Burgbernheim, 22.04.2018
Erst am Ende lief es rund Egal, wie das Wetter ist, der Bergcrosslauf in Burgbernheim ist immer wieder ein
Erlebnis. So ist es kein Wunder, dass der Einzugsbereich weit über Westmittelfranken hinausreicht. Heuer spielte auch das Wetter mit und das schon fast zu gut, denn für die
Langstrecker wurde es am Ende schon fast etwas zu warm. Über 5,5 km lagen 104 Meldungen vor, am Ende waren es knapp 90 Finisher. Bereits
beim Einlaufen spürte ich, dass es bei mir an diesem Sonntag wohl nicht werden würde. Da bin ich wohl am Vortag beim Leutershäuser Werfertag zu lange
fotografierenderweise in der Sonne gestanden. Pünktlich um 9:30 Uhr standen wir an auf der Wiese vor dem Kriegerdenkmal. Ein letzter Händedruck mit dem späteren
Zweiten Stefan Schwager und mit Franz-Josef Heller, dann ging es dann auch schon los. Nur auf Kommando, ohne Herunterzählen und Schuss. Über die Wiese und dann
am Sportplatz vorbei Richtung Himmelfahrtsberg. Ohne Lockerheit einfach laufenlassen und vielleicht auch einen Blick ins Tal erhaschen – die Natur war innerhalb weniger Tage erwacht und die O bstbäume auf den Streuobstwiesen blühten in voller Schönheit.
Die nächste Herausford erung war dann, mit festen Waden den steilen Weg zur Bahnunterführung herunterzukommen. Jenseits selbiger ging es dann zunächst auf nahezu ebenen Wegen durch den Wald.
Wer aber einmal dabei war, weiß, dass nun der Fricklessteig wartet. Da lief in meinem Bereich keiner mehr, spätestens auf der oberen Hälfte war Gehen
angesagt. Oben dann wieder in den Laufschritt übergehen, doch locker war es trotzdem nicht. Vielleicht steckte im Hinterkopf auch das bevorstehende
5000m-Rennen in Erlangen. Karlheinz Ruppe fragte schon, ob mit mir war wäre, aber ich verwies nur auf die fehlende Lockerheit. Sonst war ja alles in
Ordnung. Hinaus auf dem Skihang, die Wasserstation konnte ich rechts liegen lassen. Der Hohlweg war heuer recht gut zu belaufen, doch die Wurzeln sind
immer recht tückisch. Unten an der Bahn angekommen, lief es dann plötzlich besser. Doch es war dann nur noch ein reichlicher Kilometer. Über die Brücke
und auf schmalen Wegen zum Weiher. Der letzte Anstieg zwischen den blühenden Obstbäumen hatte es noch mal in sich, doch hier konnte ich noch
einige Plätze gutmachen. Den Vorsprung konnte ich dann auf den letzten 200 Metern halten, bis ich nach 31:21 min wohlbehalten auf der Kappellwiese
ankam. In der M55 bedeutete dies sogar den Tagessieg, auch wenn ich später allein oben auf dem Stockerl stand. So allmählich kamen dann auch die
Lebensgeister wieder, ein alkoholfreies Hefeweizen half dabei. Dann weiter zuschauen, was so alles geschah – am Kapellenberg ist es immer wieder schön, dank dem Team des TSV Burgbernheim.
Fotos: Armin Grundel, Peter Steiner, Bodo Schwager


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