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Ingolstadt, 16.12.2006
...und ich kann noch laufen

Fünf Wochen war es nun schon her, als ich letztmalig im Wettkampffieber an einer Startlinie stand. Aber dieses Rennen bei Donauwörth war ja ohnehin nur als Trainingslauf geplant, so waren es ja sogar schon sechs Wochen seit dem Flachsländer Crosslauf, in welchem aber auch nicht alles so klappte, wie es sollte. Irgendwie brauchte ich also im Kopf noch die Gewissheit, dass ich das Laufen außerhalb der Straße nicht verlernt habe.

Cross-Premiere in Ingolstadt: Nach Regensburg und Vaterstetten die letzte Station der neuen bayerischen Herbstserie. Natürlich war die bayerische Spitze sehr zahlreich vertreten, doch die Veranstalter des MTV schrieben für die Langstrecke über 7100 m auch Altersklassen aus, um die Senioren auch zahlreich ins Gelände zu locken, was aber nicht im erhofften Umfang eintrat.

Gemeinsame Fahrt mit Christian Häupler, Fritz Schote und Hans Seeger an die Donau, Stefan Schwager komplettierte dort das LG-Quartett. Erste Amtshandlung nach den Nachmeldungen: Streckenkenntnis laufen. Sieben jeweils einen Kilometer lange Runden waren zu absolvieren – so stand es in der Ausschreibung und so war es auch, was ja nicht unbedingt immer der Fall sein muss… Nach der 150 m langen Startgerade ging es dann gleich mal in einer 45.Grad-Steigung 5 Meter in die Höhe, zwei weitere Anstiege folgten. Und auf dem Flachabschnitt lagen „Weihnachtsbäume“ als Sprunghindernisse im Wege – zumindest könnten es in besseren Zeiten mal welche gewesen sein. Der Rest Wiesenboden und das Ganze also sieben Mal. Nur mit den Startzeiten gab es noch Unklarheiten, das klärte sich aber dann auch.

Nachdem Fritz Schote sein Rennen absolviert hatte, konnte ich mich fünfzig Minuten vor den Start auf die Einlaufrunde begeben – kein Gelände, sondern Straße. Am Stadtmuseum dann ein bekanntes Gesicht: Karl Rathgeb aus Ellwangen – er war noch erstaunter, mich an diesem Ort beim Einlaufen zu sehen. Erste Steigerungen auf der Von-Thann-Straße – es kamen ja nur wenige Autos. Dann 30 Minuten vor mir war Stefan Schwager dran, also erst mal wieder Bilder machen, bis dann Fritz Schote diesen Part übernahm. Und für mich begann die heiße Phase der Vorbereitung. Letzte Steigerungen mit Spikes, Testläufe am Berg. Hans empfahl mir, die Steigung etwas breitbeinig in Angriff zu nehmen – es klappte auch gut. Und so langsam versammelten sich die Läufer am Start. Auch Christian tauchte wieder auf, bei der Erwärmung sind wir beide unsere eigenen Wege gelaufen. Ich hatte das Gefühl, es sind ja nur schnelle Jungs dabei. Ich kannte ja etliche von ihnen von Läufen, wo ich fotografiert habe, aber jetzt stand ich mit Heiko Middelhoff, Richard Friedrich, Alexander Löhner und wie sie so alle heißen, selber am Start…

14:40 Uhr – der Startschuß krachte in den blauen Himmel. Die wilde Jagd begann. Die Startgerade war recht rutschig, auf den anderen Abschnitten fanden die Spikes aber genügend Halt.  Auf der ersten Runde musste sich erst mal alles einpegeln, aber ich merkte auch: die ständigen Rhythmuswechsel auf dem weichen Boden, die Sprünge – das kostet Kraft. Diese musste man sich erst mal richtig einteilen – ein schwieriges Unterfangen. Vor mir ein Trikot des SV Kasing – das könnte Jürgen Kräußl sein, auch ein M40er. Ob es vielleicht noch klappt? Bei mir inzwischen Birgit Nixdorf vom gastgebenden MTV Ingolstadt – schnellste Frau des Tages. Zunächst in meinem Windschatten, schien sie sich dann absetzen zu wollen.  Drei bis fünf Mater war sie vor mir. Auf der fünften Runde dann die erste Überrundung: Heiko Middelhoff vom MTV Ingolstadt kam von hinten und hatte noch die Kraft, seine Vereinskameradin anzufeuern. Der Ansbach-Ingolstädter Zweikampf entschied sich eingangs der letzten Runde am Berg. Neben Birgit nahm ich den Anstieg in Angriff, vor ihr war ich oben und irgendwie gelang es mir, trotz immer schwerer werdender Beine einen kleinen Vorsprung herauszulaufen. Der Blick ging noch mal nach vorne. Jürgen Kräußl schien zwar zwischenzeitlich zu schwächeln, aber damit schien es inzwischen vorbei zu sein. Im Zweikampf mit dem M45er Stefan Eger ging es dort noch mal zur Sache. Also brauchte ich mir da keine Hoffnungen mehr zu machen. Etliche weitere Überrundungen, Christian schaffte es aber nicht mehr ganz. So schickte mich Hans Seeger, der im Start-Ziel-Bereich stand und jede Schwäche sofort sehen konnte, endlich mit seiner Anfeuerung auf die letzte Runde. Auch von den Schwagers waren ja noch immer Anfeuerungsrufe zu hören, Fritz Schote hatte dafür keine Zeit – er sorgte für die Bilder. Auf der letzten Runde geschah dann aus meiner Sicht nichts mehr. Ich brachte meinen Platz sicher ins Ziel. 29:13 Minuten, zunächst Rang 4 in der M40, aber die Urkunden wurden noch mal gedruckt. So war es schließlich sogar der dritte Platz der fünf Starter in der Altersklasse – Ingolstadt hat sich also gelohnt.

So wie das Rennen auf einer laut Veranstalterbericht meisterschaftswürdigen Strecke gelaufen ist: es war eine richtige Entscheidung, diese Herausforderung anzunehmen. Hans war zufrieden, ich war zufrieden – was will man mehr? Ich weiß nun – ich kann noch laufen.

Das war nun schon fast das Ende einer Ära. Zwar kommt noch Aufkirchen, aber dort geht es mehr um die Gesamtplatzierung und nicht um die Altersklasse. Es war also wohl mein letzter Wettkampf in der M40 – einer Altersklasse, in der sich in meinem Läuferleben so ziemlich alles veränderte… Eine Bilanz der M40 würde wohl Seiten füllen…

Erst mal Aufkirchen – und dann geht’s frohen Mutes in die M45.

... und Dank an Fritz Schote für die vielen Bilder!