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Zittau, 18.08.2012
EM-Premiere - Willkommen in einer anderen Welt

Das war sie nun, meine Premiere bei Senioren-Europameisterschaften. Die Gelegenheit, mit vertretbarem Aufwand einmal EM-Flair im eigenen Land erleben zu können, muss man ganz einfach mal nutzen. Die 18. ihrer Art fanden im Dreiländereck mit dem Hauptaustragungsort Zittau statt. Für mich standen im Weinaupark-Stadion die 1500 m und die 800 m auf dem Programm.
3800 gemeldete Teilnehmer insgesamt, davon 1800 Deutsche – es ist ein internationales Großereignis für Zittau und die Gäste aus fast 50 Ländern bestimmten seit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier auf dem Markplatz fast zwei Wochen lang das Straßenbild und auch das Fahrgastpotenzial in den Zügen. Auch bei mir im 35 km entfernten „Gästehaus Lisakowski“ in Görlitz waren neben deutschen EM-Teilnehmern unter anderem auch Finnen und Engländer zu Gast.
Die 1500 m standen am Samstag abend um 19 Uhr auf dem Programm und es war noch das Rennen der M45, denn international trete ich erst am 1. September in die M50 ein. Am Vortag musste man noch die entgültige Anmeldung abgeben (ähnlich der Stellplatzkartenabgabe bei DM), als ich dann am Samstag wieder im Stadion war, hingen die Laufeinteilungen der nunmehr nur zwei Vorläufe aus. Anhein der Zeiten war klar: ich werde der letzte sein, der an diesem warmen Sommerabend im Stadion in Aktion sein wird, da die M40- und M35-Vorläufe mangels Masse ausfielen. Der zweitlangsamste war mit 4:50 gemeldet und meine 5:03 werde ich auch nicht laufen können – es ist ja mein erster 1500er des Jahres. Zwei andere Läufer in meinem Level waren im ersten Vorlauf eingeteilt. Da man 35 Minuten vor dem Start im Call-Room sein musste, ging es schon 75 Minuten vor dem Start auf eine Einlaufrunde. Eine Leuchtschrift begrüßte mich abwechselnd mit „30 Grad“ und „Billige Zigaretten“ – beides Sachen, die ich nicht brauchte. Der Einlaufweg führte mich durch Polen… Zurück im Stadion, bekam man inzwischen auch einige von den Deutschen Meisterschaften bekannte Gesichter zu sehen. Einer von ihnen, der Olchinger Karl-Heinz Michalsky, wie ich in Erfurt schon in der M50 am Start, hatte am Mittag in Zgorzelec schon die 10.000 m absolviert – bei 35 Grad… Die Kontrolle im Zelt war problemlos: Startnummern am Trikot, ein Blick auf die Spikes – das wars. Während der erste Vorlauf schnell raus ins Stadion konnte, mussten wir unsere Zeit abwarten. Ein Belgier fehlte und tauchte auch nicht auf. Immer mal wieder rannte einer oder mehrere noch mal schnell in eine gewisse Örtlichkeit. Dann zogen wir zu zwölft 200 m um das Stadion zum Start. Es war aber noch Zeit, da man nun den Zeitplan 10 Minuten hinterher war. So konnte man also in aller Ruhe Spikes anziehen und noch einige Antritte machen und natürlich den ersten Vorlauf der M45 verfolgen. Die beiden letzten liefen um 5:25 min, hoffentlich gehe ich nicht genauso unter… Das Wetter passte inzwischen, noch 28 Grad und mehr als das halbe Stadion lag ohnehin schon im Schatten der Bäume. Dann um 19:21 Uhr war es soweit. Zwölf Mann aus acht Ländern standen an der Linie, ich ganz aussen. „On Your Marks!“ Das Feld war sehr unruhig und der Starter brach ab. Zweiter Versuch – es klappte. Ich hing mich gleich hinten rein, kam gut nach innen und versuchte, hinter dem Feld mein Tempo zu finden. 56 Sekunden für die ersten 300 m – das würde für 5 Minuten passen. Der Nächstschnellere stand mit 4:50 min in der Meldeliste. Das Tempo konnte ich nicht ganz halten, nach 600 m waren es genau zwei Minuten und so lief ich der 5-Minuten-Marke immer etwas hinterher. Was nicht fehlte, das waren die Anfeuerungen im letzten Rennen eines langen Tages. Natürlich für die Spitze, wo aus einem kompakten Feld die Endlaufplätze im Endspurt vergeben wurde, aber auch für mich. So von einer Vereinsabordnung in Rot, die am Marathontor stand, aber auch von den Bahnrichtern kamen noch Zurufe. Am Ende noch ein Endspurt, den auch eine Tribünennachbarin wahrnahm („Der Endspurt sah doch ganz gut aus“), doch die Uhr war schneller und schlug noch vor mir auf 5:10 min um. Am Ende waren es 5:11,46 min, Platz 24 im Gesamteinlauf der Vorläufe und ein nach den Verletzungsproblemen versöhnlicher EM-Auftakt. Händedrücke, kurze Worte – es herrschte gute Stimmung im Feld. Und am nächsten Mittag konnte ich mitverfolgen, wie sich der Österreicher Florian Zeh, der in meinem Lauf in 4:21,04 min als Dritter weiterkam, sich mit schnellen letzten 250 Metern in 4:12,92 min den Titel sicherte.
Nun kommen die 800 m – mal sehen, was da geht…