Neustadt, 08.08.2006
Behrendt gegen Behrendt - an Ende fiel die Bestzeit

Eine Zehntel fehlte mir nach den Ansbacher Läufertag zur 1500m-Bestzeit. Aller guten Dinge wären diesmal also vier gewesen. Wieder mal ein Bayern-Top-Meeting, die Wernsberger Läufergala in Neustadt/Waldnaab, bot sich zum vierten Angriff auf jene oninösen 4:48,7 min an, Notfalls hätte ein Bayern-Ticket herhalten müssen, aber es kam viel bessser. Christian Häupler und Hannes Patzke starteten ebenfalls und so konnten wir eben zusammen hinfahren. Unser Fahrer, Rainer Patzke sorgte so auch für bewegte Bilder von unseren Läufen.

Unwetterwarnung für den Oberpfälzer und den Bayerischen Wald und pünktlich zum Einlaufen setzte dann auch der Regen wieder ein. Zur ersten Mal nach zwei Monaten mussten also wieder die warmen Sachen und die Regenbekleidung herausgeholt werden. Zunächst gemeinsames Einlaufen, die Lockerheit kam so langsam. Hannes und Christian waren im B-Lauf früher dran – ich ging noch mal auf eine kleine Waldrunde. Zurück ins Stadion: idyllisch und windgeschützt im Wald. Der Regen lies nach, die Bahn war nass, aber pfützenfrei, 15 Grad, keim Wind – Traumbedingungen.

Zunächst hieß es aber erst mal Bilder von den ersten drei Läufen inklusive Hannes’ Kreisrekord und Christians Hausrekord machen, zwischen Läufen die Steigerungen in der Kurve. Dann war es soweit: 17 Läufer und Läuferinnen nahmen schon Aufstellung, so noch kein Startordner an Ort und Stelle war. Als diese dann doch von Ziel herüberkamen, freuten sie sich natürlich. Kurze Vollzähligkeitskontrolle, dann gings auch schon los. Gerangel um die Plätze – zunächst war ich erst mal auf der zweiten Bahn. Nach 100 Metern Blick auf die Uhr: 19 Sekunden. Optimal – diesmal nicht zu schnell.  1. Runde: 76 Sekunden, genau im Plan. Einen Läufer überholt, nach 700 Metern wollte ich in der Kurve eine junge Rostocker Läuferin angreifen, sie hielt zunächst dagegen. So kam es für 400 Meter zum Zweikampf Behrendt gegen Behrendt, denn die Rostockerin hieß Friederike Behrendt. In der Kurve hatte ich so also wieder die Außenbahn, dann kam ich doch nach innen, mit zwei Rostockerinnen in meinem Windschatten. Glocke zur letzten Runde: 3:33 min, eigentlich wollte ich in 3:31 hier durch. Jetzt half nur noch die Flucht nach vorne und die Kraft war da. Eine 73er Schlussrunde brachte mich noch knapp an Johann Schrödel heran und schließlich auch ans Ziel meiner derzeitigen Träume: Mit 4:46,98 min ist meine 2004 in Treuchtlingen gelaufene Bestzeit von 4:48,9 im vierten Anlauf nach Regensburg, Edenkoben und Ansbach endlich Geschichte.

Man muss Träume noch träumen können – ich wollte die Bestzeit. Das Training war wieder mal auf den Tag X eingestellt – im Regen von Neustadt hat es geklappt. Die Wernberget Läufergala genießt ihren Ruf als Bestzeitenmeeting zu recht – Hannes, Christian und ich können es bestätigen.

Und nun? Die 1000m-Marke am Samstag um 17:30 in Ansbach? Unsere Heimanlage liegt leider nicht im Wald, sondern im Windkanal…