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Ingolstadt, 26./27.07.2025 Jakob Sand - Schneller, höher, weiter zum dreifachen Gold (Bericht: Erich Grau, Jörg Behrendt, Fotos Claus
Habermann) Bei den Bayerischen Meisterschaften der U23 und U16 waren die Vereine aus Westmittelfranken mit starken Leistungen vertreten. Besonders in den jüngeren Altersklassen demonstrierten die Athleten der
Region mit Bestleistungen und vorderen Platzierungen die gute Nachwuchsarbeit. Das Motto der Leichtathletik, schneller – höher –weiter, setzte Jakob Sand vom TSV 1860 Ansbach perfekt in die Tat um. Im
100-Meter-Sprint, beim Stabhochsprung und im Diskuswurf steigerte der 15-jährige seine persönlichen Bestleistungen und gewann alle drei Titel bei den Bayerischen Meisterschaften. Aus Gründen der Belastungssteuerung
trat Sand nur an einem Meisterschaftstag an und beschränkte sich auf drei Diszi plinen. Schon aus den fünf Vorläufen qualifizierte sich Mehrkämpfer
Jakob Sand mit der schnellsten 100-Meter-Zeit für das Finale, war aber mit seinen 11,35 sec noch nicht zufrieden. Im Endlauf sollte trotz Windstille und regennasser Laufbahn
die bisherige Bestzeit von 11,33 sec unterboten werden. Das war dann aber auch nötig, denn der favorisierte Sprintspezialist aus München steigerte sich auf 11,20 sec.
Aber Sand war einen Meter voraus: 11,12 sec seine Siegerzeit. Neuer Kreisrekord in der M15, aktuell Rang neun in Deutschland und die erste Goldmedaille des Tages für den Ansbacher.
Wieder einmal hatte sich der Zeitplan am Veranstaltungstag gegenüber dem vor Ende der Meldefrist verschoben. So musste Jakob Sand direkt aus den Sprintspikes in die
Werferschuhe schlüpfen und zum Diskusring traben. Dort hatte er den ersten Versuch während des Sprintfinales verpasst aber in der zweiten Runde konnte er sich mit einem
Standwurf auf 43,97 m auf Rang drei schieben und für den Endkampf qualifizieren. Ein paar Drehungen mit Ansbachs Betreuerin Ulrike Grau, die selbst als 16-jährige Werferin
Bayerische Diskusmeisterin gewesen war, und die Rakete zündete erneut: Bestleistung mit 50,05 m und die klare Führung für Sand. Noch nicht genug? 50,25 m im fünften
Durchgang, soweit wie noch nie ein M15-Diskuswerfer aus ganz Westmittelfranken zuvor und die zweite Goldmedaille an diesem Nachmittag. Jakob Sand, dritter Auftritt: Stabhochsprung. Hier war der
Ansbacher Mehrkämpfer der bayerischen M15-Konkurrenz deutlich überlegen. Gelungener Einstieg bei 3,30 m und der Meistertitel war sicher.
Alleine ging es aufwärts, 3,60 m und 3,80 m übersprang Sand ebenfalls souverän. Mit einer bisherigen Bestleistung von 4,00 m sollte eine Steigerung für die Rekordlisten her und Jakob Sand ließ 4,04 m aufle gen. Die Messung der Anlaufgeschwindigkeit wurde jetzt ein wichtiger
Faktor. Mit 7,4 m/s und 7,6 m/s war nicht genug Energie im System. Also noch mehr Tempo: 7,8 m/s im dritten Anlauf machten dann den Unterschied und Jakob Sand konnte sich über
die 4,04 m freuen, Platz sechs in Deutschland, und die dritte Goldmedaille des Tages in Empfang nehmen. Mit Carina Kilian vom TSV Ipsheim, Zoé Wilzin und Luka Bassa (beide TSV Ansbach) waren
noch drei weitere Stabhochspringer aus der Region am Start. Alle drei sollten auf dem vierten Rang ihrer Altersklasse landen. Carina Kilian verlängerte ihren Anlauf gegenüber der
Vorwoche um zwei Schritte und die gewonnene Geschwindigkeit ließ die U23-Sportlerin 25 Zentimeter höher springen als bei ihrer Bronzemedaille von Hösbach. Ohne Fehlversuch
ging es bis auf 3,05 m. Bei 3,15 m war dann ein höherer Griff nötig und auch diese Höhe übersprang die Ipsheimerin. Insgesamt zufrieden will Kilian für die Herbstwettkämpfe noch weitere Anlaufschritte hinzufügen.
Für Luca Bassa (M14) und Zoé Wilzin (W15) wäre jeweils eine neue Bestleistung und eine Höhe mehr für die Podestplätze nötig gewesen. Bassa blieb fehlerfrei bis 2,60 m ebenso wie Wilzin bis 2,40 m doch die optimale
Lattenüberquerung gelang auf Medaillenhöhe nicht mehr. Zoé Wilzin hatte aus sechs Disziplin-Normen noch den Weitsprung ausgewählt. 4,61 m
bedeuteten Rang elf. Beim Hochsprung konnte sich Wilzin über ihre Bestleistung von 1,50 m und Platz neun freuen. Sprinterin Emma Dittrich (TSV
Ansbach) beeindruckte in den 100-Meter-Vorläufen der W15 mit starken ersten 60 Metern, kam aber mit 14,22 sec nicht ins Finale. V or einer Woche mit 2:20,31 min noch Bronzemedaillengewinnerin in der U20 versuchte sich Christiane Hecht nun in der U23 über 800 m an
einer neuen Bestzeit. Auf 2:18 min sollte es auf herunter gehen, dort wurden letztendlich auch die drei Medaillen vergeben. Eine Sekunde pro Runde schneller war der Plan doch die taktisch
routinierten älteren Läuferinnen ließen der Jüngsten im Feld wenig Freiraum. Die perfekte Durchgangszeit von 68 Sekunden musste sich Hecht im dichten Gedränge der elf Läuferinnen schwer
erkämpfen, auch im Schlussspurt widerstand die vor ihr laufende Konkurrenz. Mit 2:21,89 min und Rang sechs lief die 18-jährige aber ihr zweitschnellstes Rennen.
Ben Vetter (TV Leutershausen) ging über 3000 Meter der Altersklasse M15 an den Start. Die ersten beiden Runden lief er verhalten an und reihte sich zunächst im Verfolgerfeld hinten ein.
Nach 800 Metern erhöhte er sein Tempo, konnte sich absetzen und und schob sich auf Rang Drei vor. Seinen Vorsprung vor dem Verfolgerfeld baute er kontinuierlich ausund sicherte sich am Ende
die Bronzemedaille. Mit seiner Endzeit von 10:06,28 min konnte Vetter seine im Vorjahr aufgestellte persönliche Bestleistung 28 Sekunden verbessern. Seine Vereinskollegin Nicola Rührschneck war in den drei
Wurfdisziplinen der Altersklasse W15 aktiv. Am ersten Wettkampftag stand der Kugelstoß und der Diskuswurf auf den Programm. Beim Einwerfen zeigte sie gute Versuche, doch im
eigentlichen Wettkampf wollte der Knoten einfach nicht platzen. Mit 10,25 Meter beim Kugelstoß und 26,90 Meter beim Diskuswurf belegte sie
jeweils Rang Dreizehn. Deutlich besser lief es am zweiten Wettkampftag beim Speerwurf. Als Siebtplatzierte des Vorkampfes konnte sie sich
knapp für den Endkampf der besten Acht qualifizieren. Im sechsten und letzten Durchgang gelang ihr dann der erhoffte gute Wurf. Mit neuer
persönlicher Bestleistung von 35,76 Metern konnte sie sich noch bis auf Rang fünf nach vorne schieben.
Dreimal ging Malin Hübsch (TuS Feuchtwangen) in den Entscheidungen der W15 an den Start. Über 80 Meter Hürden sorgte sie für eine Überraschung. Angereist mit einer Bestleistung von 13,28 Sekunden, unterbot sie bereits im Vorlauf erstmals die 13-Sekunden-Marke und zog bei leichtem Gegenwind mit ihrer neuen Bestmarke
von 12,79 Sekunden in das Finale der besten Sechs ein. Hier konnte sie sich nach 12,85 Sekunden über einen nicht unbedingt erwarteten vierten Platz freuen. Denkbar knapp war es beim Weitsprung im Kampf um
den sechsten Platz. Im zweiten Durchgang egalisierte sie mit 5,01 Metern ihre persönliche Bestmarke, um anschließend mit einer neuen Bestleistung zu Lilli Werner (DJK Weiden) gleichzuziehen. Am Ende
gaben gerade die 5,01 Meter den Ausschlag, denn mit den weiteren zweitbesten Versuch sicherte sich Hübsch mit gleicher Tagesbestweite wie Werner den sechsten Platz. Es war ohnehin eine knappe
Entscheidung, denn die Bronzemedaille wurde mit 5,07 Metern vergeben. Ihre 13,52 Sekunden über 100 Meter reichten nicht für das Finale. Ihre Vereinskollegin Über 100 Meter der Altersklasse
W14 waren bei 49 Teilnehmerinnen neun Vorläufe erforderlich. Angereist mit einer Bestleistung von 12,96 Sekunden, konnte sich Emma Lautner (TuS Feuchtwangen) mit 13,04 Sekunden für das Finale der
besten Sechs qualifizieren. Hier steigerte sich sich auf 13,02 Sekunden und belegte damit Rang Fünf, lediglich vier Hundertstel fehlten zu Bronze. In der Weitsprungentscheidung fand Lautner zunächst schwer
in den Wettkampf. Im dritten Durchgang erzielte sie dann eine Weite von 4,08 m, 6 Zentimeter unter ihrem
Hausrekord. Dies reichte jedoch nicht für den Endkampf der besten Acht, dazu wären 5,03 m erforderlich gewesen. Lautner belegte somit den elften Platz.
Nervenstärke bewies Hannes Kilian (TSV Ipsheim) in der Kugelstoßentscheidung der M14. Mit 12,05 Metern schob er sich im fünften Durchgang
auf Rang Zwei vor. Beim letzten Versuch konnte er sich noch deutlich steigern und egalisierte mit 12,33 Metern seine persönliche Bestmarke.
Hannes Kreuzer (TSV Burghaslach) belegte über 100 Meter der U23 in seinem Vorlauf mit 11.48 Sekunden Rang zwei, dies reichte jedoch nicht für den Endlauf.
Der Feuchtwanger Leo Trumpp (TSV Gräfeling) konnte sich beim Mehrkampf der Altersklasse U18 über neun persönliche Bestmarken freuen.
Beim Zehnkampf steigerte er sich auf 5281 Punkte und belegte damit Rang Fünf. Im Fünfkampf, den ersten Tag des Zehnkampfes, verbesserte
er sich auf 3017 Zähler und wurde damit Vierter. Gerade bei den Sprüngen und über den Hürden sammelte Trumpp mit sehr guten
Einzelplatzierungen wertvolle Punkte. Sieben Hausrekorde fielen in den zehn Einzeldisziplinen. Mit seinen 11,85 Sekunden über 100 Meter, den
16,19 Sekunden über 110 m Hürden und den 1,82 Metern beim Hochsprung erwies er sich hier als Bester seiner Altersklasse. Weitere
persönliche Bestmarken erzielte Trumpp mit 56,48 sec über 400 m, 29,83 Metern mit dem Diskus, 37,84 Metern mit dem Speer und 5:32,28 min
über die abschließenden 1500 Meter. Beim Stabhochsprung stieg Trumpp erst in den Wettkampf ein, als alle anderen Teilnehmer bereits
ausgeschieden war und sammelte mit seinen 4,40 Metern wertvolle Punkte. Beim Weitsprung erzielte er im letzten Durchgang mit 5,94 Metern
das zweitbeste Ergebnis der Konkurrenz und egalisierte seine persönliche Bestmarke. 11,51 Meter mit der Kugel komplettierten die erfolgreiche Bilanz des Feuchtwangers.
Der Neustädter Janosch Bimüller (LAC Quelle Fürth) übersprang in der Stabhochsprungentscheidung der U23 mit seinem einzigen gültigen Versuch 4,05 m und hilte sich damit die Bronzemedaille
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