Paris, 08.08.2018 Das 100 m - Finale: kurz und knackig Nachdem ich am Vortag über 22 Minuten Zeit hatte, eine
Entscheidung zu suchen, würde es am dritten Wettkampftag für mich deutlich schneller gehen. Nach knapp 15 Sekunden sollte alles vorbei sein. Finale über 100 Meter und ich habe am Vortag keine Rücksicht auf
nachfolgende Rennen genommen. Um 14:32 war das 100m-Finale der M55 geplant und war wurde tatsächlich nur eine halbe Stunde später.
Von den Acht, welche in den Endlauf kamen, trugen sich zwei nicht mehr in die Meldeliste ein, der Vorlaufschnellste und der Langsamste der Acht. Damit war klar, dass es zwischen mir und
dem Amerikaner Marc Hemmery um den fünften Platz gehen würde und Marc war im Vorlauf neben mir nur zwei Hunderstelsekunden langsamer. Da muss im Finale also alles passen.
Vorher hieß es aber erst mal, sich gründlich aufzuwärmen und dann die Wettkampfspannung zu halten. Dazu gehörte natürlich auch der übliche Probestart während eines anderen Rennens. Die Anspannung stieg...
Dann war es soweit. Die M50 war weg und wir konnten unsere Startblöcke einrichten. Schließlich standen wir alle sechs hinter selbigen. Der Stadionsprecher stellte uns alle noch
einmal einzeln vor. Dann das Kommando: “On yor marks!” Warten... “Stand up!” Irgend etwas passte nicht, aber es folgte die grüne Karte. Also kein Fehlstart. Noch einmal in die Blöcke.
Warten... “Set!” Zwei Sekunden, dann über die Lautsprecher der elektronische Startschuss. Die ersten vier waren bald weg. Doch auch ich kam gut aus den Block und hatte von Anfang an
einen Vorsprung vor Marc. Daran sollte sich auch nichts mehr ändern. Nach 70 Metern hatte ich meine Höchstgeschwindigkeit von 29,38 km/h erreicht, bevor das tempo dann wieder leicht
absackte. Marc konnte aber nicht mehr aufschließen, sein Rückstand war wohl schon zu groß. Ich konnte mich bei 0,5 m/sec Rückenwind gegenüber dem Vorlauf noch etwas verbessern und
belegte in 14:84 sec Rang fünf. Marc folgte in 15:05 sec. Nach vorne, zum viertplatzierten Mitorganisator Jean-Pierre Grasland war es fast eine Sekunde. Der Sieg ging in 13:60 sec an den Holländer Jan van der Meer.
Die Erholungszeit war diesmal sehr lang. Dieses 100m-Rennen ging wohl an die Substanz und diese war nun wohl aufgebraucht. Wie ich die beiden 800m-Rennen am Donnerstag und
Freitag überleben sollte, wurde mir langsam zum Rätsel.
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