Home

Ich und meine Wettkämpfe

Aktuelles vom Ansbacher Laufgeschehen

Cross-Serie des Kreises Ansbach

Lauftermine

Statistik

Fotogalerie

Links

Gästebuch

Impressum / Kontakt

Offene Langstrecken-LM

Vorherige Meldung

Nächste Meldung

Übersicht

15.09.2004

Schaan: Offene Lichtensteinische Langstreckenmeisterschaften über 10000m

Die 38 widerstand - schön wars trotzdem...

Das war also mein dritter Stadt bei nationalen Meisterschaften und das im dritten Staat. Meine Meisterschaftspremiere ist schon lange her, am 14. März 1982 bei den 19. DDR-Cross-Meisterschaften in Ludwigsfelde. Es folgten dann am 2. mai 2004 die Deutschen Marathon-Meisterschaften in Hannover – wohl mit dem sportlich wertvollsten Ergebnis – und nun also die offenen Lichtensteinischen Langstreckenmeisterschaften in Schaan.

Ralf Kladny hat es beruflich ins Fürstentum verschlagen, die Einladung steht, so nutzen wir auch Startgelegenheiten in fremden Gefilden. Reisen bildet ja bekanntlich…

Eines war mir schon vorher klar: Im Fürstentum wird schnell gelaufen, zumal auch starke Läufer aus der Ostschweiz vertreten sind. So war ich selbst gespannt, wie es in diesem feld laufen würde. Ralf war im Vorfeld ohnehin skeptisch, der berufliche Streß lässt ihm nur begrenzt trainieren.

Einlaufen auf dem Rheindamm Richtung Vaduz und zurück, als wir wieder das Stadion erreichten, leuchteten schon die Lichter von den Masten. Ein trüber Abend wurde so langsam zur Nacht, aber bei 14 Grad war es nur schwach windig. Selbst die hervorragende Bahn präsentierte sich trotz Regens im Vorfeld im trockenen Zustand. 26 Läufer standen schließlich am Start. Eigentlich wollte ich nicht in die erste Reihe, aber als es ernst wurde, hatte ich doch keinen mehr vor mir. Um 19:30 Uhr der Schuß – los gings. Ich ordnete mich doch erst mal wieder hinten ein, die Spitze wollte ja unter 33 laufen, ich wäre schon mit einer 37 zufrieden gewesen. Trotzdem, 3:42,5 für den ersten Kilometer, für den zweiten folgten sogar 3:41,4 – Bestzeittempo auf 37 Minuten, aber dann zeigte es sich: das habe ich momentan nicht drauf. Etwas über 3:50 war dann das Maß aller Dinge –die ließ eher eine 38 erwarten. Spätestens nach zwei Kilometer lief ich mein eigenes Tempo und fand eigentlich auch einen halbwegs annehmbaren Rhythmus. Ich war aber nicht allen: Im meinem Rücken war mindestens ein Schatten, den ich, wenn das Flutlicht von hinten leuchtete, auch sah und auf jeden Fall auch hörte. Immer wieder Anfeuerungsrufe: Los René! Es war René Stettler aus Vaduz, der in meinem Windschatten lief und im übrigen auch die Meldungen entgegennahm.. 18:55 zur Halbzeit, nur 7 Sekunden langsamer als beim 5000er am Samstag in Berlin. Zwei Kilometer vor Ultimo registrierte ich selbst, dass die 37er Zeit unrealistisch war. Eine letzte Verzweiflungstat – eine Tempoverschärfung – ich war plötzlich ohne fremden Schatten, dafür wenig später eigene Zweifel, ob ich dies verkrafte. Es ging. Eine Runde vor Schluß erreichte ich Ralf, er hatte da noch zwei Runden vor sich und genug Kraft für Anfeuerungsrufe. So sah er auch, dass für mich noch Gefahr drohte.  Ein 3:46er-Schlußkilometer rettete aber den 14. Platz in 38:07,65 ins Ziel – immerhin 10000m-Bestzeit. Harald Kleber aus Mauren folgte zwei Sekunden hinter mir, René Stettler dann 22 Sekunden später. Vor mir war eine Minute Luft… Ralf Kladny lief am Ende in einer Dreiergruppe und konnte sich in dieser im Endspurt noch  in 39:35,80 durchsetzen, das bedeutete Rang 18. Dem Sieger, Marcel Tschopp vom TV Schaan fehlten mit seiner Endzeit von 32:43,10 übrigens 13 Sekunden zur Qualifikation für die Kleinstaatenspiele 2005 in Andorra.

Es war eine wunderschöne Veranstaltung in einer kühlen Herbstnacht und auch der zunächst skeptische Ralf war am Ende zufrieden. Vielleicht war es nicht das letzte Mal auf den Rheinwiesen.

An Ende erhielt übrigens jeder seine persönlichen Glückwünsche: Jeder Starter hatte seinen eigenen Rundenzähler, der (oder in unserem Falle: die) seine/ihre Augen nur auf einen Läufer gerichtet hatten und sich am Ende dann auch persönlich vorstellten.

Bereits am nächsten Morgen konnten wir im “Lichtensteiner Vaterland” alles inklusive kompletter Ergebnisliste nachlesen.

Mach’s gut – vielleicht bis zum nächsten Jahr! Vielleicht ist dann die Form auch mal besser...