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Ansbach, 19.07.2006 Die Bestzeit wankt, aber sie will nicht fallen
Manche sprachen in den letzten Wochen schon von „meinem Läufertag“. Irgendwie verbindet sich der Ansbacher Läufertag schon mit meiner Person, warum auch immer…
Irgendwie ist es immer wieder eine schwierige Angelegenheit: im bin ja selber im Wettkampfbüro und vor dem jeweiligen Hauptlauf sind ja auch noch die Schülerrennen über 800 und 1000 m, die
ausgewertet werden müssen. Manch einer der Läufer aus dem Kreis bedauerte, dass im Gegensatz zum Vorjahr keine 5000m auf dem Programm standen, aber dass hatte seinen guten Grund: ebenfalls im Gegensatz zum Vorjahr
gab es die 5000 wieder in Treuchtlingen und so konnten wir in Ansbach die 1500m-Kreismeisterschaften austragen. Und mal ehrlich: wer hätte denn bei diesem Wetter 5000 m laufen wollen. Vom Thermometer an den
Stadtwerken leuchtete mir eine fröhliche 33 entgegen…
Irgendwie ging es; ich schaffte es, mir bereits vor der geplanten Startzeit 19 Uhr einzulaufen. Seit
Edenkoben weiss ich ja: man muss es mit dem Einlaufen bei Hitze nicht übertreiben und ich kann bei Hitze 1500 m laufen. Steigerungen auf dem Rasen, dann noch einmal ins Wettkampfbüro. Aber dort
lief dank Rudolf Pausenberger und Tobias alles. Also wieder raus. Rufe vom 1500m-Start: Ich wäre dran. Hans hatte inzwischen die Laufeinteilung gemacht und ich war im ersten Lauf. Dieser stand
schon an der Linie und ich ohne Trikot und ohne Spikes noch am Ziel, Also wieder ins Häuschen, angezogen (die Startnummer war zum Glück schon dran), zum Ziel, Spikes angezogen und dann in
aller Ruhe zum Start und auf den Weg dorthin noch den Inhalt einer Wasserflasche über den Körper geschüttet. Um 19:08 Uhr waren dann endlich alle beisammen. Gerhard Götz als Starter nahm es
sehr genau: alle einen Meter hinter der Linie, dann das Kommando und das lange Warten auf den erlösenden Schuß. Inzwischen kannte ich das ja schon von den großen Meetings in Regensburg und
München. Dann gings aber doch endlich los. Gerangel um die Plätze: Toni winkte mich nach vorn – ich fand mich zunächst auf Rang zwei hinter Jürgen Wittmann wieder. 72 Sekunden für die erste
Runde – für 1500 m etwas flott. Dann schien es sogar langsamer zu werdn, zeitweise lag ich auch in
Führung, Die Anfeuerungen ließen jedenfalls nichts zu wünschen übrig. Es ist eben das Heimspiel. Dann schoss ein Blitz an mir vorbei: Toni auf seiner gefürchteten zweiten Hälfte. Wo er dass nur
herholt…? Nach 1100 m war ich dann platt, der Anfang war wohl etwas zu flott. Auch Jürgen Wittmann und die beiden Fürther Oldies Hans Jürgen Fihlon und Ulrich Grönhardt konnten mich so noch überholen. Ich lief ohne
Uhr und war so zunächst im unklaren über meine Zeit. Erst aber lag ich wie üblich in der Horizontalen auf der Bahn und Dr. Günther Topf, seines Zeíchens Internist und daher im zum Glück
nicht eingetretendem Notfall idealer Ersthelfer, musste mir lange zureden, bis ich mich endlich wieder in die Vertikale begab. Später dann im Wettkampfbüro sah ich meine Zeit: 4:48,8 min. Meine
Bestzeit steht bei 4:48,7 und nach den 4:49,99 von Regensburg und den 4:48,91 von Edenkoben scheiterte nun auch der dritte Angriff denkbar knapp. Und ich hatte schon den
Altmühlsee-Halbmarathon geopfert, um beim Läufertag fit zu sein.
War das nur das Finale der Bahnsaison 2006, die nach den Verletzungs- und Krankheitsproblemen des Frühjahrs am 1. Juni bei 6 Grad in Gunzenhausen begann und mir zwei neue persönliche
Bestzeiten bescherte? Lauf Plan müsse nun die Vorbereitung auf den München-Marathon beginnen. Mein rechtes Knie hält aber sehr wenig von langen ruhigen Läufen und fängt nach 10 km an zu
schmerzen. Das reicht eben für ein Bahntraining und für kurze Wettkämpfe – aber für 35er…?
Es will in meinen Kopf noch nicht rein: solls das gewesen sein auf der Bahn 2006? Wirklich München…?
Lassen wir’s offen… Noch ist der letzte 1500er nicht gelaufen.
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