Großhabersdorf, 01.11.2015 Die guten Vorsätze hielten nicht lange
Inzwischen komme ich jedes Jahr gerne nach Großhabersdorf. Der familäre Bibertlauf hatte etliche Jahre lang mit sinkenden Teilnehmerzahlen zu kämpfen und so war es doch für mich ein Bedürfnis, auch im Kreis
Ansbach etwas Werbung zu machen. In den letzten Jahren stiegen die Teilnehmerzahlen dann wieder deutlich und ich hoffe, das es sich auch heuer wenigstens etwas gelohnt hat. Für die Heilsbronner ist es eh
fast ein Heimspiel und das Lauf10-Team des TSV Ansbach lief diesmal einfach mal 13 und durfte sich bei der Verlosung auch noch über ein Eisbüffet freuen.
Nach dem Flachsländer Crosslauf war ich natürlich schon etwas angeschlagen. Anderseits wollte ich natürlich wie immer aus Großhabersdorf berichten und dachte mir, dass man bei diesem Wetter auch etwas selber
laufen sollte. Für einen lockeren Lauf über 7,5 km sollte es schon reichen. Zu morgendlicher Stunde bei der Anfahrt waren die Felder teilweise noch reifüberzogen, doch Punkt Zwölf
beim Start fror ich nicht mehr. Im Gegenteil: Kurz war nicht nur bei mir angesagt - das heisst also: es war warm. So warm, dass dann später wieder wie im Vorjahr alle Bierbänke aus dem Autohaus Schober nach
draußen getragen wurden und die Siegerehrung im Sonnenschein stattfand. Dank gebührte einmal mehr dem Chef vom Autohaus Schober, doch er meinte: Dann wird wenigstens einmal im Jahr geputzt.  Ich nahm mir also vor,
die 7,5 km gelassen zu laufen. Also stellte ich mir mal nicht in die erste Reihe des Feldes. So ging es also wirklich erst mal etwas verhalten los und ich fand langsam mein Tempo. Nach 2 Kilometern auf der
Bibertbahntrasse ging es dann bei Münchzell aus dem Tal heraus nach oben. Nein, rausgenommen habe ich am Berg nicht, ich kam sogar recht gut hoch. Oben konnte ich
das Tempo dann auch halten und die guten Vorsätze eines lockeren Laufes gingen dann den Berg runter. Dann schoss Andy Meier mit einer kurzen Anfeuerung an mir vorbei. Es war
der Schnellste über 13 km und diese wurden heuer erstmals 15 Minuten vor den 7,5km-Läufern gestartet. Dann ging es für mich den Berg runter und zwar im Kamikezestil. Unten angekommen,
waren etwa 20 Meter vor mir zwei Läufer, darunter ein Fürther, von dem ich den Verdacht hatte, dass er M50 sein könnte. Es trog nicht, denn es war Robert Wimmer. Lange überlegte ich, ob ich es riskieren sollte.
Erst knapp 200 m vor dem Ziel probierte ich es: auf 50 Metern die Lücke geschlossen und nach weiteren 30 Metern war alles klar. “Das ist der
Mittelstreckler”, so meinte Robert später. Helmut Held vom TV Heilsbronn konnte das Geschehen von hinten beobachten. Ich musste das Ganze mit
drei Minuten in der Horizontalen auf dem Asphalt der Ansbacher Straße bezahlen, doch dann waren die Lebensgeister wieder da. Für mich war es so
nach 33:47 min Platz 3 in der M50 und Platz 15 insgesamt. Theo Kiefner sorgte noch schnell mit meiner Kamera für ein Heilbronn-Ansbacher
Gruppenfoto und die sonnige Stunde im Biergarten mit bester Verpflegung unter Sportfreunden ist sowieso unbezahlbar.
Nach dem schwarzen Mittwoch also nun am Donnerstag der Laufrausch beim Lauftreff, am Samstag der doch gelungene Crosslauf und am Sonntag
das sogenannte Auflockern - solche Stunden unter Sportfreunden tun ganz einfach gut. Doch die Uhr tickt - der Countdown läuft... Wird ihn jemand stoppen können?
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