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Ludwigshafen, 04.02.2012
Jetzt weiss ich, wo ich stehe

Es ist doch immer wieder dasselbe: Alles ist fest, keine Lockerheit, keinen Bock und ich muss raus zum Einlaufen. Eine Stunde später der Startschuss...
Nachdem die Teilnehmerzahlen der pfälzischen Seniorenhallenmeisterschaften zu wünschen übrig ließen - der pfälzische Landesverband ist eh einer der kleineren im DLV, entschloß sich selbiger, nunmehr ein offenes Seniorenhallensportfest zu veranstalten - eine Endscheidung, die vollste Zustimmung fand und mit über 150 Teilnehmern aus etlichen Bundesländern belohnt wurde. Auch ich wollte die Gelegenheit nutzen, damit ich mal weiß, was ich über 800 m draufhabe. Es sind ja nur noch vier Wochen bis Erfurt.
Als ich von der Straßenbahn zur schönen Halle hinüberging, kam wieder die Ungewissheit: “Warum denn nur...?” Startnummer holen, Stellplatzkarte gleich wieder abgeben, noch etwas zuschauen. Dann, eine Stunde vor dem für 13:20 geplanden Start der 800 m, ging es dann doch hinaus zum Einlaufen. Mit Mundschutz konnte ich es wagen, denn es war mit -5 Grad doch deutlich wärmer als in Mittelfranken. Und wenn es irgendwie geht, laufen ich lieber draußen ein (ausser bei -15 Grad wie damals in Dresden). So hatte ich 20 Minuten lang das schon etwas marode Südwest-Stadion für mich alleine - kaum zu glauben, dass der SV Waldhof Mannheim früher seine Erstligaspiele dort hat durchführen müssen. Drei Steigerungen auf dem grünen, aber gefrorenen Rasen, dann ging es zurück ins Warme. Inzwischen hing die Laufeinteilung aus, wir waren sieben Mann auf vier Bahnen. Bei den letzten Antritten auf der Bahn kam dann doch etwas Lockerheit - die Nervosität war inzwischen auch schon da. Und diese muss ich ja in Erfurt auch irgendwie in den Griff kriegen, denn das ist ja noch eine Nummer größer.
Es ging an die Laufeinteilung, Mit meinem Partner auf der Bahn 1 sprach ich mich noch kurz ab - er sagte etwas von 2:13. Also sollte ich ihn mal vorlassen. Startaufstellung, Schuss - es ging los. Wie 2:13 ging es aber nicht los. Als wir uns auf die Innenbahn einordneten, fand ich mich auf Rang 6 wieder. Und nach 200 Metern sagte mir die Uhr etwas von 36 Sekunden - flott war das nicht gerade. Nun versuchte ich mal, etwas Tempo zu machen, fand aber erst keinen Platz auf der Innenbahn. Irgendwann lag ich dann auf Rang 4, aber nach 400 Metern wurden auch die Beine schon schwer. Spätfolge des harten Mittwochstainings oder nur die fehlende Mittelstreckenpraxis in der Halle? Letzte Runde, etwas konnte ich beschleunigen, der Kaiserlauterer Marcel Weymann aber ebenso. In der letzten Kurve spürte ich kurz seinen Fuß an meiner Wade, auf der Zielgeraden kam er dann doch noch vorbei. Gemeinsames Abklatschen, soweit es ging - ich war eh noch in der Horizontalen... Rang 5 in 2:24,57 min - zweieinhalb Sekunden schneller wäre ich Zweiter gewesen. Aber die Halle ist eben eine andere Walt als draußen und meine Hallenbestzeit steht bei 2:23. Auf jeden Fall weiss ich nun, wo ich stehe und Hans hat mir für Fürth mal schnelle 600 m ans Herz gelegt.
Beim anschliessenden Kaffee saß ich schon mit einem Kaiserslauterer zusammen, da kam sein Vereinskollege hinzu. “Zum Glück gibt es keine langen Dornen mehr, ich bin in der Zielkurve meinem Vordermann ungewollt in die Hacken gelaufen, kam aber dann doch noch vorbei”, sagte er. Es ergab sich eine angeregte Unterhaltung und auf meine brandenburgische Herkunft angesprochen: Brandenburg/Havel, Partnerstadt von Kaiserslautern - da gab es ja mal einen Etappenlauf. Beide waren nicht selber dabei, kannten aber Vereinskollegen, die von der Pfalz an die Havel liefen..
Einige Stunden später wurde es mir auch etwas schwer ums Herz. Gegen 18:15 schwang sich der Intercity von Bad Cannstadt hinein in die Kurve nach Fellbach. Rechts die Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Es war gerade der Abend des 4. Februar 2012, traditioneller Termin des Sparkassencups. Es war einmal... Stuttgart hat sich aus der Weltliga des Sports verabschiedet, spätestens am 5. Februar 2011. Christian Häupler und ich waren damals dabei...