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Frankfurt, 28.12.2003
Die Luft ist ganz schön dünn bei 37
Wegen eines 10 km-Laufes von Ansbach nach Frankfurt und zurück, insgesamt etwa 6 Stunden in verschiedenen
Zügen von S-Bahn bis EuroCity - ob da nicht vielleicht das Verhältnis Aufwand und Nutzen nicht stimmt...?
Anderseits: mit einer 38:48, gelaufen im heißen August in Berlin, wollte ich eigentlich nicht in den letzten Annalen des
Kreises Ansbach erscheinen. Und was sagten die Meterologen für diesen letzten Septembersonntag für die Mainmetropole, mit der mir schon so angenehme Erinnerungen verbinden, an: 9 Grad - mein Traumwetter! Hätte es
aber Neuschnee gegeben - beim Frankfurter Silvesterlauf wird das Startgeld erst bei Abholung bezahlt.
12 Uhr, Otto-von-Fleck-Schneise in Frankfurt, neben dem, was einmal das Waldstadion war. Über 2000 Läufer und
Läuferinnen versammeln sich am Start. Wenige Minuten vorher war die Straße vor dem Start noch vollen Menschen,
aber als es dann soweit war, standen doch alle hinter der Linie. Countdown von Zehn bis Null - dann gings los. Erst
mal drängeln, aber nach wenigen Metern hatte sich das ganze aus meiner Sicht normalisiert. Jetzt hieß es: volle Krauf
voraus - einmal fühlen, wie die Luft bei 37 Minuten denn so ist. 3:37 für die ersten beiden Kilometer. es ging zwar auch
leicht bergab, aber flott war es doch. Dann doch 3:55 für den dritten, wieder drücken, wieder 3:45. Aber dieser
Affenzahn war wohl doch (noch) zuviel. Auf 3:50 pegelte sich das ganze dann ein. Außer der achte Kilometer. Ein
kurzer Anstieg über einen Wall, von weitem sah er so harmlos aus. Aber als man erstmal am Hang war, erwies er sich
doch als äußerst giftig, so daß dieser Kilometer mit 3:59 auch der langsamste wurde. Aber am Ende ging es dann
noch noch zur Sache: Kurz vor Ultimo ein erster Blick auf das Ziel auf der ehemaligen Warmlaufbahn des ebenso
ehemaligen Waldstadions - so weit weg von meiner Bestzeit, den 37:29 aus dem Vorjahr, werde ich wohl nicht
ankommen. Enge Linkskurve auf die Laufbahn, volle Kraft, aber keinen Endspurt - 3:37 für den letzten Kilometer, 37:43
insgesamt - die drittschnellste 10 km-Zeit meines Lebens - was will man mehr am letzten Sonntag eines Jahres.
Obwohl - ich wollte ja mehr und vielleicht zahlt sich das Risiko auch mal aus. An die dünne Luft bei 37 muß man sich auch erst mal gewöhnen...
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