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Herrieden, 08.06.2013
Über 1200 beim Stadtlauf
Mit etwa 1200 Meldungen hat sich der Herrieder Stadtlauf bei seiner 15. Auflage als größte Laufsportveranstaltung im Landkreis etablieren können. Nach langer
Zeit wieder an seinem Samstagabend ausgetragen, bewährte sich dieser Termin vollauf. Auch das Wetter spielte mit, nach einem war es nach die vielen kalten
Wochenenden sogar wieder zu warm. Da zahlte es sich aus, dass die Sonne schon tief über die seit gerade einmal seit zwei Tagen wieder hochwasserfreien
Altmühlauen stand und sich immer mal wieder hinter einzelnen Wolken versteckte. Innerhalb von fünf Stunden wickelte das fast 100-köpfige Helferteam der
Herrieder Aquathleten um Cheforganisator Armin Jechnerer elf Rennen zeitplangerecht ab. Trotz Hochwasser in der Partnerstadt Melk und immer noch
überschwemmter Autobahnen ging auch eine starke Abordnung des HSV Melk an den Start und bestimmte das Geschehen an der Spitze mit. Generell war
festzustellen, dass viele leistungsstarke auswärtige Läufer und Läuferinnen den Weg in die Altmühlstadt fanden. Zum siebenten Male stand der Altmühl-Halbmarathon auf dem Programm. 21
Kilometer bis hin nach Aurach und dann altmühlabwärts Leutenbuch waren zu absolvierten. Als die Läufer nach 15 Kilometern die Herrieder Stadtmauer passierten, war die Entscheidung um den Sieg schon gefallen. Ansbach
Läuferlegende Paul Sichermann lieferte sich im Schatten der Stiftsbasilika schon packende Duelle mit Markus Forster, in diesem Jahr entschied der
Meinhardswinder, der für die freiwillige Feuerwehr Bernhardswinden an den Start ging, das Halbmarathonrennen klar für sich. Eines fehlte aber am Altmühlufer –
die Berge. Sichermann hat als Saisonhöhepunkt die Berglauf-WM der Senioren in Tschechien auf dem Programm. Große Freude herrschte bei den Gastgebern,
denn Sebastian Rieger von den Herrieder Aquathleten konnte sich in einem ebenso einsamen Rennen den zweiten Platz sichern. Nach dem Sieg von Sichermann
hatte Ansbachs Trainerlegende Hans Seeger erneut Grund zur Freude, denn Dr. Stephan Malinger erreichte als Dritter das Ziel an der Stiftsbasilika. Das Rennen
der Damen entschied Claudia Böck aus Sonthofen für sich, mit drei Minuten Rückstand belegte Jenny Silano (TV Heilsbronn) einen erfreulichen zweiten Platz.
Über 250 Teilnehmer über 10 km – ein solch großes Feld drängte sich noch nie auf dem Marktplatz. Zunächst stand eine 600m-Runde in der Innenstadt auf dem
Programm. Zwei Männer in Gelb überquerten in der Spitzengruppe als erste die frührere Sprintwertungslinie: Der Lichtenauer Christian Strauch (Team Injoy) und
der Ansbacher Benjamin Wagner (Team next125). Doch dann machte Strauch ernst. Einmal Stegbruck und zurück – mit großem Vorsprung erschied ein gut
ausgelegter Strauch wieder an der Altmühlbrücke, drehte seine Runde auf dem „Herrieder Achter“, um dann auf der zweiten Runde den Abstand weiter
auszubauen. Strauch liebt hohe Temperaturen und erwies sich dann in sehr guten 33:19 min als der Tagesschnellste. Rang zwei ging an den vereinslosen Thomas
Link. Den dritten Stockerlplatz entführte Herbert Sandwieser in die Partnerstadt Melk. Für Benjamin Wagner blieb der undankbare vierte Platz vor Tobias
Schneider (alb-team Neusitz) und den 17-jährigen Simon Bauer vom TV Leutershausen. Drei auswärtige Läuferinnen dominierten bei den Damen, schnellste von
ihnen war in 42:14 min die vereinslose Jahaira Olivieri Alvelo. Mit Luisa Ordner (TSC Neuendettelsau), Angela Rothenberger und Nadine Kießling (beide TSV
Ansbach) belegte ein starkes Damen-Trio der LG Kreis Ansbach die Plätze vier bis sechs.
Über 5,5 km galt das Feuchtwanger Nachwuchstalent Oliver Kiefner als Top-Favorit, doch am Ende setzte sich mit Mario Sturmlechner ein Vertreter des starken Abordnung des HSV Melk knapp durch.
Große Felder absolvierten bei den Schülerrennen über 1,2 km den bekannten „Herrieder Achter“ durch die Innenstadt und ließen sich von den zahlreichen
Zuschauern zu spannenden Kämpfen motivieren. Nur die Jugendlichen machten sich recht rar, aber etlichen waren die 1,2 km ohnehin zu kurz und sie entschieden
sich dann doch für die längeren Distanzen. In einem über 100köpfigen Feld setzten sich so bei den D-Schülern Rena Appel (TSV Ansbach) und Lukas Oberseider
(FC Wiedersbach-Neunkirchen) durch. Bei den C-Mädchen konnten die Herrieder Aquathleten mit Lea Schmidt einen Heimsieg feiern. Das Nachwuchstalent
Florian Bremm (TV Leutershausen) entschied in 1:17 min das Rennen der B-Schüler für sich und war damit auch schneller als der ältere Tobias Heller (TSV
Dinkelsbühl), der zehn Minuten später im Endspurt knapp den Lauf der A-Schüler für sich entschied. Schnellstes Mädchen bei den A-Schülerinnen war Ellen Riess
vom Platen-Gymnasium Ansbach, die normalerweise auch das Trikot des TV Leutershausen trägt. Hannes Rieß erwies sich in 3:54 min als schnellster
Jugendlicher und komplettierte damit eine erfolgreiche Bilanz des TV Leutershausen.
Als die letzten Strahlen der untergehenden Sonne die Türme der Stiftsbasilika im goldenen Licht erstrahlen ließen, begann um 20:45 Uhr mit dem Inliner-Rennen
der abschließende Höhepunkt des Abend. 30 Minuten lang galt es auf den schnellen Rollen, Runden zu sammeln – jede von ihnen war 1,6 km lang. Da das
Rennen Bestandteil des Bayerischen Inline-Cup ist, sind zahlreiche leistungsstarke Läufer am Start, selbst aus Linz war eine große Abordnung am Start. Mit
Wolfram Wied und Ina Volker gingen beide Tagessiege an die leistungsstarke Abordnung des Skate-Club Allgäu. Nachdem es bei der Premiere vor Jahresfrist
noch etwas hakte, zeigten sich die Funktionäre des Inline-Verbandes und auch die Sportler diesmal vollauf zufrieden. Bis auf einem verletzungsbedingten Sturz
hatten auch die zahlreichen Rettungskräfte wenig zu tun, so dass ein am Ende sichtlich erschöpfter Armin Jechnerer auf eine gelungene und auch vom Wetterglück geprägte Veranstaltung zurückblicken kann.
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