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Ansbach, 03.07.2019 Beim vierten Netzwerklauf gabs auch Ärger
Zum dritten Mal stand ich beim Ansbacher Netzwerklauf am Start, nur bei der Premiere 2016, damals noch in Richtung Schmalenbach, fehlte ich. 2017 ging es dann mit gemeinsamen Start von Kurz- und Langstrecke durch die Innenstadt, es
ging aber am Start recht eng und turbulent zu. 2018 waren dann die beiden Starts um etwa 45 Minuten versetzt und diese Lösung bewährte sich. 2019 entschärften die Organisatoren den
begegnungsabschnitt und den Zieleinlauf, meinten aber, erst die Langstrecke und zehn Minuten später die Kurzstrecke starten zu müssen, damit auf der Strecke immer etwas los wäre (oder in
der Innenstadt die Gehwege früher hochgeklappt werden können). Was Insider befürchteten, traf ein. Es kam zum sportlichen Desaster. Kurzstreckenläufer starteten zehn Minuten früher mit den
Langstrecklern, Langstreckenläufer bogen nach einer statt zwei Runden im Gewühle auf die Zielgerade ein, die Führe nden der Langstrecke mussten sich auf ihrer zweiten Runde durch die
Mauer der 150 Kurzstreckenwalker kämpfen und etliche für das Walking gemeldeten “Sportler” absolvierten die Strecke joggenderweise, Die Siegerehrung geriet so zum Chaos, da so etliche Betrüger aufgerufen
wurden. Die Kurzstreckenehrung für die Teams fiel ganz auch, so wurden unsere Jüngsten um ihren Erfolg betrogen wurden. Auch gab es keine Aktersklassenehrungen mehr. Abgeblich
wäre dies kommuniziert worden, wahrscheinlich nach dem bewährten Politikermotto “Nichtkommunikation von Negativverbesserungen ist auch eine Art der
Kommunikation”. Hoffentlch sinkt der Netzwerklauf in Zukunft nicht auf das sportlich sinnlose Niveau von Firmenläufen hinab. Er ist eigentlich auch ein Firmenlauf, aber er führt auch
Behinderte und Nichtbehinderte, Firmen und Arbeitssuchende, Sportler und Nichtsportler zusammen, er zeigt Sport und Stimmung auf und an der Strecke und danach auf dem Areal.
Sportlich gesehen kann ich halbwegs zufrieden sein. Da der Start zu den 3,6 km um 16:40 Uhr geplant war, konnte ich mich rechtzeitig vorher etwas einlaufen und traf dann auch auf Peter Steiner, der die ganze Runde einmal ablief
. Ich lief diesmal für meinen Arbeitsgeber, der BGU, wir waren zu fünft vertreten und hatten auch einen Pavillon zu stehen. Nach einem Fototermin
verfolgte ich noch den Langstreckenstart, bis ich mich selber ins Startareal begab. Wir waren etwa 300 Läufer und 150 Walker, insgesamt waren es in allen Rennen knapp 900 Finisher.Knapp zwei
Minuten vor der Zeit wurde dann heruntergezählt und kurz vor dem Schuss ging es auch schon los. Am Freibad vorbei sortierte sich das feld an der Spitze dann halbwegs ein. Unsere grüne TSV
-Nachwuchsgarde war mittendrin und auch vorne mit dabei,Jared Halbig wurde am Ende Fünfter, Luisa Frehner bei den Damen nach Ergebnislistenkorrektur Zweite. Inzwischen konnte ich im
Bürgerpark auch frei laufen. Ich kam zwar etwas schwer ins Rollen, aber nach einem Kilometer lief es dann Rund. Inzwischen habe ich bereits etliche überholen können, die ihr Pulver verschossen
hatten. Es ging in die Innenstadt. Jetzt wurde um die Plätze gekämpft. Ein Streckenposten träumte etwas, fast wären vor mir einige falsch abgebogen. Anfeuerung von verschiedenen Seiten in der
Uzstraße, auch Frau Lippert stand in der Tür der Hof- und Ratsapotheke. In der trockenen Luft kratzte die Kehle, Erlösung kam am Rezatparkplatz in Form einer Wasserstadion. Danach lief es
auch kleich wieder rund. Immerhin hatte ich mit Rebecca K arl und Luisa Frehner noch zwei unserer Mädchen vor mir. Es war ein hartes Stück Arbeit, auf der Badstraße an beide vorbeizukommen, lange wird es so nicht mehr gehen.
Inzwischen wurde es wieder voller auf der Strecke, denn wir liefen auf dem Schluss des Langstreckenfeldes auf. Ich hatte es mir aber schlimmer vorgestellt, da sich hier das Feld schon in
die Länge zog. Doppelkurve vor dem Aquella, nach vorne und hinten schien alles klar zu sein. Manche Langstreckler zogen vor dem Linksabzweig zum Ziel auch nach links, sie wollten aber nur die Dusche
mitnehmen und liefen dann nach rechts in die zweite Runde. Ich durfte links abbiegen und finishte nach knapp 3,6 Kilometern nach 16:05 min als Gesamtfünfzehnter. Dabei wurde es noch knapp, denn
Luisa startete einen Endspurt, kämpfte sich auf den zweiten Platz des Damen vor und finishte eine Sekunde hinter mir. Nach kurzer Zeit im
Schatten des Zeitnahmeautos stand ich dann wieder auf meinen Beinen, genoss das alkoholfreie Bier und es kam zu etlichen Gesprächen.
Wie fast schon erwartet, bedeutete dies in der Altersklasse M50-59 hinter Peter Steiner den zweiten Platz. Wie gesagt, wurden die
Altersklassensiegerehrungen gestrichen, Peter und ich standen aber doch mal gemeinsam auf dem Podium, dritter im Bunde wäre Georg
Schuster vom Bezirk Mittelfranken gewesen, eine Sekunde später folgte mein Vereinskollege Thomas Uebelhör. Die angegebenen
Streckenlängen stimmten übrigens nicht mehr ganz, bedingt durch die neue Streckenführung durch die Badstraße und dem neuen Zieleinlauf waren es knapp 3,6 km für die Kurzstrecke und etwa 7 km für die Langstrecke.
Bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter aus den Fehlern dieses Jahres lernen, denn viele der Probleme entstanden durch die ungünstige
Zeitplanung. Und Siegerehrungen streicht man einfach nicht, dies ist ein Affont gegen die Sportler. Nur gegen joggende Walker lässt sich wohl
nichts machen, ausser man schickt noch Gehrichter mit gelben und roten Karten auf die Strecke...

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