Peuerbach, 31.12.2024 Florian Bremm wiederholt Vorjahressieg

In 42 Jahren hat sich der Internationale Raiffeisen-Silvesterlauf im oberöstereichischen Peuerbach einen Namen gemacht und steht als
hochkarätige Veranstaltung damit in einer Reihe mit den Silvesterläufen von Madrid, Bozen oder Trier. Neben zahlreichen Jugendrennen und dem
offenen Silvesterlauf stehen zum auch Eliterennen mit international hochkarätigen Feldern auf dem Programm. Wie beim Volkslauf hatte auch die
Elite auf acht Runden durch die stimmungsvolle Innenstadt 6,8 Kilometer zu absolvieren und die Rennen wurden live imk ORF übertragen. Als
Vorjahressieger war der Colmberger Florian Bremm (LSC Höchstadt) mit der Startnummer 1 gesetzt, doch hatte er mit Reynold Kipkorir Cheruiyot
einen 20-jährigen Kenianer an seiner Seiter, welcher sich in den Vorjahren bereits U20-Weltmeistertitel über 1500 m und beim Crosslauf sichern konnte und auch bei den Weltmeisterschaften in Budapest über 1500 Meter im Finale stand und dort Achter wurde. Insider vermuteten jedoch im Vorfeld, dass die 6,8 km lange Distanz dem Langstreckler Bremm
eher liegen würde als dem Mittelstrecker Cheruiyot. 14 Läufer wurden für das Eliterennen eingeladen, so hatten auch die zahlreichen Zuschauer problemlos den Überblick. Zunächst wurde
ein sehr hohes Tempo vorgelegt, jedoch nach der ersten Runde, also nach 850 Meter,n zeigte sich, dass lediglich Cheruiyot und Bremm in der Lage waren, dieses Tempo auch zu halten. Innerhalb kürzester
Zeit setzten sich beide deutlich vom Feld ab, der Kenianer immer leicht vor den Deutschen. Beide bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus. In der fünften Runde, also zu Beginn der zweiten
Hälfte hatte es den Anschein, als ob Bremm die Entscheidung suchen würden. Doch es war wohl nur ein kurzes Austesten, bald lief Bremm wieder im Windschatten von Cheruiyot. In der siebenten und
vorletzten Runde suchte dann der Kenianer die Entscheidung und schaffte es tatsächlich, mit 3,6 Sekunden und somit etwa 20 Metern Vorsprung die letzte Runde in Angriff zu nehmen. Vielleicht wusste er
auch um die Spurtstärke des Colmbergers. Doch in der Mitte jeder Runde gibt es einen kleinen Buckel und hier ergriff nun Bremm die Initiative. Bergauf konnte er den Rückstand bereits etwas verringern
und dann bergab die Lücke fast schließen. Kurz vor der letzten Linkskurve trat Bremm dann unwiderstehlich an. Zwar musste er den etwas längeren Weg über die Außenbahn nehmen, dies hinderte den
Colmberger aber nicht daran, gegen den lange Zeit erbittert Widerstand leistenden Kenianer am Ende etwa anderthalb Sekunden Vorsprung
herauszulaufen, bis er nach 18:45 Minuten das Zielband zerriß. Zum Jubeln war da keine Zeit. Mit dieser Zeit war Bremm auch 26 Sekunden
schneller als bei seinem Vorjahressieg. Im Kampf um den dritten Platz entgleisten einmal mehr die Gesichtszüge. Bremms Vereinskollege Niklas
Buchholz, kurzzeitig als Volleyballer beim TSV Dinkelsbühl aktiv und beim Vorsilvesterlauf in Aschau noch knapp vor dem Colmberger, schloss im
Rennverlauf zum Österreicher Sebastian Frey auf und sicherte sich nach 19:11 Minuten, eine Sekunde langsamer als Bremm im Vorjahr den
dritten Platz. So standen diesmal zwei Deutsche auf dem Podium und erstmals nach mehreren Jahren kein Österreicher.
"Zu sehen, wie Niki das Sprintduell gegen Sebi Frey gewinnt, hat das Ding komplett gemacht. Der hat auch mal gezeigt, was in ihm steckt.
Zusammen gute Ergebnisse zu liefern, ist doch immer am geilsten", kommentierte Bremm später im Nachlauf. "Es geht vorwärts." Fotos: Jakob Gierlinger

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