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Iphofen, 19.07.2008
Schwanberg - der kleine Rennsteig

Der Schwanberglauf ist Kult. 1050 Läufer und Läuferinnen erreichten heuer bei der 24. Auflage das Ziel in Castell. Auch in dem Jahr, als der Lauf mal ausfiel, fanden sich zum gewohnten Startzeitpunkt, den Freitag am Beginn des Weinfestes in Castell 240 Läufer am Rödelseer Tor in Iphofen ein, um die gewohnten 10,4 km zu laufen.
Peter Müller-Wechsler war schon öfter drüben im Kreis Kitzingen und er schwärmte immer wieder. So wurde es Zeit, das Rennen mal selber kennenzulernen. Mitten in der Bahnsaison war es aber für mich immer recht problematisch. Heuer gibt es für mich keine Bahnsaison, also konnte ich endlich mal die Gelegenheit nutzen, ohne Zeitdruck dabeizusein. Die Erwartungen täuschen nicht.
Immer mehr Läufer fanden sich in der schönen Stadt Iphofen, zwischen Neustadt/Aisch und Kitzingen an der B8 gelegen, ein. Der Schwanberg thronte über der Stadt. Da muss man also rauf: 200 Höhenmeter auf den ersten 2,5 Kilometern. Das schöne Rödelseer Tor im Rücken, nahmen die 1050 Läufer Aufstellung. Peter weiter vorne (für ihn war es die letzte Probe vor den Swiss Alpin), ich etwas weiter hinten. Es gab keine langen Ansprachen. Die Kitzinger Landrätin gab das Startkommando, los gings. Eine Rechtskurve, kurz danach begann schon die Steigung, zunächst moderat. Die Strecke führte hinein in die Weinberge am Hand des Schwanberges. Immer weiter bergauf, der Lindwurm der Läufer war gut zu sehen. Der obere Teil des Schwanberges ist waldbestanden. An der Waldkante ging es kurzzeitig flach entlang, dann, nach einer scharfen Linkskurve, begann dann der Hohlweg mit seiner knackigen Steigung. Auch weiter vorne wurde hier zum Teil gegangen – bei mir stellte sich die Frage gar nicht erst. Erstens muss ich mit meinen Kräften noch haushalten und zweitens kam es aufgrund erhöhten Verkehrsaufkommens ohnehin zu zähfließendem Verkehr mit Stauungen. An etwas flachen Abschnitten wurde auch gelaufen, aber der Anstieg zog sich hin. Dann endlich: der Himmen voraus zwischen den Bäumen – das Gipfelplateau war erreicht. Jetzt hieß es, auf der Straße den Laufrhythmus zu finden und das ging überraschend problemlos. Vorbei am geistlichen Zentrum, dann begannen die Waldwege. Über lange Strecken hinweg waren sie grob geschottert und daher recht schwierig zu belaufen. Drei Verpflegungspunkte waren auf der Strecke und zusätzlich standen noch Sanitäter mitten im Wald. Anstiege gab es jetzt eigentlich keine mehr – im Gegenteil. Der Weg führte oft über lange Strecken leicht berab. Das im Internet veröffentliche Streckenprofil täuschte also nicht, Es wäre vermessen, zu sagen, das auf den Gefälleabschnitten gebummelt wurde. Die Schritte waren schon recht lang und doch musste man daran denken: es sind 10,4 km. .Aber – jeder Kilometer war markiert. Und die Läuferschlange schien endlos zu sein. Ich überholte zwar viel, war aber mittendrin im Hauptfeld. Übrigens: mit zunehmender Streckenlänge lagen immer mehr Startnummern auf dem Boden. Das Papier schien wohl nicht sehr reißfest zu sein. Dann, jenseits der 7km-Marke eine Linkskurve und dann ging es steiler bergab. Ein recht schlammiger und unebener Weg – so etwas mag ich eigentlich gar nicht. Als der Untergrund noch schlechter wurde, war eine Laufspur mit Gummimatten ausgelegt. Schlamm an den Schuhen und glatter Gummi – bei mir ging es nicht gut. Glücklicherweise stürzte keiner über mich und auch ich war innerhalb von Sekunden wieder auf den Beinen. Es schien nicht passiert zu sein, nur recht schmutzig war ich jetzt. Weiter ging, teilweise auch neben den Matten, dann endlich wieder fester Untergrund. Der Wald war zu Ende, es ging hinaus in die Felder und man hatte einen schönen Blick auf Castell. Dort im Schlossgarten ist das Ziel. Über Felder ging es, dann durch den Ort und man hörte endlich die Stimme des Sprechers. Letzte Kurve, dann die Zielgerade, wo wieder Rudi Proske mit seinem SAS-Team stand. 51:45 Miniten und Platz 257 – also immer noch im ersten Viertel des Feldes. Peter war schon längst im Ziel und auch sein Chef hatte das Rennen schon erfolgreich absolviert. Jetzt sah ich auch, dass es am Knie geblutet hatte, also führte unser erster Weg führte erst mal ins Sanitätszelt, wo die freundlichen Kitzinger Rot-Kreuz-Helfer selbiges verarzten konnten. Probleme dürfte es aber keine machen und was noch viel besser ist: ich fühlte mich muskulär sehr locker und konnte daher den Lauf richtig geniessen.
Es lohnt sich wirklich; Ein Rennsteiglauf im kleinem: sehr herzliche (und aufwändige) Organisation, freundliche Menschen an der Strecke, eine sehr schöne und auch anspruchsvolle Strecke, Volksfest am Ziel beim Weinfest – Peter hat nicht zuviel versprochen. Der Schwanberglauf ist für die Laufszene im Kitzinger Raum der Höhepunkt des Jahres.