Großhabersdorf, 04.11.2018 Mit 22,14 km/h zum Altersklassensieg

Der Bibertlauf in Großhabersdorf gehört inzwischen zu meinem Standardprogramm, egal ob aktiv oder passiv. Aktiv habe ich hier zwei
Jahre aussetzen müssen, heuer bei der 24. Auflage des Traditionsrennens konnte ich auch wieder selber am Start stehen. Es gab ja
Jahre, da zweifelten die organisatoren am Sinn ihrer Bemühungen, doch inzwischen hatten sich die Teilnehmerzahlen längst wieder erholt und bewegen sich weit jenseits der 200er Marke.
Für mich war es nun der 50. Wettkampf in diesem Jahr. Es war ein trüber Novembertag, aber es blieb trocken und die Temperaturen
passten mit etwa zehn Grad. Zunächst gab es noch die Zieleinläufe des Duathlons zu verfolgen, später dann folgten die
Nachwuchsrennen. Und warmmachen musste ich mich ja auch noch. Irgendwie mangelte es daran, die allerletzte Lockerheit wollte
nicht kommen. Da sah es in Erlangen und in Neustadt weitaus besser aus. Ich versuchte, mit d e n üblichen langen Steigerungen den Rost aus den Adern zu spülen, es wollte aber nicht ganz klappen. Um 11:45 wurde der
Bibertlauf Spezial über 13 km gestartet, um 12 Uhr standen wann die 73 Läufer des traditionellen Bibertlauf Klassik über 7,3 km unter dem Startbogen. Der Start verlief trotz der schmalen Straße
problemlos. Wir kamen dann gut ins Rollen. Das Feld sortierte sich auf dem Bibertradweg so langsam ein. Die ersten Kilometer waren flach, aber ich wusste, was uns bevorsteht. Nach drei Kilometern verlassen wir bei
Münchzell den Bibertradweg und dann werden auf einem Kilometer 80 Höhenmeter bezwungen. Ich wurde langsamer, Hermann Meierhuber merkte es und zog
wieder vorbei. Ich wollte erst mal den Berg hochkommen und dann sehen, wie es oben in der Ebene geht. Dann überholte auch noch der Fürther Jürgen Brodka. Irgendwann geht der Anstieg aber zu Ende und von den
Helfern an der Wasserstation wird man nun anfeuernderweise in die Ebene geschickt. Es änderte sich nicht. Ich lief vor mich hin und der Puls ging fast
auf 130 runter. Ein kurzer Gruß von Dominik Mages: er und Oliver Tzschoppe schossen als Spitzenreiter der 13 km vorbei, sie waren
schon in ihrer zweiten Runde. Der kurze Anstieg bei Kilometer 5,5 haute noch mal rein, doch dann ging es auch bald bergab. Meine
beiden Vorläufer kamen aber auch gut runter und Hermann war dann schon längst ausser Reichweite. Jürgen hatte auch bal 50 Meter
Vorsprung, da war wohl schon alles klar. So ging es also den letzten Kilometer auf dem Radweg nach Großhabersdorf zurück. 500 m
vor dem Ziel probierte ich mal, ob vielleicht doch noch etwas geht. Tatsächlich, ganz langsam konnte ich das Tempo erhöhen und war
plötzlich locker. 150 m vor dem Ziel ist eine kleine Zick-Zack.Kurve, wo es vom Radweg auf die Zielgerade der Ansbacher Straße geht
und ich Jürgen kurz aus den Augen verlor. Knapp 30 m hatte ich noch Rückstand zu ihm. Hermann hat sich übrigens vor dem, was jetzt
geschah, in Sicherheit bringen können, er finishte navh 33_51 min 25 Sekunden vor mit, Für mich galt auf der Ansbacher Straße nur
noch eines: Vollgas. Etwa 20 m vor dem Ziel hatte ich die Lücke zugelaufen und mit 22,14 km/h passierte ich die Ziellinie. Immerhin
war dafür in der Tempo 30-Zone kein Knöllchen zu befürchten. 34:16 min waren es für, 2,8 Sekunden vor Jürgen. Nach einer
reichlichen Minute Sitzen auf der Ansbacher Straße und ersten Händedrücken hatte ich mich dann erholt, Hermann brachte mir schon einen Becher Isodrink.

Dann musste ich aber erst in die warme Halle des Autohauses Schober, um mich anzuziehen, Was dieser Endspurt wert war, erfuhr
ich frisch geduscht erst später, als Hermann nach dem Studium der Ergebnisliste zurückkam. An diesem Heilbronn-Ansbacher Tisch in
besagter Autowerkstatt saßen nur Altersklassensieger. Dann hatte mein 50. Wettkampf des Jahres also doch noch ein schönes Ende
gefunden - mal sehen, was der 25. Bibertlauf am 3. November 2019 bringt. Das Kommen lohnt sich immer, egal, ob man gewinnt oder nicht...

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