Sulzbach (Inn), 25.02.2018 Im Ostwind über den Maisacker

Nach dem Eckentaler Cross erwischte es mich dann doch: eine Bronchits setzte mich für eine Woche außer Gefecht. Dann hiess es wieder laufenlernen und
das war nicht so einfach. Väterchen Frost zeigte noch mal seine Macht und so hieß es, den direkten Kontakt zur kalten Luft möglichst einzuschränken. So war
meistens nur Einlaufen mut Mundschutz und anschließend Hallentraining angesagt. Zwei Tage klappte es aber auch schon mit den ersten langen Steigerungen auf der Bahn. Gerade am W ochenende der Bayerischen aber schlug der Winter noch mal zu - zwar nicht mit Schnee, aber mit einem eisigen Ostwind und
zweistelligen Minusgraden. Die Bayerischen Crossmeisterschaften fanden diesmal in Sulzdorf (Inn) statt. Der 580-Einwohner-Ort gehört zu Ruhstorf an der Rott und die Organisatoren der
SVG Ruhstorf sorgten für gelungene und stimmungsvolle Titelkämpfe. Im Gegensatz zu Rottau 2010 gab es hier auch eine perfekte Infrastruktur: Sporthalle, Umkleiden und Duschen, Parkplätze, einen Bahnhof und eine
auf dem ersten Blick harmlose Strecke, die es aber in sich hatte. Ich reiste bereits am Vortag an, stieg in Neuhaus (Inn) im Hotel “Zur alten Innbrücke” ab und überquerte später
selbige, um mir noch in Ruhe das historische Schärding anzuschauen. Mann kann sich nicht mal in Österreich ungesehen bewegen, die Ausburgerin petra weisheit machte auch noch
einen Stadtrundgang. Die Augsburger Frank Lauxtermann und Petra Stöckmann nahmen mich dann am Morgen die zweieinhalb Kilometer nach Sulzbach mit.
Vor dem ersten Rennen lief ich schon mal einen Teil der Runde ab. Tiefgefroren, holprig und dazu bei minus acht Grad der eisige Wind. Wenigstens war es
sonnig...Diesmal waren aosl die Wintersachen angesagt. Das weitere Einlaufen erfolgte damm im Ort und ich konnte mich in aller Ruhe vorbereiten. Mal sehen, was das erste große Abenteuer bringt. 
67 Männer ab M50 aufwärts standen dann um 11:50 Uhr an der Startlinie. Ich kam auch gut ins Rollen und gleich ging es den kurzen Hang hinauf. Später gingb es dann über ein abgeerntetes
Maisfeld. Man hatte die Wahl: sehr holprig oder etwas weniger holprig, dafür aber rutschig. Dann ging es über Feldwege und Wiesenraine. Nur die 150 Meter auf dem Fußballfeld boten
etwas Erholung. Dafür wehte aber hier der Wind von vorne. Angefeuert wird man ihr ohnehin auch namentlich, auch wenn ich nicht alle kenne oder erkannte. Aber Loni Schroll nahm ich im
Augenwinkel wahr und Petra Weisheit sorgte für Bilder. Fünf Runden und somit offiziell 6,25 km waren zu absolvieren und zur Halbzeit lief es bei mir dann rund. Zwei M55er hatten mich vorher
überholt. Eingangs der vorletzten Runde, gerade am kurzen Anstieg am Rande des Fussballplatzes, konnte ich mich mit einigen kurzen, schnellen Schritten an Lokalmatador
Alfons Weber vorbeikämpfen und eine Runde später gelang es mir auch, am Vietacher Heinrich Ölhorn vorbeizukommen und mich schnell abzusetzen. Von ihm wusste ich, dass er
M55 ist, wir beide haben uns schon 2016 im Regensburg über 1500 m im Endspurt duelliert. Einnen der beiden Antritte beobachten auch die Dinkelsbühler Jungs, welche gerade
eingetroffen waren. In Sicherheit durfte ich mich aber nicht wiegen. Schrecksekunde auf dem Maisacker: ich rutschte kurz weg, konnte nich aber auf den Beinen halten. Dann noch herunter
in die Senke, bis es dann den Wind entgegen zum Ziel ging. Nach 27:15 war es geschafft, Heinrich und Alfons folgten dann zehn bzw. vierzehn Sekunden später. 15. in der M55 und noch
welche hinter mir gelassen, passt also. Das nächste Abenteuer steht ja dann am 10. März in Ohrdruf bevor... In Sulzbach schlief dann der Ostwind ein und es machte dann bei Sonnenschein richtig Spaß,
den Reigen der weiteren Rennen zu verfolgen. Die frischgebackenen Bayerischen Mannschaftsmeister auf der Langstrecke, Detlef Kann und Sven Ehrhart vom Team Memmert brachten mich dann wohlbehalten nach Ansbach.
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