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Herrieden, 17.05.2009
Chaosrennen ohne Super-GAU
Herrieden, oh Herrieden. Eines meiner beiden Heimspiele. Einmal tituliert als „Mutter aller Schlachten“, dann lag Waterloo an der Altmühl. Hitzeschlachten, das Comeback-Rennen vor Jahresfrist – was hat es am Altmühlufer nicht schon alles gegeben. In diesem Jahr stand die Schlagzeile schon am Donnerstagabend vor dem Rennen: „Super-GAU in Herrieden – die Zeichen stehen auf Hitze“.
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CIMG2391klDas Wetter richtete sich leider nach der Vorhersage. Beim letzten Trainingslauf am Donnerstag waren es 10 Grad, der Sonntag war mit über 25 Grad der wärmste Tag der Woche, zumal eine nahende Gewitterfront auch für Schwüle sorgte. Es war aber klar: in Herrieden wird der Zehner gelaufen. Das Heimspiel ist es mir wert. 
Als gegen 11:30 Armin Jechnerer und Franz-Josef Heller die Moderation aufnahmen, war auch gleich wieder die Rede vom Super-GAU. Eine Schlagzeile machte die Runde... Für mich rief aber erst mal die Arbeit, wie üblich bei Heimspielen. Die Schülerläufe folgen dicht hintereinander und alle wollen fotografiert werden. Den C-Schüler-Lauf durfte ich auch starten, aber keiner wollte auf mich hören. Bereits bei 3 liefen alle los und das war auch FJH zu viel, zumal sein eigener Filius im Feld war. Es gelang tatsächlich, 150 Läufer zurückzurufen – der zweite Versuch ging dann gut.
Irgendwann während der Staffel startete ich dann selber die ersten Einlaufversuche – mit dem Ergebnis, dass der Schweiß sofort in Strömen floss. Man kann sich eben bei plötzlichen Hitzeeinbrüchen nicht auf die Wärme einstellen, ausser man baut sein Laufband in der Sauna auf... Weitere Einlaufversuche während des Hobbylaufes – muskulär war ich jedenfalls relativ locker. So langsam wurde es dann auch ernst. Nur 15 Minuten Verspätung – um 14:45 Uhr sollte nun der zehner in der größten Nachmittagshitze auf die Reise gehen und so langsam versammelte sich auch alles, war Rang und Namen hatte, im Schatten der Stiftskirche. Zwei Steigerungen meinerseits hatten eigentlich DSC_0170klnur noch Alibicharakter. Christian, Stefan, Dorian, Angela – alle waren sie da. Wir präsentierten uns einfach alle in der ersten Reihe Armin sagte noch einige Worte, die leider schlecht zu verstehen waren, dann der Countdown. Nahezu ohne Fehlstart ging es los – die wilde Jagd begann. Nun begann auch ein Rennen, dass als Musterbeispiel dafür gelten kann, wie man einen Zehner nicht laufen sollte. Zunächst einmal musste ich mich aus dem Gewühle in Sicherheit bringen – an der alten Post dürfte dies geschafft sein. Nun ein kultiviertes Lauftempo finden, um irgendwie durchzukommen. Nach 600m wieder auf dem Marktplatz – ein Foto zeige mich mit ausgebreiteten Armen, also wohl ein Stehversuch. Durch das Storchentor ging es erstmalig hinaus in die Altmühlauen und am Parkplatz stand ja die Dusche der Feuerwehr. DSC_0181klJa, Pustekuchen. Nix wars! Mühsam abgegriffene Wasserbecher am Verpflegungsstand waren nur ein notdürftiger Ersatz. Dementsprechend demotiviert ging es erstmalig zur Schleuderstange und dann wieder zurück nach Herrieden, wo wenigstens der gegenwind etwas kühlte. An der Wasserstation eine kurze Gehpause, um etwas zu trinken, dann hinein auf die berühmte Herrieder Acht. Handzeichen – in der Rechtskurve wollte ich nach links, denn dort stand Hans Seeger. Ich rief ihm gleich zu: Es gibt keine Dusche, ich laufe heiß!“, dann ging es erst mal auf die Innenstadtrunde. Wieder auf der vorderen Gasse, machte sich Hans wieder bemerkbar. Er hatte mich nicht verstanden. Also noch einmal alles wiederholt, diesmal aber mitten auf dem Marktplatz im Stehen. Den Aquathleten kam diese Pause schön äußerst suspekt vor und man holte sich bei mir auch gleich Informationen über dieses für mich eher ungewöhnliche Laufverhalten ein. Und um ehrlich zu sagen: einen Ausstieg hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon ernsthaft in Erwägung gezogen. Zunächst ging es aber noch einmal hinaus ins Ungewisse: ohne Kühlung mit Rückenwind zur Schleuderstange (dabei natürlich die Entwicklung an der Spitze verfolgt), im kühlenden Gegenwind dann zurück 17593396klRichtung Stadt. „Los , den da vorne hast Du!“ – das war Flo, der verletzungsbedingt nur den Skike-Lauf machen konnte (und gewann). Kurz danach hatte ich ihn wirklich. Jenseits der 5km -Marke (die Kilometertafeln waren wohl alle an Ort und Stelle), bHerrieder Stadtlauf 2009 104 klegann dann etwas ähnliches wie ein Wettkampf. Nun erwachte noch etwas Kampfgeist, vielleicht fiel es nun auch auf dem Marktplatz auf.. Noch einmal hinaus ins Ungewisse, diesmal schon etwas motivierter. Und jenseits des Sorchentores machte sich doch tatsächlich die Feuerwehr an einer Pumpe zu schafffen (für mich sowieso zu spät, aber da geschah dann doch nicht mehr, wahrscheinlich wäre Herrieden da schon längst abgebrannt). Ich versuchte nun doch einige Plätze gutzumachen und es gelang tatsächlich.Eingangs der Zielgeraden auf der Vorderen Gasse startete ich den Endspurt und überholte eine Zweiergruppe. Ein Schatten im Form von Uwe Hartnagel ließ sich aber nicht abschütteln, und spätestens zu diesem Zeitpunkt ahnte ich: „Gleich brennt der Kirchturm.“ Und genau so kam es auch. Erster Körperkontakt schon kurz vor dem Markt, noch ei17594492klnmal war ich kurz vorne, dann kamen sich wieder unsere Arme in die Quere. „Nicht drängeln!“ – das waren die letzten Worte von Franz-Josef. Die Entscheidung war aber auch gefallen – Uwe konnte sich durchsetzten. Ein kurzer Händedruck im Zielauslauf, dann fand ich mich erst mal wieder in der Horizontalen (und im Schatten) wieder. Es war zum Glück kein Altersklassenduell, sondern nur ein Kampf um Platz 25. In der M45 gab es für mich den zweiten Platz – also schon ein schönes Happy End eines Rennens, dass eigentlich ein Super-GAU geworden wäre. Ach ja, die Zeit: 42:48 min inklusive aller Gehpausen, also vergleichbar mit Ansbach bei wesentlich schlechteren Bedingungen, dafür aber auf amtlich vermessenen 10 Kilometern. Und wer wissen will, wie man einen Wettkampf nun wirklich bestreiten sollte, sollte die letzten Zeilen schnellstens vergessen.
Auch wenn mich schon mindestens 76 Personen gefragt haben, ob ich am Samstag am Autobahnkreuz bin und für wen ich laufe: Die Herrieder Aqathleten laufen auf den Spuren meines blutenden Herzens. Wie tief sitzt der Schmerz, dass ich am Samstag in Brodswinden rumhänge, satt Euch zu unterstützen...
Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute! Haltet die Ehre Herriedens hoch. Meine Gedanken sind bei Euch Die Hoffnung darf nie starben!