Winnenden, 18.07.2020 Unterwegs habe ich doch etwas gebummelt
Nachdem es mit Straßenläufen noch recht mau aussieht, läuft die Bahnsaison nun auf Hochtouren. Ein Meeting jagt das andere und überall können
sich die Veranstalter vor Teilnehmern nicht retten. So auch in Winnenden. In Baden-Württemberg sind die Teilnehmerzahlen noch auf 99 begrenzt,
so veranstaltete des SV Winnenden gleich drei Meetings hintereinander, um in einer Ganztagesveranstaltung alle Interessenten unterzubekommen. Unter den Teilnehmern waren auch mein
Vereinskollege Christopher und ich. Christopher bestritt mit einer 10:01 min über 3000 m seine Bahnpremiere, ich entschied mich hingegen für die 1500 m, um auch diese Strecke heuer zumindest
schon mal abhaken zu können. Es war zeitig dran, um 17:20 Uhr - da hatte ich noch viel Zeit. Die 1500 m waren für 20:30 geplant, also als vorletztes Rennen des Tages wirklich ein Lauf in den
Sonnenuntergang und das bei sehr guten Bedingungen. Auch mein Lauffreund Kurt war von der Parite, und er war auch derjenige, welcher mich 65 Minuten vor der Startzeit zum Einlaufen nötigte.
Inzwischen hatten wir auch schon unsere Startnummern und wussten, dass es nur einen Zeitlauf geben würde, geplant waren deren zwei. Die Einlaufstrecke führte dann an den Weinbergen entlang,
im Schein der Abendsonne eine schöne Landschaft. Es war dann auch reichlich Zeit für die Steigerungen an der Containerschule und da war ich nicht der einzige. 20 Minuten vor dem
Start musste ich dann der Meinung sein, in Wettkampfstimmung zu sein und machte mich so langsam fertig. Zehn Minuten vor dem Start ging ich dann langsam rüber, Victoria hatte inzwischen meine Kamera.
Zwölf Männer, überwiegend schnelle Jungspunde und eine Frau - so standen wir dann an der Startlinie. Der Schuss, es ging los. Ich fand mich schnell hinter Kurt wieder, die junge Dame war noch etwas eingebaut, bis
sie dann den Weg nach vorne fand und entschwand. 40 Sekunden über 200 Meter, das war für 1500 m viel zu schnell für mich und ich ließ für Kurt etwas abreissen. Kurt stellte dies ebenfalls fest und drosselte auch etwas. Auf der
Gegengeraden liefen wir der knapp über den Horizont stehenden Sonne entgegen, eben ein Lauf in den Sonnenuntergang. Wahrscheinlich war ich nun etwas zu langsam unterwegs, aber man weiss ja nicht,
was bei höherem Tempo passiert wäre. In der vorletzten Runde schmolz dann mein Rückstand zu Kurt und nach 1000 Metern konnte ich ihn überholen. Ich sah aber immer noch seinen langen Schatten neben nur,
doch dann kam ein blauer Blitz vorbeigeschossen: der in 3:59,06 min siegreiche Robert Meyer aus Sindelfingen. Nach 4:11 min ging ich in die letzte Runde. Ich konnte zwar noch mal beschleunigen, doch mit
dem Tempo klappte es nicht mehr so recht. Mein Dauerrivale Kurt musste abreissen lassen, seine verhärtete
Wade machte doch größere Probleme. Für mich blieb nach einem angedeuteten Endspurt die Uhr bei 5:49,12 min stehen, acht Sekunden
langsamer als vor Jahresfrist in Rom. Zumindest habe ich nun aber auch heuer eine 1500m-Zeit zu stehen, diese Distanz wird ja eher selten angeboten.
Beim Kleiderwechsel und Brezenessen verfolgten wir noch den schnellen A-Lauf über 3000 m, bis wir dann schnell das Stadion verließen. Wir
brachten Kurt und Alois noch zum Bahnhof, damit sie eine frühere S-Bahn schaffen konnten, dann ging es nach einem schönen Tag heimwärts.
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