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Pfaffenhofen, 19.03.2011 Die Autobahn ist in DKB, nicht in PAF
Läufer, willst Du Autobahn laufen, dann gehe nach Dinkelsbühl, willst Du Cross laufen, dann gehe nach Pfaffenhofen. Die Ausschreibung versprach nicht zuviel, der Kurs bei Reisgang war wohl das härteste
Crossrennen, dass ich bisher mitgemacht habe. 3 Runden und insgesamt 240 Höhenmeter, Gefälle mit Schlamm, der Respekt vor der Strecke war mehr als berechtigt. Doch bevor ich vor dem Stadiongebäude sitze und die
Spikes ausziehe, die vor dem Rennen einmal deutlich heller waren, fand natürlich erst einmal selbiges statt. Knapp 40 Läufer waren es, die sich die 6550 m der
M40/45 antun wollten, nicht alle kamen an. Es war das zweitlängste Rennen des Tages und für mich mein letztes
überregionales Cross-Meisterschaftsrennen in der M45. Vorher lief ich mit Angela schon mal die Strecke ab und wir sahen uns in unseren schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Bergab treiben lassen – das war schon mal nicht
drin. 30 Höhenmeter bergab – da waren Wurzeln (zum Glück grün angemalt), dann stand die Wiese unter Wasser, dann 30 Höhenmeter bergauf und sofort 40 Höhenmeter wieder bergab, das aber nun im grundlosem
Schlamm. Auf der ersten Runde noch Harakiri (oder Balletttänzer, wie ein Zuschauer sagte), auf den folgenden Runden einfach nur noch die Hoffnung, da heil runterzukommen. Da lobe ich mir die „Autobahn“ in Dinkelsbühl. Da kommt man den Berg wenigstens heil wieder runter, wenn man ihn
einmal erklommen hat. Aber ob ich ihn jemals wieder erklimmen werde (auch ohne rotes Trikot)? Aber da hätten wir ja schon zwei andere offene Baustellen... Kommen wir also wieder an die Ilm zurück. Ruhige
und ausreichende Erwärmung, das passte – der Respekt vor der Strecke blieb. Der Start ging eigentlich recht kultiviert über die Bühne. Im Gegensatz im Löningen waren es ja keine 100,
sondern nur 40 Männer. Ich hing mich wieder hinten rein und hatte daher sich etwas freien Blick auf die Wurzeln, als es das erste Mal bergab ging. Etwas später dann der verzweifelte Versuch, die
Schlammbergabpassage zu überstehen – es ging gut. Und bis nach der ersten der drei Runden ging es auch noch bei den Platzierungen hin und her. Doch nach der zweiten Runde war eigentlich alles
gelaufen. Nach vorne nun Luft, hinten nicht ganz so klar. Auf der Schlussrunde gab es da noch Platzierungskämpfe, aber ich konnte nach hinten
alles absichern. Angefeuert wurde man natürlich an etlichen Stellen, so auch von unserem Bronzegirl Angela Rothenberger und von Monika Dinkelmeyer beim
Auslaufen und den Feuchtwangern beim Einlaufen. Hans Seeger stand natürlich am Berg, um Haltungsnoten zu vergeben und er stellte fest, das diese auf der dritten Runde besser waren als nach
der zweiten. Ganz klar: ich brauchte den Berg nicht mehr runter – hoch komme ich immer. Am Ende war es in der M45 Platz 18 in 28:16 min. Ein gewisser Werner Winter und auch sein Sohn namens Dennis behaupten ja: Wenn
ich im Ziel nicht umfalle, hätte ich mich nicht voll vorausgabt. Vielleicht stimmt es sogar, denn in irgendwelchen Platzierungskämpfen brauchte ich mir am Ende ja nicht die Kante zu geben...
Und was bringt mir das...? Die Gewissheit, dass man einen Cross so nehmen muss, wie er eben ist. Ich glaube zumindest, dass mir 2010 die Crosssaison für den Sommer schon etwas gebracht hat und da waren es ja nur zwei Crossrennen. Heuer
waren es deren vier, zwei leichte, ein schweres und ein ganz schweres. Ich hoffe wieder – es bringt mir was. Jetzt folgen wohl gleich die nächsten Bayerischen Meisterschaften: 10 km in
Burgebrach und in Schwarzweiß – denn das sind und bleiben die Farben der LG. Und in all den Rauchwolken vergangener Unwetter erhebt sich der weiße
Pylon der Erasmusbrücke in den blauen Himmel – er ruft zu den großen Rennen...
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