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Domspitzmilch-Gala

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Regensburg, 17.06.2006
4:49,99 – und die Bestzeit war drin…

Es war eine Herausforderung: Die Domspitzmilch-Gala als Generalprobe für die Kreismeisterschaften in Treuchtlingen. Eine Eigenschaft der Regensburger Meetings kam mir da sehr entgegen: In den Mittel- und Langstrecken werden die Läufer altersklassenübergreifend „durchmischt“, so dass man doch halbwegs leistungsgleiche Mitläufer finden dürfte und der geduldige Thomas Stockmeier versicherte mir, dass dies auch im Vorprogramm der Gala so wäre. Laut Meldeliste waren da einige Jugendliche, die ich zumindest in Reichweite haben musste – wenn ich denn in Form bin. Dies dürfte ich aber spätestens seit dem 3000er in München sein. Dass ich anderseits das Ende der Ergebnisliste der Männer zieren würde, war mir genauso klar – und egal. Und dass ich angesichts der Top-Besetzung der Gala ohnehin als Zuschauer im Uni-Stadion gewesen wäre – daran bestand kein Zweifel.

Am Vortag schlug das Wettkampffieber dann so richtig zu. So angespannt wie vor der Gala war ich schon lange nicht mehr. Zu dritt ging es dann am Samstag an die Donau: Christian, Manuel und ich. Startunterlagen holen (Hans war nicht dabei), die Nummer für Jenny wieder hinterlegen (sie kam später) und ins Stadion, in dem ich schon so oft als Zuschauer war. Noch war es kühl, die Wolken verzogen sich gerade…

Gegen 12:45 wurde es so langsam ernst: zunächst gemeinsames Einlaufen mit Manuel (er war vor mir dran) , dann alleine weiter. Wenn die Sonne herauskam und fast vom höchstmöglichen Stand des Jahres herunterschien, wurde es schnell heiß und meine Kehle trocken. Einige Steigerungen auf einem schattigen Weg an der Autobahn – so langsam kam die Lockerheit. Ein bekanntes Gesicht tauchte noch auf: Ludwig Kestler aus Ebermannstadt fühlte sich durch meine Anwesenheit ermutigt, außer Konkurrenz mitzulaufen.

Wieder im Stadion: Laufnummernausgabe, Manuel lief gerade. Einmal sah ich ihn vorbeihuschen, dann verschwand sein Rennen aus meinem Fokus. Irgendwie hatte ich da abgeschaltet.

Steigerungen im Menschentrubel auf der Gegengerade zwischen Mitläufern, 1500m-Läuferinnen und 200m-Läufern. Der erste 1500m-Lauf, noch reichlich 5 Minuten für mich. Dann endlich die Startaufstellung, abgezählt nach Liste und reibungslos. Zweite Startreihe – es waren immerhin 16 Läufer. Die Aufregung war wie weggeblasen. Im Gegensatz zu einem 1000m-Lauf vorher klappte der Start reibungslos. Ich stand schon recht weit innen und brauchte mich dann nur noch hinten ranzuhängen. Ludwig Kestler noch hinter mir, er wollte hinter mir laufen. Nach vorne hatte ich Christian Zwingel aus Sempt vor mir, der an Ende 4:42 lief. Es ging aber mächtig zur Sache – da war schnell eine Lücke zu ihm. 72 Sekunden nach der ersten Runde – habe ich da richtig geguckt? Wenn das man gut geht. Ganz langsam wuchs der Abstand zu Christian, aber er war für mich eigentlich eine gute Orientierung. Hinter mir zunächst noch mit etwas Abstand Ludwig und plötzlich nichts mehr. Er bekam Probleme und musste nach zwei Runden das Rennen abbrechen. Die Zeit nach 800 m habe ich gar nicht mehr registiert, die Beide wurden etwas schwer – doch der befürchtete Einbruch kam (noch nicht). Bei 3:32 ging ich in die letzte Runde. Ich hätte früher das tempo forcieren sollen, nicht erst auf den letzten 100 Metern. Es war wohl die Angst vor den Schmerzen, irgendeine innere Blockade, alles zu geben. Die Platzierung hätte sich wohl nicht geändert, aber die Zeit: bei 4:49,99 blieb die Uhr stehen und meine knapp zwei Jahre alte Bestzeit steht bei 4:48,7. Der Erholungsphase nach zu urteilen (bei mir eigentlich ein gutes Indiz), wäre da noch etwas drin gewesen… Aber nachher ist man immer schlauer. Es war auf jeden Fall eine richtige Entscheidung, bei der Gala zu laufen. Es war eben seit jenem Bestzeitrennen mein erster Wettkampf unter 3000 m und er brachte mir auf jeden Fall die Gewissheit, dass die Form auf den kurzen Strecken mit der von vor zwei Jahren vergleichbar ist. Das gibt mir also Sicherheit für Treuchtlingen und hoffentlich auch den Mut zum Risiko.

Anschließend begann der entspannende Teil des Tages: zuschauen bei einem Leichtathletikmeeting der Spitzenklasse mit etlichen EM- und Junioren-WM-Normen, Europacupausscheidungen bei bestem Leichtathletikwetter – Regensburg hat sich sound so gelohnt.