Köln, 31.05.2018 Heißer Spurt um Platz Sieben

Alle Jahre wieder, zum nunmehr schon zum neunten Mal in Folge, ging es nach Köln. Der Frontrun Cologne zählt inzwischen zum Standardprogramm und heuer erwischte ich auch günstige Sparpreise. In
einer Zeit, wo fast täglich irgendwo Unwetter toben, kann man nur hoffen, dass Köln verschont bleiben würde. Immerhin findet am Rhein-Energie-Stadion der Come-Together-Cup, Deutschlands größtes
Benefizfußballturnier statt. Viele kommen wegen Fußball, viele trotz Fußball – die Linie 1 war an Fronleichnam jedenfalls stark frequentiert. Es
schien heuer ein heißer Frontrun zu werden, denn in der Nähe stand zeitweise eine dunkle Wolkenwand. Diese verzog sich aber wieder und hinterließ nur drückende Schwüle und einen kräftigen Wind auf den
Jahnwiesen. Unwetterwarnung bestand für das benacbarte Bergische Land, aber nicht für Köln. Vor dem Start hatte mich Stefanie schon mindestens zweimal im Visier – erst noch in Zivil nach dem
Startnummerabholen und dann bei der Wettkampfvorbereitung. 157 Läufer und Läuferinnen versammelten sich dann am Startbogen. Zunächst die hier übliche Aufwärmgymnastik – ich vesteckte mich lieber
etwas im Schatten der Bäume. Dann kam die Streckenfreigabe und es ging endlich los. Vorbei am Adenauerweiher hinein in den glücklicherweisen schattigen Stadtwald. Ich kam zwar bald in Schwung,
meinte aber, aufgrund der Hitze zu schnell unterwegs zu sein. 5- und 10km-Läufer starteten ja gemeinsam, doch langsam zog sich das Feld in die
Länge und man hatte dann immer die gleichen Mitläufer in seine Nähe. Vormier lief der fünfzehnjährige Nils Longert und er gehörte nicht zu der Gruppe der
Jungspunde, die nach dem ersten Kilometer eingingen. Von Ihm wusste ich, dass er die 5 km läuft. Er teilte sich sein Tempo sehr gut ein und überholte nach
reichlich drei Kilometern einen Läufer im schwarzen T-Shirt des gastgebenen SC Janus – Joachim Wittstamm. Nils war so für mich ausser Reichweite, der
Rückstand zu Joachim schmolz langsam. Es file mir aber schon verdammt schwer, da es am Anfang doch recht flott war. Und damm ging es ja 400 m vor
dem Ziel noch in die „Berge“, doch da kam ich gut hoch und wieder runter. 
Von Nils wusste ich, dass er dann nach links auf die Jahnwiesen einbiegen wird, doch was macht Jochen? Die Zehner würden ja nach rechts in die zweite Runde gehen, aber Jochen lief auch
nach links. Mit 20 Metern Rückstand lief ich auf die Jahnwiesen hinunter. Platzierung unbekannt, also: Jetzt oder nie! Mit diesem Tempo bin ich wohl noch nie über die Jahnwiesen gelaufen,
denn dies war zum ersten Mal für mich ein echter Endspurt. Am Ende desselben finishte ich in 21:56 drei Sekunden vor Joachim. Da wurde dann auch die Erholungszeit etwas länger. Dann meinte jemand, dass ich wohl
Dritter geworden wäre. Stimmte aber dann doch nicht. Die vier schnellen Jungs, welche alle unter 19 Minuten liefen, hatten sich schnell in den Schatten verzogen, so dass das
Zielareal bei unserer Ankunft wieder läuferfrei war. So war es also Platz 7. Vor Jahresfrist war ich acht Sekunden langsamer und wurde Vierter. Es war also
wieder ein schöner Tag am Rhein und im Stadtwald und für ein gemeinsame Foto mit Jeffrey und später ein Gruppenfoto war auch noch Zeit… Fotos: SC Janus - Frontrunners Cologne

|