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13. Neukirchener Crosslauf

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Grevenbroich, 04.02.2006
Finale der Wintersaison: „Echter Cross“ und Rang 3 in der M40

Vor Wochenfrist, bei den Cross-Bezirksmeisterschaften in Veitsbronn, juckte es gehörig in meinen Beinen. Ein Start war aber dort nicht geplant gewesen. Noch am Vortag von Veitsbronn standen die Signale für mich ohnehin noch auf Rot. Ein Spätschichtabend schien alle Trainings- und Wettkampfpläne zur Makulatur werden lassen, aber am Veitsbronn-Sonntag hatte sich mein Körper wieder halbwegs erholt. Anderseits: Wäre ich gelaufen, hätte es nicht so viele Bilder gegeben.

So begann also die Suche nach einen geeigneten Wettkampf an den ersten beiden Februarwochenenden. Die Information, dass Hannes Patzke sich in Grevenbroich wieder einmal mit der deutschen Nachwuchselite anlegen wollte, kam mir da sehr zugegen. Vor diesem Rennen fand nämlich auch ein offener Cross über 6,8 km statt. Nach einer Frühschichtwoche war auch der Termin stategisch günstig.

So ging es also zu dritt auf die 450km lange Fahrt ins Rheinland zu meinem ersten Wettkampf in Nordrhein-Westfalen. Hans musste erkältungsbedingt passen, also fehlte sein unbestechliches Auge bei der Beurteilung des Laufstiles. Dafür war aber Rainer Patzke mit seiner ebenso unbestechlichen Kamera dabei.

Der erste Eindruck von der Strecke: viel Schlamm. Es herrschte Tauwetter. Zwar lag kein Schnee, aber der gefrorene Boden taute auf. Einlaufen erst mal im Umfeld auf festen Untergrund – und es sah nicht gut auf für mich. Mein Magen schien äußerst unruhig zu sein: zuviel Magensäure? Das kann ja heiter werden. Irgendwie fiel die Erwärmung etwas kürzer aus, als ich eigentlich wollte. Zurück zum Treffpunkt. Rainer und Hannes hatten schon die Startnummern geholt. Ich übermittelte ihnen die schlechte Nachricht, wollte es aber trotzdem probieren. Dann erst mal in die Umkleide. Umziehen, Spikes anziehen – eine weitere Premiere: zum ersten Mal nahm ich einen Cross mit Spikes in Angriff. Als ich dann kurzärmlich wieder vor die Tür trat, tanzten gerade Schneeflocken vom Himmel. Das hörte dann aber schnell wieder auf, später begann dann ein anhaltender Nieselregen. Fast 100 Läufer an der langen Startgerade. Bisher hatte ich es bei großen Crossläufen immer nur von außen beobachtet, wenn die Läufer auf den sich nach 100 Metern verengenden Starttrichter ihre letzten Steigerungen machten – diesmal war ich mittendrin – eine weitere Premiere. Vier Steigerungen – trotz des zu kurzen Erwärmungsprogramms sah es gut aus. Der Magen war wieder ruhig – der Adrealinspiegel wohl entsprechend hoch- und die Oberschenkel, deren Vorderseiten mir bei Sprints öfter mal Probleme machten, blieben schmerzfrei.

Dann also um 15:30 Uhr der Startschuß an einem trüben Februarnachmittag. Erstes Motto: schnell wegkommen und das gelang auch. Etwa als 25. ordnete ich mich dann im Feld ein. Dass ich das Anfangstempo nicht werde halten können, war mir genauso klar. Spätestens nach der ersten der vier Runden kannte ich auch die Strecke und ihre Tücken. Es ging zunächst um das Stadion herum, einmal die Wälle hoch und wieder runter, dann eine schon verschlammte 180-Grad-Kurve mit Anstieg. Strohballen im Weg, den Wall wieder herunter, dort stürzte ein Läufer vor mir. Dann, von den Zuschauern gut zu sehen, ein vor einigen Jahren aufgeschütteter Hügel, aber mit festen Untergrund. Dann entlang eines Fußball-Trainingsplatzes, von dem die Flutlichter bald für zusätzliche Erleuchtung sorgten, einige Erholungsmeter, schließlich folgte dann ein Kurvenlabyrinth, in denen die Spikes, egal welcher Länge, ohnehin keinen Halt mehr boten. Und auf den Geraden lagen dann wieder Strohballen im Weg. Und das ganze dann noch dreimal Hannes sagte später selber: das war ein echter Cross. Rainer dokumentierte alles mit seiner Kamera, Hannes musste sich dann selber auf seine Erwärmungsrunde begeben. Der Magen blieb ruhig, ein guten Zeichen. Dafür schienen auf der dritten Runde die Beine langsam zu Gummi werden zu wollen. Die Platzierung nach den Start konnte ich natürlich nicht halten. Im Unklaren darüber, war ich auf einer solchen Strecke überhaupt kann, ließ ich dann doch noch einige Läufer vorbei. Auf der letzten Runde konnte sich aber auch noch einen Platz gutmachen, so dass ich dann relativ locker ins Ziel laufen konnte. Die Erholungsphase fiel recht kurz aus, vielleicht war doch noch mehr drin. Aber den Punkt muss man eben erst mal treffen und meine Erfahrungen bei solchen Crossläufen tangieren noch gegen Null. Später ein Blick in die Ergebnisliste: 28:16 für die 6,8 km und Platz 32 im Gesamteinlauf. Dann spaßeshalber mal die M40er nachgezählt. Eins, zwei, drei – nanu, das bin ja ich. Nochmal geprüft, ja, ich war Dritter in der M40. Also gleich noch ein kleiner Erfolg bei der mehrfachen Premiere. Der Zweite in der M40 war über zwei Minuten weg, der Vierte aber nur 15 Sekunden hinter mir: ohne das Hallentraining wäre ich wohl nicht dort gelandet.

Und dann lief Hannes Patzke in die Nacht hinein und als viertbester Deutscher auf Rang 13 des Elitelaufes. Und beinahe wäre er eher ins Ziel gewesen als ich: 28:20 min, aber er hatte eine Runde mehr, also 8,5 km.

Aus Ansbacher Sicht hat sich die lange Reise ohnehin gelohnt. Jetzt muss ich nur noch überlegen, was ich mit einem Puma-Funktionsshirt der Damengröße 38 mache. Das gab es nämlich für den dritten Platz…

Das war also wohl das Finale einer Winterlaufserie, wie ich sie eigentlich schon lange nicht mehr gemacht hatte. Sie begann am 11. Dezember mit dem Feuchtlach-Marathon, als ich um 10 Uhr beim Loslaufen noch nicht wusste, dass vier Stunden später fast 42 km in meinen Beinen steckten. Dann folgte langfristig geplant der Silvesterlauf von Aufkichen und als Tempotraining der Benefizlauf am Dreikönigstag in Unterwurmbach. Schließlich der Dinkelsbühler Stadtlauf und nun also überhaupt mein erster Cross seit Dinkelsbühl 2004, damals ja auch auf der „Autobahn“. Nun geht der Blick nach vorne: Im Blickfeld: der 11. März 2006, der Frühjahrslauf in Treuchtlingen. Geplant als Einstieg in die Straßenlaufsaison, aber nach einer Spätschichtwoche auch ein äußerst riskanter Termin. Schneller als gedacht, können die Signale für mich da wieder auf Rot springen und schon wäre die Frühjahrswettkampfplanung Makulatur…

Mal sehen, was geht: Die Hoffnung stirbt zuletzt!