Flachslanden, 28.10.2017 Am Ende wurde es schnell
Von der Straße ins Gelände - nun beginnt die Crosslauf-Saison. Das Auftaktrennen fand wie gewohnt in Flachslanden statt und es wurde eine windige Angelegenheit, Sturmtief Herwert schickte seine Boten
voraus. Im Verlaufe des Nachmittags mussten dann die roten Start- und Zielbanner verschwinden, bevor der Sturm sie umreißen konnte. Zwei Runden Einlaufen auf der gewohnten Strecke,
Steigerungen. Ich wusste nicht, was an diesem Tag gehen würde, aber das Gefühl war schon besser als in Kloster Sulz. 15 Läufer waren wir diesmal im Mittelstreckenrennen. Ganz pünktlich ging es diesmal nicht los.
Aufgrund einer hängenden Kiefer musste ganz kurzfristig noch die Strecke geändert und umgesteckt werden, so war die etwa 1,1 km
lange Runde wenige Meter kürzer und es fehlten ein paar Höhenmeter. Der Feldherrenhügel blieb natürlich im Programm. Zum anderen passte etwas an meinem Stirnband nicht. Erst als da alles klar war, gab ich Grünes Licht und wenige Sekunden später ging
es los. Schnell zog sich das Feld in die Länge und die Spitze, allen voran Simon Bauer verschwand im Wald. Zum ersten Mal lief ich so die “Umleitung”. Es war genau
so ein wurzelgespickter Waldweg wie euf der normalen Runde, es fehlte aber eben der komplette erste Anstieg und so auch der Gefälleabschnitt. Es dauerte nicht lange,
und ich fand mich mit einem Nachwuchsläufer des TSC Neuendettelsau wieder. Der sechszehnjährige Samuel Müller kam ich ohne besonderem Einsatz schnell wieder ran. konnte sich am Berg deutlich absetzen, bergab war
die Lücke schnell wieder geschlossen. So ging es drei Meter hinter Samuel in die zweite Runde. Ich versuchte dann mal wegzukommen, aber Samuel blieb dran und schwebte dann wieder den Berg hoch. Dann fast das
gleiche Spiel und mit reichlich fünf Metern Rückstand ging es in die dritte und letzte Runde. “Los doch endlich mal deine Handbremse”, rief mir einer der Zeitnehmer zu.
Stimmt, ich lief eigentlic recht zurückhaltend. Ich wusste ja nicht, was ich überhaupt schon wieder kann und ließ es einfach rollen. Samuel schoss wieder auf dem Berg hoch
und als er wieder unten war, schaute er nach hinten. Da lagen schon über 20 Meter zwischen uns. Doch in mir
erwachte nun doch der Kampfgeist. Vor der letzten Kurve hatte ich die Lücke zugelaufen und versuchte es mit einem langen Endspurt.
Vom Ziel aus war es schon gut zu beobachten. Doch Samuel blieb auf Tuchfühlung und dann zündete er seinen Turbo. Eigentlich habe
ich fast damit gerechnet, da haben die Jungspunde schon so einiges drauf. Mir war gleich klar, da komme ich nicht mehr nach, auch
wenn ich eingangs der Zielgerade im 2:57er-Schnitt lief. Für mich waren es so fünf Sekunden hinter Samuel 15:33 min. Die Zeit kann
man so nicht mit dem Vorjahr (16:28 min) vergleichen, die Runde war ja heuer etwas kürzer und flacher. Die Gewissheit für mich war:
Ich hab mich am Ende nicht kampflos geschlagen geben, Samuel hat am Ende etwas tun müssen. Dass es im Gesamteinlauf der 13. Platz war, spielte da keine Rolle - die Mittelstrecke war wieder exzellent besetzt.

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