Marktlustenau, 28.07.2018 Das letzte Rennen vor den großen Rennen
Das war nun das letzte Rennen, bevor es am 6. August im Stade Charlety ernst wird. Dem Tempogebolze über 1000 m in Höchstadt bin ich mochmal aus dem Weg gegangen und
sammelte dafür am Kreßberg noch etwas Kondition. Höchstleistungen waren ohnehin nicht geplant, denn am Vorabend stand beim Abendtraining ohnehin noch eine Serie 500-400-300-200-100m
auf dem Programm. Zumindest die Schnelligkeit ist wieder da, was aber über 800 oder 1500 m geht, werde ich erst in Paris erfahren. Über alle Altersklasse ab M18 sind insgesamt 579 Sportler
allein für Track & Field, also für die Stadionleichtathletik gemeldet. Beim 31. Kreßberglauf in Marktlustenau waren es 102 Finisher, davon 32 beim Kinderlauf. In den
Hauptläufen war es so, dass es über 5 km 47 und über 10 km 23 Finisher waren. Start für die beiden Hauptläufe war wie immer um 16 Uhr. Inzwischen hatte sich die Sonne hinter den
schwarzen Wolken eines nahen Unwetters versteckt, so dass auf der Strecke wenigstens für Schatten gesorgt war, denn es hatte wohl doch wieder 30 Grad. Bei der Startaufstellung ging es
ganz locker zu, nur die Kids in der ersten Reihe ließen sich gleich zurückfallen - einige zumindest. 100 Meter ging es ganz leicht bergab - das war später in entgegengesetzter Richtung die
Zielgerade. Dann galt es aber, auf den ersten 1,5 Kilometern 60 Höhenmeter zu bezwingen und ein paar kamen dann später noch dazu. Nach 1,5 km die Streckentrennung: die wenigen Zehner
liefen geradeaus weiter nach Bayern, die vielen Fünfer nach links, um dann aber auch ein Stück auf der Landesgrenze entlangzulaufen. Wichtiger war aber die Wasserstelle vor der Trenning, um
die trockene Kehle anzufeuchten. Wo es dann flacher wurde, hatte ich dann auch mein Tempo von etwas mehr als 4:30 min/km gefunden, andere haben sich hingegen am Berg schon zerlegt. Auf
der offenen Strecke konnte man das Feld weit überblicken. Noch einmal eine Wasserstelle, dann ging es auch schon wieder begab nach Marktlustenau hinein. Da war ich dann auch mal im
Viererschnitt unterwegs. Zwischenzeitlich überholte ich auch noch die führende Frau, vor allem wollte ich aber an ihren Tempomacher vorbei. Denn dies war ihr Vater und er könnte in der
Altersklasenwertung von Bedeutung sein. Doch auf dem letzten Kilometer zog Lisa Dollinger mitsamt Hasen dann zu einem fast einen Kilometer lan gen Spurt an und ich ließ sie lieber ziehen.
Dann war auch die Brigitte Hähnel nochmal vor mir, doch trotz aller guten Vorsätze, mich nicht abzuschießen, zog ich auf den letzten 250 Metern wieder an. Vorbei an Brigitte und dann hatte ich
den dreizehnjährigen Jannick Maurer vor mir. Ich war schon an ihm vorbei, dann versuchte er dann doch noch zu kontern. Für Stimmung beim Publikum war also gesorgt und ich konnte
mich gerade noch in 22:29,3 min für 4,8 km mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel retten. Im Gesamteinlauf war das für mich Platz 13 und in der Altersklasse Ü40 Rang
Fünf. Wenige Augenblicke später lag ich schon auf der Straße. Sofort wurde ein Becher Wasser geliefert und Thomas Czernicky, der Zweiter wurde, versuchte, Kopf und
Körper zu erfrischen. Natürlich lief dann etwas Wasser in die Nase und ich war schneller oben als gedacht. Dann konnte ich gleich die Kamera von der Anmeldung holen und es gab die
ersten Bilder einer wieder einmal sehr schönen Veranstaltung. Nach Kaffee und Mandarinentorte folgte dann um 17:30 Uhr die Siegerehrung und anschließend ging es hoch zum Sportplatz und dort unter die Dusche.
Jetzt wollen wir mal sehen, was in den Hitzerennen von Paris so alles geht: 100m, 800m, 1500m und 5000 m im Stade Charlety. Das Erlebnis
wird auf jedem Fall in Erinnerung bleiben, sind es nach Köln 2010 doch erst meine zweiten Gay-Games... Übrigens: Viele der Leichtathletin,
die zweitgleich bei den EM im Berliner Olympiastadion aktiv sind, werden dieses Stadion im Jahre 2020 zu den nächsten EM auch kennenlernen.
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