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26.10.2003

Bestzeit in Mainhattan - die Drei kommt immer näher

4 Wochen Vorbereitung und dann das... Nach 3:06:33 überquerte ich die Ziellinie in der Frankfurter Festhalle und es dauerte einige Zeit, bis ich das so richtig begriffen hatte.

Es war ein kalter Herbsttag. Der Regen hatte aufgehört, doch der Wind fegte durch die Häuserschluchten. Wir drei, Ralf Kladny, Peter Müller-Wechsler und ich, die wir in den letzten Wochen so viele Trainingskilometer miteinander bestritten hatten, standen nebeneinander im Startblock. Ein letzter Händedruck, der Schuß fiel, die Reise ins Ungewisse begann. Jedenfalls für mich. Ich fühlte mich so schlecht am Start und hatte ja nur vier Wochen Marathontraining in den Beinen. Das mulmige Gefühl wollte auch auf den ersten Kilometern nicht weichen; Ralf und Peter waren schon längst entschwunden. 22:19, 21:24 und 22:13 waren die Splits für die ersten drei 5km-Abschnitte. Ich versuchte schon etwas zu bremsen, unter 4:15 wollte ich eigentlich nicht laufen...Meine Gedanken gingen nach vorne: nach 17 km wartete Ralfs Schwester Ute am Bahnhof Niederrad. Endlich sah ich die beiden roten Luftballons. Handschuhe abgeben, eine Flasche Aldi-Iso übernehmen, ein Zuruf: “Mir gehts schlecht” - weiter gings. Ralf und Peter waren seit 3 Minuten vorbei, Ralf begann sich gerade abzusetzen... Gings mir wirklich so schlecht? 21:47 für den 4. Abschnitt, dann endlich die Halbmarathonmarke: 1:32:37 - eine Minute langsamer als vor Jahresfrist in Berlin. Es war zwar windig, aber auch meistens windgeschützt, als sich die Sonne zeigte, schien es mir, der diesmal langärmlig lief, sogar etwas zu warm zu werden. 22:00 für den fünften Abschnitt, ich hatte meinen Rhythmus gefunden. Vier Minuten vor mir lief Ralf... Irgendwann wird nur wohl der Mann mit dem Hammer kommen. Kilometer 28, inzwischen in Nied: Vor mir Peter, er ging. Das kann doch nicht sein - das wars wohl mit der Mannschaft. 21:43 für den Abschnitt 25-30, die Gedanken gingen nach vorne: Bei km 31 wartete wieder Ute mitsamt einer Flasche Iso auf mich. Ein Zuruf: Peter hat Probleme, eine Nachfrage nach Ralf (er ist vorne), weiter gings auf die endlose Mainzer Landstraße der Skyline Frankfurts entgegen. Und es wurde eine Aufholjagd: Ein Läufer nach dem anderen kam von vorne - was war denn das...? 22:07 für den Abschnitt 30-35 - jetzt muß es doch langsam ernst werden. Die Fußsohlen brannten schon seit der Halbmarathondistanz, da gabs es später Blasen, aber solls. Einen letzten Becher Mineralwasser, dann begannen die letzten 7 Kilometer. Und vor mir plötzlich: Ralf: Nach eigener Aussage ab 30 Kilometer übersäuert, begleitete er mich einige Meter und schickte mich dann auf die letzten Kilometer. Noch vier Kilometer, die Runde durch die Stadtmitte. Es schien doch hart zu werden. Mit der Aufholjagd war es vorbei, aber von hinten kam auch kaum noch einer. Tempo halten, alles sicher ins Ziel bringen... 22:37 für den letzten Fünfer, bei 2:56:20 standen die Uhren bei 40 km. Die Zielgerade in Richtung Festhalle, Ute stand noch einmal am Straßenrand... Der Messeturm, vor ihm der Hammermann, der diesmal bei mir keinen Erfolg hatte. Linkskurve, das Tor zur Festhalle. Lichtblitze, ein roter Teppich, warme Luft. Auf den letzten Metern noch ein Pärchen überholt, dann war es geschafft: 3:06:33. Und ich war auch geschafft. Als ich noch in der Festhalle lag, kam Ralf schon ins Ziel: 3:09:25. Er war nach mir in der Festhalle angekommen und vor mir wieder raus... Erst an der Kleiderausgabe trafen wir uns. Ich konnte noch nichts sagen, da waren nur Tränen... Diese Zeit zu verkraften, das dauerte noch etwas. Wenige Minuten später tauchte dann noch Peter auf. Er wiederstand den Verlockungen von S- und Straßenbahn in Höchst, fing sich nach seinen Problemen wieder und brachte das Rennen in 3:15:17 ins Ziel. Es war aber nur der Gedanke an die Mannschaft, der ihn nicht aufgeben ließ. 9:31:15 und Rang 49 und damit Platz 1 in der Ansbacher Jahresbestenliste - das brachte der Mannschaftsgeist zustande.

Das gemeinsame Training hat sich gelohnt, Danke ihr beide...

Und wenn ich irgendwann wieder bei einen Lauf über die ungeliebte lange Distanz an den Start gehe, werden die Gespräche in Ansbach, die sich um eine bestimmte Marke drehen, nicht vestummen...

21.10.2003

Quo vadis, in Mainhattan...?

 “Heuer laufe ich keinen Marathon!” - diese Aussage stand nach den Verletzungsproblemen des Frühjahrs bis in den Herbst hinein. Als am 28. September die Übertragung auf Berlin über meinen Bildschirm flimmerte, hatte ich gemeinsam mit Ralf Kladny und Peter Müller-Wechsel zwar einen langen 32er in den Beinen, das ganze aber nur als Vorbereitung auf einen kurzfristig vorgezogenen Herbsthalbmarathon in Aschaffenburg. Die Bilder aus der Hauptstadt sah ich aber auch mit der Gewißheit: Heuer nicht...

Aschaffenburg... Nach den 1:23:23 hatte sich das Problem des für Anfang November geplanten schnellen Halbmarathons geklärt. Im Kopf reifte der Gedanke, Peter und Ralf, denen ich diese Bestzeit mit zu verdanken habe, auf ihrem Trainingsweg weiter bis nach Frankfurt zu begleiten, dort aber als Zuschauer. Der Startverzicht von Rudi Proske und die Möglichkeit einer preisgünstigen Ummeldung sorgten dann für die endgültige Entscheidung, auch selber zu laufen, aber angesichts des fehlenden Trainings nicht mit höchsten Erwartungen.

Wenige Tage vor dem letzten Oktobersonntag sieht die ganze Sache anders aus: “Du weißt, was ganz Ansbach von Dir erwartet.” mailte mir Toni Lederer. Andere äußerten im Gespräch ähnliches... Geht denn das schon wieder los...? Der Fahrdienstleiter hat das Signal sowieso erst mal auf “Reduzierte Geschwindigkeit” gestellt - Im rechten Knöchel sind Schmerzen, die vorher nicht da waren und geeignet wären, alle Pläne zur Makulatur werden zu lassen.

Noch wenige Tage, Tage der Angst, Tage der Hoffnung... Halb Ansbach spricht von unter Drei - die andere Hälfte hat Ahnung vom Laufen.

Viel Erfolg allen am Main!