Ansbach, 19.07.2017 Das eigene Meeting lebt

Eigentlich war das letzte Kapitel des Buches “Ansbacher Läufertag” schon geschlossen. Nach den Ereignissen während der zwölften
Auflage dachte ich nicht mehr an eine Fortführung des letzten Läufermeeting in Westmittelfranken. Erst nach reichlich
Überredungskünsten fiel Ende März die Entscheidung, doch weiterzumachen. Es waren gerade unsere Zehnjährigen, die so gerne am Start stehen wollten und bei den Jüngsten haben wir etliche begeisterte Läufer und
Läuferinnen. Sie gingen zwei Tage vor dem 12. Läufertag fast mit Tränen in den Augen nach Hause, als ihren in Gesicht gesagt wurde, dass sie nicht laufen dürfen. Für sie und natürlich auch für alle anderen
Sportler, gab es nun also eine dreizehnte Auflage. Im Vergleich zum Vorjahr also ein klein wenig kastriert, dafür gab es auch eine Zugabe, denn heuer ging es nicht nur über 5000 m, sondern auch über 800
m um Kreismeistertitel. Die Dreizehn brachte also kein Unglück, sondern war wettertechnisch gesehen eine Fortsetzung der Zwölf. Mit 52 Teilnehmern waren es neun weniger als vor Jahresfrist, das
betraf aber vor allem die 800 m. Über 5000 m wurde trotz der Hitze fleißig nachgemeldet, aber dank zahlreicher Rundenzähler konnten alle 19 Läufer um 20:06 Uhr in einem Zeitlauf an den Start gehen.
Da versteckte sich auch die Sonne hinter einer dunklen Wolke. Übe r 800 m waren es 36 Teilnehmer und die Einteilung in fünf Zeitläufe gin g auch sehr gut auf. Ab 18:30 Uhr fiel so alle siebeneinhalb
Minuten ein Startschuß - das Team der Zeitnahme arbeitete perfekt. Ich konnte mich relativ kultiviert aufwärmen, da Bianca im Wettkampfbüro die Stellung hielt. Meine Startzeit war also 18:52 Uhr und so kam es
auch. Sieben Läufer und Läuferinnen standen an der Startlinie und es geschah ... nichts. Die Patrone klemmte. Also neu laden und dann gab Wolfgang Ebert bei 31 Grad den erlösenden Schuss ab. Icvh kam auch gut
nach innen, doch schnell waren alle sechs wieder vor mir. 36 Sekunden waren es an der 200m-Marke. Auf der Geraden probierte ich es einfach mal und versuchte einige Plätze gut zu machen. Wolfgang meinte,
dass ich da wohl den Zuschauern etwas zeigen wollte. Nach genau 75 Sekunden ging es in die zweite Runde. Zwei der drei Mädchen, die ich überholte, zogen dann auf der Gegengeraden wieder vorbei. Darunter
auch die inzwischen siebzehnjährige Leoni Stritz von der LG Röthenbach. Vor zwei Jahren war es genauso. Die Röthenbacher sind ja inzwischen Stammgäste bei und und kämpfen sich Jahr für Jahr durch alle
Baustellen. In der Zielkurve war Leonie dann knapp vor mir und hinter mir sah ich den Schatten der Gunzenhäuserin Gesine Ebert.
Anton Dorokhov vom TuS Feuchtwangen entschied den Zeitlauf in 2:16,66 min für sich. Der Mann hätte in den A-Lauf gehört, aber es
war sein erster 800er und niemand konnte ihn einschätzen, sein Trainer Rainer Weißmann auch nicht. Leonie finishte knapp vor mir in
2:35,41 min. Vor zwei Jahren lief ich 2:36,00, heuer 2:36,17 min - da kann ich doch ganz zufrieden sein. Der Schatten von Gesine blieb hinter mir, sie finishte 27 Hundertstel hinter mir.
Dann der A-Lauf mit dem siegreichen Dominik Karl und der Siegerehrungsblock. Schließlich ein Interessantes 5000m-Rennen und die
Siegerehrungen. Nach 21 Uhr verließen dann die letzten Läufer den Platz, verbunden mit der Hoffnung auf eine Wiederkehr
voraussichtlich am 18. Juli 2018. Hoffentlich passiert bis dahin keine Katastrophe... Die Bilder stammen von Dr. Adolf Körber und von Peter Steiner.

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