Regensburg, 03.06.2022 Fünf Westmittelfranken bei der Gala-Laufnacht über 1500 m Die Sparkassengala der LG Telis Finanz
Regensburg, Bayerns stärkstbesetztes Leichtathletikmeeting, ist an seinem traditionellen Austragungsort, dem Universitätsstadion zurückgekehrt. LG-Präsident Norbert Lieske, der an diesem Tag im Stadion
seinen 70. Geburtstag beging, durfte sich über etwa 450 Teilnehmer aus zahlreichen Ländern freuen. Ausschlaggebend für die leistungsstarken Felder war auch, dass das Zweitages-Meeting erstmals den
"World Athletics"-Punktestatus verliehen bekam. Somit konnten Spitzenathleten Punkte sammeln, welche für die Qualifikation zur WM in Eugene oder zur EM in München eine Rolle spielen. Am
ersten Tag, eigentlich der Läufernacht, gab es gleich zum Auftakt des fünfstündigen Programms einen Deutschen Rekord zu feiern. Kevin Kranz, Joshua Hartmann, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah
verbesserten die zehn Jahre alte Bestmarke über 4x100 m auf nunmehr 37,99 Sekunden.
Unsere Region war mit fünf Teilnehmenden vertreten und alle entschieden sich für die
1500m-Distanz. Nach seinem 5000m-Kreisrekordrennen vor knapp einer Woche stand für Florian Bremm (TV Leutershausen) nochmals ein Schnelligkeitstest auf dem
Programm. Mit 14 Läufern aus fünf Ländern war das Feld stark besetzt. Nach dem Startschuss fand sich der Colmberger in einer sechsköpfigen Spitzengruppe wieder,
welche sich etwas vom Feld absetzte, Bremm zunächst an letzter Stelle dieser Gruppe. "Der Mittelabschnitt war auch etwas lahn", stellte er fest, doch auf den letzten 300 Metern
startete er dann seinen Endspurt. Ausgangs der letzten Kurve lag Brenn auch vorne, doch dann konnte sich der Österreicher Raphael Pallitsch auf der Außenbahn noch
vorbeikämpfen und entschied das Rennen in 3:46,72 min für sich. Bremm sicherte sich nach 3:47,28 min den zweiten Platz und verfehlte somit seine in Vorjahr in Pfungstadt
gelaufene persönliche Bestmarke lediglich um zwei Hundertstelsekunden.
23 Teilnehmer waren es im B-Lauf, unter ihnen befand sich auch der siebzehnjährige
Jared Halbig (TSV Ansbach). Es war keine gute Entscheidung, die ursprünlich geplanten zwei Zeitläufe zu einen zusammenzulegen, das Feld war gerade in der Startphase für
eine Sechs-Bahnen-Anlage zu groß. So musste auch der Ansbacher seine Ellenbogen einsetzten, um nicht gleich den Anschluss zu verlieren, glücklicherweise kam es zu
keinen Stürzen. Halbig fand sich anschließend in einer Gruppe mit weiteren Läufern seiner Altersklasse U18 wieder, sie lief aber nicht immer das gewünschte Tempo.
Eingangs der Schlussrunde wurde das Tempo erhöht, der Ansbacher fiel etwas zurück, um aber im Endspurt wieder Plätze gutzumachen. Seine Endzeit von 4:25:30 min
bedeutete zwar seine beste Leistung in diesem Jahr, Maßstab der Dinge ist aber sein um drei Sekunden besserer Hausrekord sowie die noch etwas höhrere DM-Norm.
Zumindest im Regensburger Unistadion, wo Halbig innerhalb von vier Wochen über die dreieinviertel Stadionrunden startete, platzte dieser Knoten nicht. In der Altersklasse U18
belegte er damit den vierten Platz.
Drei junge Damen aus Ansbach und Ickelheim standen im B-Lauf der Frauen an der
Startlinie. Mit 19 Teilnehmerinnen war es auch ein großes Feld, welches der Starter auf die Reise schickte. Für Luisa Frehner (LAC Quelle Fürth) war es schon im Vorfeld ein
schwieriger Tag. Nach ihrem Bänderanriß absolvierte sie bereits ein erfolgreiches Rennen in der 4x400m-Staffel, doch die nunmehr deutlich längere Distanz war doch ein
Start ins Ungewisse. Zudem hatte die Ansbacherin sehr mit der drückenden Schwüle zu kämpfen und auch der letzte Schultag vor den Ferien verlief aufgrund der Einbruchsserie
in den Ansbacher Schulen nicht reibungslos. So hatte die 16-Jährige Probleme, ihre
Nervosität zu bändigen. Die Formkurve der ein Jahr jüngeren Sina Krebelder (TSV Ipsheim) zeigt hingegen deutlich nach oben. Anhand der Meldezeiten hatte Frehner eine um 18 Sekunden
bessere Vorleistung als Krebelder aufzuweisen, so dass die Ansbacherin eine Verfolgergruppe anführte, die Ickelheimerin sich hingegen noch etwas zurückhielt. Nach zwei Runden hat sich
Krebelder jedoch an besagte Verfolgergruppe herankämpfen können, welche dann aber zerfiel. Frehner konnte das Tempo nicht mitziehen und Krebelder schloß eingangs der Schlussrunde zu
ihr auf. Im Endspurt konnte die Ansbachern dann doch wieder einen gewissen Abstand herauslaufen und finishte nach 4:58,13 min, lediglich anderthalb Sekunden über ihrer
persönlichen Bestmarke, aber nicht ganz das, was die Ansbacherin wollte. Ganz anders die Gefühle von Krebelder. Mit ihren 5:00,90 min scheiterte sie zwar knapp an der 5-Minuten
-Marke, verbesserte damit ihre persönliche Bestleistung um 13 Sekunden. In ihrer Altersklasse U18 bedeutete dies dies für die beiden Läuferinnen Rang Acht und Neun.
Bei ihrer Schwester Marie waren die Zielstellungen von anderer Natur. Die 18-Jährige in den Farben des LAC Quelle Fürth hat sich zwischenzeitlich den Gehsport verschrieben,
wollte aber einmal ihre läuferische Spritzigkeit testen. ”Es war ungewohnt, mal wieder schnell zu laufen, ohne auf die Bewegungsabläufe des Gehens achten zu müssen”, so
die Ickelheimerin, welche sich im Rennen aber sehr wohl fühlte. Am Ende stand für sie eine zeit von 5:14,27 min und ganz nebenbei auch ein dritter Platz in ihrer Altersklasse U20 zu Buche.
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