feste Reihenfolge an der Elvolvente auf. Der Startschuss kam aus dem Lautsprecher und
es ging los. Die Schnellsten waren gleich vorneweg und kungelte mich mit drei Bredstedter Jungs um die Innenbahn. Ausgangs der Kurve hatte
ich dann zwei von ihnen hinter mir, einer setzte sich ein klein wenig ab. Nach 1:24 min war die erste Runde absolviert, also recht langsam. Ich
beschleunigte etwas und kam dann schnell wieder an den jungen Bredstedter Lasse Rahn heran und dann auch vorbei. Im Video hörte ich später, wie sein Trainer ihn anfeuerte, dranzubleiben. Ich sah hingegen, dass ich an den Kienholmner Norbert Becker
herankam. Ausgangs der Schlusskurve schien es spannend zu werden, doch Norbert ahnte die Gefahr und setzte sich schnell wieder etwas ab. Ich konnte aber das tempo auch noch hochhalten, um den Vorsprung vor Lasse zu
wahren. Nach 2:45,85 min war es dann geschafft: 13 Hundertstelsekunden unter der Regensburger Jahresbestzeit. Vielleicht wäre noch etwas drin
gewesen, aber nachher ist man ja immer schlauer. So folgten dann noch einige Gespräche. Nach dem Umziehen war ich dann der Vorletzte, der
das Stadion verließ. Nur ein Sprinter trainierte noch, die Veranstalter hatten bereits alles abgebaut.
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