Ehingen, 28.09.2019 Auf Wegen, die (fast) keiner kannte, zum Kreuz Lange war es unklar, ob es
einen 14. Hesselberglauf geben würde, doch dann kam doch der Termin und die Ausschreibung. Nunmehr also Ende September und erstmals an einem Sonntagmorgen. An vertrauter Zieleinlaufstelle gab es nunmehr mit der
Sonne im Rücken des Fotografen schöne Zieleinlaufbilder. Doch zwischen Start und Ziel war fast nichts mehr so, wie es mal war. Einige Wochen vorher hieß es schonmal, dass wir uns auf Neuerungen freuen können,
welche den Lauf interessanter machen sollen. Rainer warnte mich dann auch schon vor, denn da war ja im Westen des Landkreises schon mal etwas mit kurzfristigsten Streckenänderungen. Ein Blick in
die Ausschreibung besagte dann ja auch, dass es statt 6,5 km “circa 7 km” sein werden und ich wusste inzwischen auch, dass der
Geologenweg nahezu in kompletter Länge belaufen wird. Da kommen auf den letzten 2,5 Kilometern so einige Höhenmeter zusammen.
Am Vortag war in einer Facebook-Diskussion plötzlich von 7,35 km die Rede. Nachdem ich dann trotz vorliegender Meldung mit einem
Start beim zeitgleichen Hohenlandsbergslauf in Weigenheim drohte, erhielt ich zwölf Stunden vor dem Start sogar noch einen
Streckenplan mit Höhenprofil, was bei Berglaufen eigentlich bereits in der Ausschreibung stehen sollte. Viel fehlte also nicht zum Scandalrennen 2.0 . Zum Streckenkenntnislaufen war es nun n atürlich zu spät. Eines war mir aber nun klar; es geht gleich am Anfang mal
richtig zur Sache und es geht viel bergab. Über den Charakter d er Wege gang natürlich nichts hervor. Und am Ende waren es sogar etwa 7,65 km - soviel zum Thema “circa 7 km”. In Berlin bau man mit solch
genauen Zahlen sogar Flughäfen... Das Wetter zeigte sich heuer von seiner besten Seite. Vormittags bot sich vom Berg noch beste Fernsicht, nachmittags war ja eine Wetterverschlechterung
angekündigt. Aber um die Aussicht genießen zu können musste man erst mal hoch. Leider waren es heuer nur 42 Teilnehmer, absoluter Negativrekord in der Hesselberglaufgeschichte. Aber 2020
geht es ja dann vielleicht um Bezirksmeistertitel und mit dem 27.09. könnte auch schon der Termin stehen. Aber erstmal versammelten sich die 42 Starter an der Linie. Ich war sowie noch
nicht nicht ganz fit und stellte mich lieber gleich irgendwo in der Mitte rein. Der Vorsitzende des VfL Ehingen schickte uns dann auf die Reise ins Ungewisse.
Bereits nach 500 Metern verließen wir die Straße es es ging am Feld entlang und dann gleich kräftig bergauf. Hier ging ich das erste mal. Es war nur ein schmaler Singetrail, der
fast bis zur 600m-Marke führte. Bald war ich allein unterwegs, nach vorne und hinten waren Lücken. Ich drückte auch nicht unbedingt auf die Tube. Es ging wieder bergab und
dann auf der alten Strecke wieder aufwärts. Hier ließ es sich gut laufen. Dann verließen wir aber diesen Weg, und auf schmalen, kaum
sichtbaren Pfaden ging es zunächst leicht und am Ende kräftig bergab. Glücklicherweise kam ich hier sturzfrei über die Runden.
Untenangekommen, konnten meine Verfolger fast zu mir aufschließen. Nun also den Geologenweg, gleich mal gehenderweise steil
bergauf. Der Puls war wieder unter 130, doch der Vorsprung wuchs wieder. Ich bin den Geologenweg bislang nur einmal gewandert und
kannte ihn nicht so recht, so stellte ich fest, dass es da auch einige Erholungsabschnitte gab. Auf einer war eine Wandergruppe unterwegs, wo mic h auch jemand kannte. Dann gings weiter auswärts, wir kamen wieder auf die alte Strecke. “1000 m to go” verkündete
ein Schild an einer Parkpank und ab jetzt wurden auf den Stufen wirklich Höhenmeter gesammelt. Dann die ersten Aussichten, weiter gings dem Gipfel entgegen. Eine Pfadfindertruppe sorgte für eine LaOla,
welche noch auf dem Berg zu hören war. Inzwischen kannte ich die Strecke wieder und vom weitem grüßte auch schon der Schlußanstieg. Da musste ich mir aber im Gegensatz zu früheren Jahren nicht mehr
die Kante geben, denn nach vorne und nach hinten war reichlich Luft. Nach 52:23 min war es geschafft: 28. gesamt und 4. in der M55. Die Erholung fiel heuer sehr kurz auf und tatsächlich konnte ich noch die
schöne Aussicht genießen. Wichtiger waren aber noch die warmen Sachen, denn es wehte da oben ein kräftiger Wind. Die Wasserstation unterwegs vermisste ich heuer nicht, aber auch nur dank des
kühlen Wetters. Nicht jeder war mehr oben, Simon Bauer war der schnellste und ihm gefiel die Strecke. Bernd Wolfschläger war der Zweite und der Drittplatzierte Thomas Dahmen war der einzige, der die
Strecke bereits kannte. Mach einem war es auch zuviel Trail, die Geschmäcker am Berg gehen eben auseinander.
Frisch geduscht gab es dann bei den Ehingern im Sportheim die Siegerehrung und alles, was so dazugehört.
Siebenmal gab es nun zwischen 2006 und 2012 die Ursprungsstrecke von etwa 8,5 km, 2007 und 2011, also zweimal bin ich sie
gelaufen (und einmal 2007 mit Angela zur Streckenkenntnis - das ging damals). Sechsmal gab es dann von 2013 bis 2018 die 6,5 km
-Strecke und bis auf der Verletzungsjahr 2014 war ich auch immer dabei. Diese Strecke, die mir so sehr lag, werde ich nun vermissen.
Nun also die dritte Variante - mal sehen, wie lange sie Bestand haben wird. Eines ist klar: Oben wartet immer das Kreuz.

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