|
München, 25./26.01.2025 Dreimal Bayern-Gold für Jakob Sand TSV 1860 Ansbach erfolgreichster
westmittelfränkischer Verein bei den bay. Hallenmeisterschaften Die Bayerischen Hallenmeisterschaften 2025 setzten einen Meilenstein in der Geschichte der Leichtathletikvereine in Westmittelfranken.
Insgesamt elf Medaillen, davon sieben für den TSV 1860 Ansbach, etablierten Bestmarken für die Region und für den Verein aus der Bezirkshauptstadt. Noch nie hat ein Sportler vom TSV 1860 Ansbach bei Bayerischen
Meisterschaften an einem Tag gleich dreimal einen Titel gewonnen. In München holte sich nun Jakob Sand
Gold im 60 Meter Hürdenlauf, im 60 Meter Sprint und im Stabhochsprung. Das 14-jährige Ausnahmetalent begann den langen Wettkampftag mit einer neuen Bestleistung von 8,48 Sekunden im Vorlauf über die Hürden. Dieselbe Zeit bedeutete dann auch den sicheren Sieg im Endlauf und Rang sechs in der Deutschen M15-Bestenliste. Dabei machte Sand Bekanntschaft mit einer neuen Regel in der Leichtathletik: Ausländische Sportler, die länger als ein Jahr einen Startpass in Deutschland besitzen, dürfen bei Landesmeisterschaften in der Wertung starten. Jakob Sand ließ bei seinem Hürdensieg auch Sportler aus Finnland, Serbien und Italien hinter sich. Noch etwas deutlicher war der Vorsprung von Jakob Sand im 60 Meter Sprint. 7,34 Sekunden im Vorlauf waren schon Bestleistung um eine Zehntel. Im Finale flog Sand dann nach 7,32 Sekunden durch die Lichtschranke im Ziel. Zweites Gold und Platz zehn in Deutschland. National am wertvollsten war die Leistung von Jakob Sand im Stabhochsprung. Dieser Wettkampf hatte begonnen als der Ansbacher noch im Sprint-Finale unterwegs war. Sand stieg bei 3,50 Meter erfolgreich ein, wechselte bei 3,65 Meter auf einen wesentlich härteren Stab und überquerte auch seine Bestleistungshöhe von 3,80 Meter souverän im ersten Versuch. Mit dieser dritten Gold-Leistung des Tages steht Jakob Sand auf Rang zwei in Deutschlands M15-Bestenliste im Stabhochsprung. Gold im Hochsprung der Männer sicherte sich
Simon Körber vom TV Leutershausen. Der 23-jährige übersprang alle Höhen bis zur Siegeshöhe von 1,98 Meter im ersten Versuch. Im Hürdensprint der Männer steigerte Lukas Kleinschrodt (TSV 1860 Ansbach)
seine Saisonbestzeit schon im sicher gewonnenen Vorlauf auf 8,18 Sekunden. Noch etwas flüssiger gelang dem 20-jährigen Studenten dann der Start im Endlauf. Mit einer neuen persönlichen Bestmarke von 8,13 Sekunden
stürmte der Süddeutsche Hürdenmeister des Vorjahres auf Rang zwei. Damit war Kleinschrodt schneller als bei seiner Deutschen Endlaufteilnahme vor einem Jahr und knapp hinter Deutschlands aktueller Nummer drei auf
dem Silberrang. Zwei Stabhochspringer brachten ebenfalls Silbermedaillen nach Westmittelfranken zurück. Bei den Frauen holte sich Carina Kilian vom TSV Ipsheim bei niedriger Einstiegshöhe Sicherheit für den
längeren Anlauf. Nach haushoch überquerten 3,10 Meter war der zweite Platz gesichert. Über 3,20 Meter flog Kilian dann so souverän wie noch nie in dieser Hallensaison und konnte sich bei der Siegerehrung über ihre
langjährige ununterbrochene Serie von Podestplätzen bei Bayerischen Meisterschaften freuen. Auch Matias Neutzler
vom TSV 1860 Ansbach hatte in der U20 die Stabhochsprung-Medaillen im Blickfeld. Etwas wackelig war sein Einstieg in den Wettkampf, erst im dritten Versuch blieb die Latte bei 3,75 Meter liegen. Dann auch für Neutzler ein härterer Stab. Höhe für Höhe musste der 17-jährige um Nuancen bei Griffhöhe, Ständerabstand und Anlauf justieren und jedes Mal passte die Einstellung im zweiten Versuch. So auch bei der neuen Bestleistung für den starken Turner über der Latte: 4,20 Meter, so hoch wie noch nie, so extrem wie noch nie in die Senkrechte aufgeschwungen und mit persönlichem Rekord zur Silbermedaille. Matias Neutzler sprang mit 6,23 Meter außerdem auf Rang acht im Weitsprung der U20. Zweimal Bronze vervollständigte die Rekordsammlung von sieben Medaillen für den TSV 1860 Ansbach. Direkt aus Berlin vom Abiturausflug angereist hatte sich
David Kleinschrodt auf einen Start im Weitsprung beschränkt. Mit 6,64 Meter im dritten Versuch sicherte sich der Ansbacher Mehrkämpfer die Endkampfteilnahme. Noch fehlten vor dem letzten Durchgang einige
Zentimeter zu den Medaillenplätzen. Höher abspringen war die Anforderung und Kleinschrodt investierte in Absprunghöhe: Der U20-Sportler landete mit 6,77 Meter nur zwei Zentimeter hinter seiner Bestleistung auf dem
Bronzerang. Ihre ersten bayerische Medaille erspurtete sich Christiane Hecht
(TSV 1860 Ansbach) in ihrem ersten U20-Jahr im 800-Meter-Lauf. Hinter der souveränen Siegerin gab es einen Dreikampf um Silber und Bronze. Ein ganz enger Zieleinlauf ergab dann in 2:28,83 Minuten den dritten Rang für Hecht, die sich mit Bronze für ihr engagiertes Training belohnte.
Filip Hofmann
hatte sich bei den Männern die Endlaufteilnahme über 60 Meter Hürden als Ziel gesetzt. Mit 9,03 Sekunden im Vorlauf gelang ihm die Qualifikation. Ein deutlich besserer Start war dann die Voraussetzung für eine klare Steigerung im Finale auf 8,61 Sekunden: Bestzeit und Rang sechs für den Ansbacher. Zur Siegerehrung der besten Acht in den Jugendklassen wurde noch eine Reihe weiterer Sportler der Region aufgerufen. Mit Platz vier im Speerwurf der W15 erzielte
Nicola Rührschneck ihr bisher bestes Ergebnis bei Bayerischen Meisterschaften. Die 15-jährige warf gleich im ersten Durchgang mit 33,51 Meter eine neue Bestleistung. Platz fünf gab es für Ben Vetter
(beide TV Leutershausen) über 3.000 Meter in der M15. Nach hohem Anfangstempo blieb Vetter in 10:42,16 Minuten acht Sekunden über seiner Bestzeit. Max Niebling
wurde mit 5,06 Meter Neunter im Weitsprung der M15. Zoé Wilzin (W15) kam im 60 Meter Hürdenvorlauf auf 10,22 Sekunden. Wilzin spurtete im 60 Meter Vorlauf 8,71, Emma Dittrich
(W15) steigerte hier ihre Bestleistung auf 8,77 Sekunden (alle TSV 1860 Ansbach). Einen neuen Hallen-Kreisrekord in der 4 x 200 Meter Staffel der U18 erzielte der TSV 1860 Ansbach mit den Sprinterinnen Emma
Dittrich, Anna Wenk, Anna-Lena Zolles und Leni Hecht in 1:58,88 Minuten. Das junge U18-Sprinterinnen-Duo des TSV Burghaslach durfte sich bei jedem Start über neue persönliche Bestmarken freuen und erkämpfte
sich auch zwei Bronzemedaillen. Über 200 Meter gingen in acht Zeitläufen insgesamt 26 Athletinnen an den Start. Sanja Kropf verbesserte sich auf der engen Hallenrunde um fast eine halbe Sekunde auf 25,86
Sekunden und entschied damit den fünften Zeitlauf für sich. Nun begann das bange Warten, bis feststand, dass diese Leistung mit der Bronzemedaille belohnt wurde. Ihre Vereinskollegin Friederike Meyer
wollte ihr nicht nachstehen. Über 400 Meter steigerte sie ihre Bestmarke um fast anderthalb Sekunden auf 62,46 Sekunden und durfte ebenfalls eine Bronzemedaille in Empfang nehmen. Beide starteten vorher auch beim 60-Meter-Sprint. Kropf verbesserte sich bereits im Vorlauf auf 7,96 Sekunden und unterbot damit erstmals die 8-Sekunden-Marke. Im Finale legte sie noch eine weitere Hundertstelsekunde drauf und sicherte sich nach 7,95 Sekunden den sechsten Platz. Die Entscheidung im Kampf um die Plätze Drei bis Sechs war jedoch denkbar knapp, die Drittplatzierte war lediglich drei Hundertstel schneller als Kropf. Meyer konnte sich nach ihrem Vorlauf über eine neue Bestmarke von 8,39 Sekunden freuen.
Emma Lautner
vertrat als Einzige die Farben des TuS Feuchtwangen. Als Zweitplatzierte ihres 60 Meter-Vorlaufes der Altersklasse W15 verbesserte sie ihre Bestmarke auf 8,28 Sekunden und wenig später als Zweite des B-Finals erneut auf 8,23 Sekunden. Ein spannendes Finale gab es in der Stabhochsprungkonkurrenz der U18-Buben. Als alle anderen Springer bereits ausgeschieden waren, stiegen der Feuchtwanger
Leo Trumpp
(TSV Gräfeling) und sein Vereinskollege Jonas Henne erst in den Wettkampf ein. Die Höhen von 4,00 m und 4,20 m übersprangen beide auf Anhieb. Beide ließen die 4,30 Meter aus, für Trumpp eine mutige Entscheidung, da er bislang eine Besthöhe von 4,31 Meter zu stehen hatte. Nach dem ersten Sprung über 4,40 m hatte Trumpp Grund zum Jubeln: persönliche Bestmarke um neun Zentimeter verbessert und vorübergehende Führung im Wettkampf. Henne benötigte hierzu zwei Anläufe, durfte aber bei der Höhe von 4,50 Metern jubeln, als er diese Höhe auf Anhieb übersprang und damit seine persönliche Bestmarke ebenfalls um neun Zentimeter verbesserte. Für Trumpp war diese Marke noch zu hoch, so wurde er nach einem spannenden vereinsinternen Duell mit der Silbermedaille belohnt. Zusammen mit seinen Vereinskollegen Ludwig Dinkel, Björn Gotrian und Fuat Aynur erkämpfte sich Trumpp in der 4x200m-Staffel noch eine Bronzemedaille. Der Neuendettelsauer
Benedikt Dörr (TSV Zirndorf) belegte in der Dreisprungentscheidung mit 11,97 Metern, der drittbesten Leistung seiner Karriere den undankbaren vierten Platz. Die Ansbacherin Jennifer Vogt
(TV 1848 Schwabach) sicherte sich in der Speerwurfentscheidung der Frauen mit 37,46 Metern den vierten Platz. Der Neustädter Janosch Bimüller (LAC Quelle Fürth) übersprang beim Stabhochsprung der Männer 3,80
m, was Rang Sechs bedeutete. Die Sachsenerin Julia Brettschneider
(TSV Deggendorf) zeigte sich in ihren im 60 Meter-Vorlauf der Frauen erzielten 8,44 Sekunden sehr zufrieden, für den Zwischenlauf reichte es jedoch nicht. Bericht: Erich Grau und Jörg Behrendt
|