Ingolstadt, 09.03.2019 Am Ende war das Damoklesschwert
 Z
um zweiten Mal nach 2009 wurden die Deutschen Crossmeisterschaften nach Ingolstadt vergeben und der Hindenburgpark vor den Toren der Altstadt erwies s ich wieder als ideale Wettkampfstätte. Mein Tag war es aber nicht und das merkte ich eigentlich schon früh. Die übliche Wettkampfspannung ließ
diesmal auf sich warten. Dabei war ich sehr zeitig vor Ort und hatte wieder einen Parkplatz fast am Start.-/Zielbereich. Das Wetter spielte auch mit, es regnete noch,
doch dann blieb es trocken. Die Temperaturen passen un d mit den Wind haben alle zu kämpfen. Irgendetwas war aber im Körper und ich wusste nicht, was es sein könnte. Erst mal hieß es die
Vereinsunterlagen zu holen. Mit Stefan Schwager war die Grüne Garde zu zweit am Start, der ebenfalls gemeldete Marius Bürlein laborierte noch an einer Erkältung. Dann kamen auch die Schwagers und auch
das Team des TV Leutershausen, Jürgen Scheibenberger sorgte dann für Bilder. Ich lief dann erst einmal die Strecke ab und stellte fest, dass die Freunde einer gepflegten
Schlammschlacht heuer nicht auf ihre Kosten kommen wurden. Die Strecke war absolut trocken und ich kannte sie auch schon als Schlammpiste. Um 11 Uhr war der Sta rtschuss zum Rennen der M50/55 geplant und wir hatte genau eine halbe
Stunde Zeit, um bis zum nächsten Rennen ins Ziel zu kommen. Normalerweise müsste ich es packen, aber sicher war ich mir da nicht. Die vier Steigerungen auf der Von-Thann-Straße verhießen auch nichts Gutes.
Rechtzeitig vor dem Start konnte ich einchecken, behielt aber noch eine wärmende Hülle an. Hier in der Startaufstellung der 60 Läufer sah ich auch erstmals etliche andere bekannte Gesichter. Punkt 11 Uhr fiel der
Startschuss - die wilde Jagd begann. Es ging nach 100 Metern gleich den Berg hoch und da war ich noch mitten im
Gedränge. Doch dann zog sich das Feld in die Länge und ich fand mich erwartungsgemäß weiter hinten wieder.
Nach 4:45 min war die erste Runde geschafft doch ich spürte: das geht so nicht weiter. Irgendwie wollte gar nichts gehen, nicht mal der Fünfer-Schnitt war dr in. Angefeuert wurde man reichlich und von allen Seiten, aber das half
diesmal auch nicht. Auch Samuel Bekele stand an der Strecke, ihm fehlt aber noch der deutsche Pass, um bei Titelkämpfen dabeisein zu dürfen Der Crailsheimer Günter Seibold überrundete mich als erster
und da sah ich schon, dass er sich in einer Topform befindet und sich schließlich mit klarem Vorsprung den M50-Titel sichern konnte. Mich überholte dann mein Dauerrivale Anton Lautner und langsam
aber sicher konnte er sich etwas absetzen. Eingangs der letzten Runde war es dann klar, dass es mit der 30-Minuten-Schallmauer nicht mehr klappen würde. Anfon Lautner, der in 30:14 min finishte,
kam gerade noch so durch, dann breitete ein Helfer seine Arme aus und bremste uns im Endspurt aus. Für stand so für die 6,1 km bis zur Zwangsbremsung eine Zeit von 30,32 min zu Buche, etwa 15
Sekunden wären für die letzten Meter noch dazugekommen. Warum der Ordner aber unsere Chip-Startnummern haben wollte, ist ein Rätsel, denn obwohl wir gelaufen sind und nicht freiwillig
ausgestiegen sind, erscheinen wir nicht in der Ergebnisliste. Und warum es bei mir in den anderen Jahren klappte? Zum einen war ich da bei den
“Deutschen” wirklich gut dauf und ein Blick in die Programmhefte von Markt Indersdorf 2015 und Löningen 2017 ergab, dass für das M50/55-Rennen immer
35 Minuten vorgesehen waren, da konnten nach mir noch einige weitere Läufer problemlos finishen. 
 Damit dürfte sich das Problem Deutsche Crossmeisterschaften für mich für die nächsten beiden Jahre erledigt haben, dabei
waren es immer schöne Reisen und schöne Rennen. Bilder gibt es dann natürlich auch keine. Vielleicht melde ich mich 2022 in der M60 zurück. Und mit dem Hindenburgpark habe ich nun eine Rechnung offen
und ich weiss nicht, wann ich sie begleichen kann. Das Cross-MeetIN gibt es ja leider nicht mehr. Ich hoffe ja mal, dass diese Regelung mit dem rigiden und verkürzten Zielschluss nicht vom
MTV kam, dem DLV traut man ja eh alles zu... Die Erholungsphale meinerseits fiel aus, ich hatte mich eigentlich gar nicht richtig angestrengt. Nach einigen Momenten der
Enttäuschung folgte dann der schöne Teil des Tages und es gab wieder viele Bilder und Emotionen. Stefan Schwager beglich unmittelbar nach meinem Rennen eine zehn Jahre alte Rechnung
mit Ingolstadt und Cross-DM und Florian Bremm erkämpfte sich U20-Silber. Bilder: 1 x TSV Neuburg, Rest Jürgen Scheibenberger
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