Nürnberg, 02.03.2025 Nach Straßenbahnabschied eine Runde um den Wöhrder See

Straßenbahnabschied in Woltersdorf bei Berlin: Nach etwa 65 Dienstjahren verabschiedeten sich nun die Gotha-Wagen überwiegend aus dem
aktiven Dienst und überlassen die knapp 6 Kilometer Strecke zwischen dem S-Bahnhof Rahnsdorf und der Woltersdorfer Schleuse nunmehr vier
kleinen Niederflur-Triebwagen. Aus diesem Grund gab es dort einen letzten Auftritt mit allen sechs Wagen und dichtem Takt und Hunderte
Menschen strömten eigens deßwegen in die Gemeinde knapp jenseits der südöstlichen Berliner Stadtgrenze. So war ich auch den ganzen Tag unterwegs und dies sollte ich am nachfolgenden Tag noch in meinen Beinen spüren.

Am Wöhrder See stand der diesjährige FinishLine Run von Sissy Baumann und ihrem Team an. So Stieg ich an einem kalten, aber schon
sonnigen Vorfrühlingsmorgen an der Tauroggenstraße als einziger aus einer Straßenbahn, aber nicht aus einem Gothawagen, sondern auf einem
fast noch ladenneuen Averio der VAG. Start und Ziel waren an der Tante Noris, der Rundkurs bereits wohlbekannt. Auch die samstäglichen
Parkrunner und die Silvesterläufer nutzen ihn, denn es sind genau 5 Kilometer. Wie schon vor einer Woche in Fürth, traf ich wieder auf Tanja Buchner, die auch für einige Bilder sorgte. Sportfotograf Theo Kiefner schaute auch vorbei.
Um 10:15 Uhr war der gemeinsame Start für die 5 und 10 km angesetzt, für mich standen 5 km und somit eine Seerunde an. Es war noch frisch bei der Erwärmung, doch langsam kam ich doch etwas in
Wettkampfstimmung, wusste aber auch, dass meine Beine diesmal nicht die besten sind. Aber als Tempotraining geht so etwas allemal. Insgesamt 180 Läufer und Läuferinnen versammelten sich in
ganz lockerer Aufstellung hinter den Startbogen. So gab es auch beim Start kein Gedränge, alle ordneten sich im weiterem Verlauf ganz kultiviert ein. An Nordufer ging es nun auf bekanntem
Wege in Richtung Wende kurz am U-Bahnhof Wöhrder Wiese. Auch die Parkrunner haben mit ihren Hinweisschildern mitgeholfen. Kurz vor der Unterführung ein Klaps auf die Schulter: "Lange nicht gesehen",
begrüßte mich Jochen Brosig vom FSV Großenseebach, wo ich Anno 2024 mit 1:21,19 Std. meinen schnellsten Halbmarathon lief. Inzwischen geht es langsamer zur Sache und wurde
anfangs auch noch überholt. Ich drückte auch nicht sinnlos auf die Tube, sondern lief einfach mein Tempo unter der langsam immer mehr
wärmenden Morgensonne. Nach reichlich vier Kilometern winkte vom anderen Seeufe r bereits der blaue Startbogen, wo eben auch das Ziel ist.
Vorher wartete aber noch die "Bergquälerei" an der Eisenbahnbrücke - so heißt dieses Strava-Segment. Da hatte ich nochmal etwas zu kämpfen, geht es doch erst zehn
Höhenmeter bergauf und denn wieder etwas runter zur Brücke. Am anderen Ufer konnte ich dann aber doch noch zum Zielsprint antreten, es waren ja nun keine 400 Meter mehr.
Außerdem stellte ich fest, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch eine 24 vor dem Komma hatte. Diese blieb aber nicht stehen, doch mit einer Zeit von 25:10 Minuten habe ich
angesichts der Umstände nicht gerechnet. Im Gegensatz zum Fahrradhausrennen, wo ich wohl mit 175 fast meinen Maximalpuls ausreizte, blieb die Pumpe diesmal mit 165
doch recht ruhig, diesmal setzten die Beine das Limit. Auch wenn ich gegen 10:35 Uhr mit dem Rennen fertig war, verließ ich den Ort des Geschehens erst um 13:10 Uhr. Es
gab später noch den Halbmarathon mit der Siegerin Kristina Höhn und etliche weitere Gespräche - es hat sich also wieder gelohnt, zumal eben auch das Wetter bestens mitspielte.
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