Bern, 28.07.2023 20 Sekunden fehlten zu Bronze Am zweiten Tag der Eurogames stand der PrideRun über 5
oder 10 km auf dem Programm. Ich selber habe mich für die 5 km entschieden, lauf Veranstalterangaben waren es knapp 5,4 km, was in etwa auch stimmte. Dazu kame n knapp 100
Höhenmeter. Ich kannte ja schon den Streckenplan und am Donnerstag Abend, als ich vom Gurten aus die Sonne untergehen sah, hatte ich auch den Dählhölzliwald verorten können und da geht es wirklich kräftig hoch.
Die Anmeldung war jedoch am anderem Ende der historischen Innenstadt in der Matte-Sporthalle. Der Start für die 5 km war um 18:40 geplant und zwar an der einen Kilometer entfernten
Delmazibrücke. So machte ich mich zunächst mal im Umfeld der Matte-Halle warm und lief dann auch den einen Kilometer zur Dalmazibrücke als Erwärmung. Da der leichte Regen längst wieder
abgezogen war und es wieder warm war, war das Ganze auch im Wettkam pfoutfit möglich, immer an der Aare entlang. Das 10km-Rennen wurde um 18:30 Uhr gestartet und wenige
Augenblicke passierten die Läufer unseren Standort. Dann überquerten wir selber die Straße zum blauen Startbogen, der auch für beide Distanzen der Zielbogen war. Ich stand etwa drei Meter hinter der Startlinie, aber
keiner von den schnellen Jungs wollte in die erste Reihe. Nur der Tessiner Luca Martignoni, später Gesamtdritter, stand an meiner Seite. Dann war es soweit, es
wurde herinterhezählt. Kurz vor Null liefen wir an um pünktlich die Startlinie zu passieren. Es ging zunächst einen reichlichen Kilometer flach an der Aare entlang
und das Feld sortierte sich langsam ein. Die Helfer und Zuschauer feuerten an, auch vom anderem Ufer der Aare. Dann eine scharfe Linkskurve und nun lag der
lange Anstieg der Jubiläumsstraße vor uns. Vor einem Gasthaus standen die Besucher mit ihren Biergläsern und sorgten für beste Stimmung, auch Anwohner
standen am Straßenrand. Schließlich bogen wir recht in den Dählhölzliwald ab. Hier hatten wir eine Runde zu absolvieren. Von links kamen schon die schnellten
10km-Läufer, die bereits eine Runde hintersich hatten, aber deren drei laufen mussten. Es gab aber keinerlei Probleme zwischen den Gruppen. Die Strecke
hatte es in sich, denn nach einer kurzen Erholungsphase ging es bis zu Kilometer 2,8 immer weiter bergauf. Dann war es geschafft, nun gings abwärts. Bislang
haben einige 10km-Läufer in ihrer zweiten Runde überholt, doch dann war ich
plötzlich schneller als diese. Nach 3,8 km am Ende der Runde lag eine zeitmessmatte und diese verkündete, dass ich im Gesamteinlauf auf Platz
21 und in der M60 auf Platz vier lag. Diese Informationen erfuhr ich logischerweise erst später in der Ergebnisübersicht. Nun ging es wieder die
stimmungsvolle Jobiläumsstraße hinunter. Ich fühlte mich gut, die Zuschauer feuerten aufgrund der Namens auf der Startnummer auch namentlich an und ich konnte auch Tempo mac hen. Einen Läufer überholte ich bei diesem Gebolze noch, aber es war eben kein M60er. Der Däne Henning
Nielsen lag immer vor mir und bolzte genauso hinunter, ich konnte gerade mal sechs Sekunden gutmachen. Unten angekommen dann die Rechskurve und nun ging es an der Aare entlang wieder zum Ziel, Bergab hatte ich den
zweitschnellsten Splitz der M50 und gesamt bedeutete es für diesen Anschnitt Rang 15. Bald war der blaue Zielbogen schon zu sehen, aber es waren aben noch 700 Meter bis dorthin. Die Abstände waren größer, die
Menschen sorgten für Stimmung, dann war es geschaft. 25:25 min, Zwanzigster gesamt und 20 Sekunden (nach Nettozweiten gerechnet) hinter Henning Vierter in der M60. Vorzuwerfen brauche
ich mir nicht, die Renneinteilung hat gepasst. Wer weiss, was passiert wäre, wenn ich ohne Rücksicht auf Verluste den Berg hoch Tempo gemacht hätt. Meine Kontrahenten
hatten auch den Vorteil, dass sie sich auf einen Wettkampf konzentrierten. Vielstarter Jean-Pierre Grasland, mein ewiger Gegner in der Altersklasse, ging es ähnlich. Er wurde über 10 km in der Altersklasse Fünfter.
Es war auf jedem Fall ein schöner Abschluss einer der organisatorisch besten Eurogames, die ich erlebt hatte und wo auch die Ausrichterstadt
Bern voll und ganz hinter der Sache stand. Mal sehen, ob es 2024 in Wien oder 2025 in Lyon auch so ausschaut. Was die Sichtbarkeit anbelangt, bin ich mir nicht ganz so sicher, aber manchmal passieren ja Wunder.

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