Schwäbisch Hall, 06.01.2020 Diesmal lachten Mocki und ich
Bereits vor etlichen Wochen hatte ich für die 10 km der 36. Dreikönigslaufes gemeldet. Nach dem Verletzungsproblemen vor Weihnachten war
ich natürlich unsicher, ob ich werde laufen können. Spätestens nach dem Silvesterlauf war ich mir aber sicher, zumindest einen lockeren Zehner
als Training machen zu können. So fuhr ich dann mit der Bahn nach Schwäbisch Hall, zum Teil noch durch dichten Nebel. Ich war sehr zeitig vor
Ort, konnte ober in der Hagenbachhalle meine Startnummer holen und mich in aller Ruhe auf den Wettkampf einstimmen und traf dabei schon etliche Bekannte.. Einmal mehr bewährten sich meine
inzwischen gewohnten Haller Routinen. Diesmal fuhr ich aber relativ spät mit dem Bus runter und war 55 Minuten vor der für 14 Uhr angesetzten Startzeit auf dem Marktplatz. Kurz mal die Lage
peilen, dann machte ich mich auf eine Einlaufrunde über die ersten 1,5 Kilometer der Runde. Der Wetter war herrlich: wolkenloser Himmel und angenehme Temperaturen zumindest in der Sonne. Wie immer
landete ich wieder auf dem Busbahnhof. Auch wenn heuer dort Busse fuhren, machte ich auf der Fahrbahn eine kurze Gymnastik und die Steigerungen. Ich lief dann locker wieder hoch und traf noch auf
meinen Herrieder Vereinskollegen Tobias Fritsch, der sich bereits in Wettkampfkleidung einlief. Auf dem
Weg zum Kleiderwagen lief ich lieber oben um die Kirche herum, unten wäre wohl kein Durchkommen gewesen. Im Allianz-Eingang zog ich mich
um (oder besser aus) und damit war klar: wenn ich mit kurzer Hose, T-Shirt und Singlet die restlichen Sachen abgebe, dann meine ich es wohl
ernst. Trotzdem sagte ich immer noch, dass ich wohl um 50 Minuten laufen werde. Erst mal reintasten und schnell ich die Haller Strecke ja nicht
gerade. Nochmal traf ich auf Tobias, dann standen wir im fest 1200-köpfigem Starterfeld.
Pünktlich um 14 Uhr fiel der Startschuss und etwa 12 Sekunden später überquerte ich auch die Startlinie. Ganz vorne stand ich also bewusst nicht.
Den ersten Kilometer ging es bergab, kein Winder, dass ich mich bei 4:14 min wiederfand. Dabei wurde man noch oft ausgebremst, aber andere
, die noch auf die Tube drückten, sah ich später auch wieder. Bei diesem Wetter war die Stimmung einfach phantastisch. Tausende Zuschauer,
etliche Musikgruppen - Schwäbisch Hall feierte diesen sportlichen Dreikönigstag. Nach der Kocherbrücke ging es wieder durch die Innenstadt
und dann durch die Anlegen zu den Stadtwerken. Ich hatte mein Tempo von etwa 4:45 gefunden und fühlte mich richtig gut. Doch der berüchtigte
AOK-Buckel wartete schon. Da wurde ich aber noch ausgebremst, es war zu eng. Nach 23:50 min war die erste Runde absolviert - eine 48 vor
dem Komma hielt ich nun für möglich, falls ich nicht einbreche. Zunächst ging es wieder bergab und da konnte ich auch Tempo machen - hier
unterbot ich mehrmals die 3:30er-Marke. Am Hotspot jenseits der Kocherbrücke wurde ich diesmal auch namentlich auf die weitere Reise
geschickt. Und es ging weiter und ich überholte fleißig. Wer war es denn, der da auf einem der Stege nebenherlief und mir eine 4:45 zurief und
auch später noch anfeuerte? Doch noch einmal der AOK-Buckel nach insgesamt 9,5 km. Diesmal zog ich durch, war oben aber etwas platt und
hatte zu tun, für die letzten 400 m nochmal ins Rollen zu kommen. Dazu fühlte ich mich in der letzten Engstelle auch wieder etwas ausgebremst. Ich
selber hatte nun 47:03 auf der Uhr, offiziell waren es netto 47:01 min. Ich meinte, langsamer als 2029 gewesen zu sein, tatsächlich war ich sieben
Sekunden schneller, also ärgerte ich mich auch nicht über die fehlenden beiden Sekunden. Ich sass aber eine halbe Minute auf dem Haller
Pflaster, bis ich nach kurzen Gesprächen mir einen heißen Tee holte und wenig später meine Wechselkleidung holte.
Umziehen wollte ich mich an der Bushaltestelle oder im Bus, wenn gerade einer dagestanden hätte. Zumindest etwas Trockenes am Oberkörper
tut schon gut. Es stand kein Bus da, also zog ich erst einmal die Wettkampfsachen aus. Als ich nur noch im Sprinterhöschen dastand, kam
natürlich der Bus. Also Sachen zusammengerafft und am Fahrer vorbei eingestiegen, bis ich mir dann endlich ein trockenes und wärmendes
Oberteil überziehen konnte. Nach dem Duschen sassen wir noch ein wenig beisammen (inclusive Selfe mit Mocki, von ihr selbst geschossen).
Sie lief auch heuer wieder über 10 Kilometer, sieht aber Mutterfreuden entgegen, ließ es also ruhiger angehen. Im Gegensatz zu 2014 lachte diesmal am Ende nicht nur Mocki, sondern wir beide.
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