Regensburg, 12.06.2016 Am Ende ging es zur Sache

Viereinhalb Stunden nach den 800 Metern stand ich also wieder an der Startlinie. Sechs M50er und sechs M55er waren zu den 1500 Metern
aufgerufen. Inzwischen war die Bahn nass und es gab etliche Pfützen. Ein Gewitter zog vorbei, das sich in der Innenstadt wohl noch mehr austobte. So
hieß es also, sich im nachlassenden Regen wieder warmzumachen, diesmal aber gleich im Stadion. Da hatte man alles unter Kontrolle, da die
Veranstalter den Zeitplan etwas straffen wollten. So begannen die 1500m-Läufe um 16 Uhr, wir waren dann im dritten Lauf um 16:30 dran, der auch im Zeitplan vorgesehenden Zeit.

Es hatte ich etwas abgekühlt, doch während des zweiten Laufes lief ich nochmal zur Tribübe, um auch unten auf ganz kurz zu wechseln - für den Kopf
eine richtige Entscheidung. Diesmal stand ich ganz innen und brauchte nach den Startschuss auch nicht drängeln. 5:28,24, die Zeit aus Stockholm
hatte ich in der Meldeliste und angesichts der 800 m in den Beinen hoffte ich wenigstens, da halbwegs ranlaufen zu können. 64 Sekunden nach 300
Metern, das passte optimal. Dann zog Heinrich Ölhorn aus Vietach an mir vorbei. Mit seiner Meldezeit von 5:29 min war er für mich ein guter Anhaltspunkt. Nun geschah erst mal ni chts. Als ich nach 1000 m zum vorletzten Mal auf die Zielgerade einbog, entbrannte auf der Gegengeraden
schon der Kampf um die Titel. Als denn für mich die Glocke ertönte, war Heinrich noch 20 Meter vor mir. Doch ich war noch locker und konnte tatsächlich forcieren. Der Abstand schmolz. Eingangs Zielkurve
waren es noch zehn Meter und Heinrich merkte, dass etwas passierte. Auf de r Zielgeraden ging es dann zur Sache, denn Heinrich hielt gegen. Heinz Sitzmann hatte den Endspurt mit seiner Kamera verfolgt. Es ging um nichts (Heinz
war M55), das aber unter Einsatz aller Kräfte. Am Ende war ich knapp vorne: 5:25,16, also drei Sekunden schneller als in Stockholm. Und Heinrich unterbot mit seinen
5:25,52 seine Meldezeit um vier Sekunden. Es war ein schönes Finale vor der Haupttribüne, welches mir so gut tat. Das gibt Auftrieb für die Eurogames in Helsinki. Es waren aber ohnehin schöne sieben
Stunden am Weinweg, auch dank der zahlreichen Kontakte. Mehrfach wurde ich bezüglich unseres Läufertages angesprochen und da gibt es nun gute Nachrichten: Er findet nun doch statt - am 20.
Juli ab 18:30 Uhr. Ein anderer Läufer sprach mich an: “Deine Sprintermuskeln hätte ich gerne. Das sind ja 13 Kilo Muskeln an jedem
Bein...” Das Problem: ein paar von diesen vermeintlich 26 Kilo Muskeln haben sich beim Freitagstraining verhärtet und so könnte es passieren, dass meine Serie in Wettringen heuer reisst...
Bilder: Heinz Sitzmann (www.fourrunners.de)
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