Gerlingen, 24.09.2021 Offensives Rennen an einem schönen Spätsommerabend
Vor Jahresfrist machten wir einen Vereinsausflug zum Langstreckenmeeting nach Gerlingen, heuer vertrat ich bei den Kreismeisterschaften an gleicher Stelle alleine die
Farben des TSV Ansbach. Es gab hier noch die Möglichkeit, für heuer noch die 5000 m abzuhaken, mein letzter 5000er war ja 2020 beim Ansbacher Läufertag. So war ich
mittags schon etwas in Stuttgart unterwegs und konnte mir auch noch eine halbe Stunde in der Gerlinger Innenstadt umsehen - dazu brauchte ich mit der U6 nur zwei Stationen
weiterzufahren als bis zum Breitwiesenstadion. Es war ein wunderschöner Spätsommerabend. Um 18:40 Uhr war zum Abschluss des Meetings der einzige 5000 m-Lauf des Tages geplant und nach einem warmen
Nachmittag kühlte es bei untergehender Sonne und Windstille immer mehr ab. Nach dem
Einlaufen und den drei Rasensteigerungen musste ich dann der Meinung sein, irgendwie laufen zu können. Elf Läufer*innen fanden sich dann pünktlich am Start ein und dann kam auch noch der Schwarm der
Rundenzähler*innen herüber, damit sich jeder mit seinem Zählobjekt vertrautmachen konnte. Die Elvolvente reichte gerade mal so aus. Startschuss und schon war ich im ersten
Gerangel drin. Nachdem dieses sich 100 Meter später etwas aufgelöst hatte, befand ich mich am Ende einer Fünfergruppe, bestehend aus vier Damen und
mir. Bald war ich dann inmitten der Damen. Ich hatte aber immer etwas Problene, dass ich einer Vorläuferin in die Hacken treten würde und lief
teilweise leicht versetzt. Einmal ging ich auch mal nach vorne, aber wenig später zogen zwei von ihnen wieder vorbei. Nach den ersten 1000 Metern
war mir klar, dass es mit 4:15 min recht flott war. Der zweite Kilometer war dann mit 4:30 min auch langsamer, doch drei der vier Damen waren
immer noch mit dabei. Nach drei Kilometern hatte ich mal wieder das Gefühl, dass es mir zu langsam wäre und versuchte einen kleinen
Zwischenspurt. Tatsächlich konnte ich mich bis zur 4 Kilometer-Marke immer mehr absetzen, doch dann hatte ich auch mit mir zu kämpfen. Das
Rennen war doch recht offensiv, nun schwanden langsam die Kräfte. Auf der Gegengeraden liefen wir direkt der untergehenden Sonne entgegen,
die knapp über dem Horizont immer noch mit voller Helligkeit strahlte. Als ich nach etwa 16:45 min in die drittletzte Runde ging, hörte ich schon vom
Stadionsprecher, wie der Gesamtsieger Malte Mohr, der eine 16:50 min zu stehen hatte, auf die Zielgerade einbog und in 16:57,86 min siegte. Es war aber auch ein stimmungsvolles Rennen, denn vom Publikum wurden alle Läufer*innen kräftig angefeuert. Bei mir schien es jetzt auf 22:30 min
hinauszulaufen und zwei Damen kamen wieder etwas näher. Doch in der letzten Runde konnte ich noch mal beschleunigen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Am Ende blieb die Uhr für mich bei 22:15,59 min stehen, 15
Sekunden vor der schnellsten Verfolgerin. Damit konnte ich sogar meine in Erlangen gelaufene Jahresbestmarke um zehn Sekunden unterbieten. Bei den Männern bedeutete dies den vierten Platz.
Es dauerte dann schon etwas, bis ich mich aus der Horizontalen erhob und wir uns noch ein wenig austauschten. Zufrieden waren wohl alle. Der Nataliya aus Feuerbach fragte ich dann noch, wo man auf dem Weg der U6 in
Richtung Hauptbahnhof noch einen Imbiss finden könnte. Ihr Mann empfahl mir, am Löwenmarkt auszusteigen, wo ich dann auch beim Türken landete. Um nicht zehn Minuten auf
die nächste Bahn waren zu müssen, musste ich aber am Stadion noch einen 100m-Verfolgungssprint zur Haltestelle hinlegen.
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