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Augsburg, 03.10.2009
Perlachturm – kurz und knackig

03109296klMan soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Es hätte heute, am Nationalfeiertag noch einen Bahnwettkampf gegeben, aber nachdem ich am Montag noch krank war, soll also doch Königsbach das Finale 2009 sein (obwohl mir FJH mit den Ellwanger Oktoberabendsportfesten nach noch mal einen Floh ins Ohr gesetzt hat). Da aber nun erst mal einmal wieder bis zum endgültigen Saisonende am Flachslanden-Wochenende Luft ist für die Tingelei über die Käffer, kann man ja mal etwas neues probieren. Dieser Floh im Ohr stammte von Reinhard Joas, der mir irgendwann mal gesagt hat, dass er auch heuer wieder am Perlachturmlauf in Augsburg teilnehmen will. Na gut – eine Bayernticket-Fahrt nach Augsburg ist am dank des Feiertages freiem Samstag gewiss nervenschonender als ein Tagestrip nach Bad Soden im Taunus (da wäre noch ein Bahnrennen gewesen). Natürlich erst mal Zeit totschlagen – wenig lauf03109306klen, viel fahren – mit Bayernticket auch im Augsburger Stadtverkehr kein Problem. Dann ging es doch zu Augsburg Wahrzeichen, gleich neben dem Rathaus. Etwa 70 m hoch, 261 Stufen – vor Jahresfrist lief Reinhard Joas dort 1:15 min. Mal sehen, wie es heuer bei mir geht. 73 Starter, manche aber zweimal. Es war eigentlich eine kleine Veranstaltung, aber mit großem technischem Aufwand. Kamerakabel hingen vom Turm herab, um die Zuschauer auf dem kleinem Areal mit Bildern zu versorgen. Und alle 15 Minuten bimmelte sich die Straßenbahn den Weg frei, wenn das Gleis wieder einmal blockiert war. Sonst war alles ganz simpel: einen Meter vor der Tür und der ersten Stufe war die Startlinie und etwa alle zwei Minuten wurde ein Läufer auf die Reise geschickt. Etwa70 Höhenmeter, genau 261 Stufen. Reinhard trauf auch ein, er war 20 Minuten vor mir dran. Kurzer Blick in den Turm – er kannte es ja schon. Kleine Einführung in die Geheimnisse des Turmlaufes. Reinhard hatte auf dem Ehinger Kirchturm schon etliche Trainingsstufen hinter sich – meine Trainingsstufenbilanz war Null. Angesichts der zu erwartenden Laufzeit ging ich davon aus, dass die gewohnte Mittelstreckenerwärmung auch diesmal ganz gut sein müsste. Also erst einmal 20 Minuten Stadtrundlauf durch die City. Für die langen Steigerungen musste die Karolinenstraße inclusie Straßenbahn- und Autoverkehr herhalten – es war die einzige alphaltierte Straße in Rathausnähe. Rinhard war dann schon oben 1:15, 56 min. Für mich wurde es langsam ernst: zwanzig Minuten nach ihm war ich dran, um 13:56 Uhr. Dann stand ich also vor dem Tor, Reinhard mit der Kamera im Torbogen. „Bist Du bereit?“, fragte der Starter. Dann das Kommando, per Sprechfunk auf die Plattform übertragen. Es ging los. Erst enge, mittelalterliche Stufen, immer zwei auf einmal. Nach zwei Etagen wurden die Treppen breiter, die Stufen aber höher – ab hier ist das Turminnere nach dem Krieg neu aufgebaut worden. Die Arme zur Hilfe nehmen, hat mir Reinhard empfohlen. Die Treppen waren nicht spiralförmig, sondern rechtwinklig, mit Plattformen. Dorst stand eine Kamera und/oder ein anfeuernder Läufer, der gerade runter ging. Richtungswechsel, jetzt mal andersrum und die Stufen wurden niedriger, also auch Ryhthmus umstellen. Aber die Oberschenkel brannten inzwischen auch schon. Irgendwann musste ich dann wieder jede Stufe nehmen, dann wieder eine Plattform. „Los, letzte Treppe“ . Das war eine steile Holztreppe, doch ehe ich mich darauf eingestellt habe, war ich schon oben. Zwei Helfer und der TG Victoria und von der Bergwacht empfingen mich oben. „1:15:51 min“, gab der Zeitnehmer nach unten durch. Als ich auf dem Boden saß, wollten mir die beiden doch tatsächlich einen Stuhl anbieten, doch nicht mal eine Minute später stand ich eh wieder auf meinen Beinen und nahm das Angebot einer warmen Decke dankend an, um wenigstens noch kurz den Ausblick über die im stahlendem Sonnenschein zu Füßen liegende Fuggermetropole genießen zu können. Nachdem die nächste Läuferin dann oben war, begab ich mich nach unten, es ging dann doch recht problemlos. Etwas auslaufen in der Innenstadtt, einen Kaffee – und nachdem nach drei Stunden alle oben (und auch wieder unten) waren, begann auch sofort die Siegerehrung – mit handgeschriebenen Urkunden. Drei Sekunden fehlten mir zu Rang 3 in der M40, Reinhard gewann wie schon vor Jahresfrist die M60 – es war nach dem Bahnsaisonende mal eine schöne neue Erfahrung. Und in Augsburg gibt es außer dem Perlachturm noch soviel zu entdecken.