Halle (Saale), 28.06.2025 Heisses und windiges Rennen zum Landesmeistertitel

Nach den 800 Metern von Sonneberg will ich nun doch versuchen, heuer wenigstens die Mittelstrecken mindestens einmal zu laufen, Meine letzten
1500 Meter waren bei den Eurogames in Bern vor fast zwei Jahren und für Lyon her war es zu spät. Die bayrischen Meisterschaften in Wiesau
scheiden wegen diverser Veranstaltungen im Landkreis aus. Da boten sich die offenen Landesmeisterschaften in Halle (Saale) an, mal die
dreieinviertel Stadionrunden zu laufen. In Sachsen-Anhalt ist es so, dass der Sieger auch Titelträger ist, ega l, aus welchem Bundesland er ist, so
waren über alle Disziplinen hinweg Sportler aus neun Ländern im Robert-Koch-Stadion vertreten. Lange Zeit war auch kühleres Wetter zu erwarten, hier kam es aber anders.
Sonne satt, teils böiger Wind, sehr warm - das sind sicher nicht die besten Zutaten als Rahmenbedingungen für die Landesmeisterschaften Masters in der Leichtathletik. Doch die
Bedingungen waren für alle gleich und jammern hilft nicht. Ich fand mein Standquartier unter einem großen Baum und damit im Schatten. In der Innenstadt vorhin war es nur warm, im Stadion
kam eben der Wind hinzu. Startunterlagen holen, lage erkunden, Örtlichkeiten kennenlernen - das erste und bis dato auch letzte Mal war ich im Frühjahr 1991 an der Robert-Koch-Straße.
Um 14:20 Uhr sollte der Start für die 1500 Meter ab M50 aufwärts sein, so machte ich mich rechtzeitig vorher auf eine Einlaufrunde und erkundete etwas die Umgebung. Steigerungen auf
der Aschenbahn nebenan, dann musste ich der Meinung sein, mit in einer wettkampffähigen Verfassung zu befinden. Auf jedem Fall nahm ich eine Flasche Wasser mit zum Stellplatz.
Dort ergab es sich, dass die fünf vervliebenen Läufer der M60 bis M85 gemeinsam mit den beiden aus der M40 laufen würden, letztere hätten sonst 20 Minuten vorher alleine laufen müssen.
Dann standen wir am Start: Sieben Läufer, von denen sechs Landesmeister und einer Vizemeister werden würden - wenn sie alle im Ziel ankommen. Der Moderator stellte alle noch
einmal vor, als wir uns an der Startlinie einen Platz suchten- einsortiert wurde nicht. Startkommando, dann ging es los. Nach der Meldeliste war es klar, dass ich Sechster werden
würde und so fand ich mich auch gleich auf Rang Sechs wieder. Lange Zeit hatte ich aber noch Anschluss zu meinem Vorläufer, dem Bernburger Jens Stampnik, während zwei Duos vorne
schon mal richtig Dampf machten. Nach 300 Metern, in der Kurve nach dem Ziel, bekamen wir dann den Wind zu spüren und dieser bremste mehr aus als er kühlen konnte. Und ohne Wind war
es mir schnell zu warm. Irgendwann verlor ich dann doch den Anschluss und gerade auf der letzten Runde wuchs der Rückstand schnell, weil ich nun schon jenseits des Anschlages lief. Kurz
nachdem für mich die Glocke zur letzten Runde ertönte, war schon der Tangermünder Jan Burmester auf die Zielgerade eingebogen und sicherte sich als Gesamtschnellster nach 5:01 den
M40-Titel. Ich hatte am Ende 20 Sekunden Rückstand zu Jens und finishte nach 6:31,27 min als
Gesamtsechster Damit war ich also auch in der M60 Landesmeister von Sachsen-Anhalt. Eine Minute später sass ich schon auf der Bahn und
klatschte mit, als unser M85-Alterspräsident Siegfried Bendel aus Zeitz finishte. In diesem Rennen waren also fünf Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt, einer aus Sachsen und eben ich aus Bayern.
Die Veranstaltung war ausgezeichnet organisiert und moderiert. Bereits eine halbe Stunde später wurden wir zur Siegerehrung aufgerufen und
das Bild von den Sechs am Podium schoss die freundliche Dame, welche die Urkunden überreichte.
Vielleicht wären bei besseren Bedingungen einige Sekunden weniger dringewesen, aber ich weiss um meine Verfassung und die Zeit von 6:31
entspricht doch in etwa den 7:04 vom letzten Herbst über die Meile in Aschaffenburg. So war Halle(Saale) doch ein schöner Ausflug. Und den
Siegfried traf ich später noch im Zug nach Naumburg und wir tauschten uns noch das Siegerehrungsbild aus. Lauffotos: Berndsport.blogspot.com


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