Burgbernheim, 28.10.2023 Extremsport auf der Frankenhöhe
Burgbernheim (Stefan Sauernhammer) - Wahrlich kein Ausgleichssport für den Alltag: 35 Extremsportler bewältigten beim 2.
Burgbernheimer Ultra-Trail (B.U.T.XxX) bis zu 100 Kilometer Laufstrecke binnen zwanzig Stunden. Angesichts herausfordernder Rahmenbedingungen war diese außergewöhnliche Veranstaltung nichts für schwache Gemüter.
Schon beim Startschuss um 04.00 Uhr morgens war zur ersten 10-Kilometer-Runde bei Dauerregen und einstelligen Temperaturen klar, dass
dieses Laufevent nur etwas für Hartgesottene war. Ausgestattet mit Stirnlampen, Powerriegeln und Erste-Hilfe-Set ging es in stockdunkler Nacht
gleich zu Beginn über den steilen Anstieg des Schauberges hinauf zur Frankenhöhe. Insbesondere im Umfeld des Teufelshäuschens warteten
schwierige und rutschige Abschnitte auf die 15Teilnehmer. Nach jeweils zehn Kilometern war Zeit für eine kurze Regeneration, ehe es im
Zweistundentakt in die nächste Runde ging. Im Tagesverlauf stießen noch 19 weitere Läufer für die Halbdistanz über 5 mal 10 km hinzu. Sieben
Ausdauersportler, darunter zwei Frauen, schafften letztlich als „Finisher“ die gesamte 100-Kilometer-Strecke, die teilweise auch über Abschnitte des jährlichen TSV-Berglaufes führte.
Manchem waren rund 350 Höhenmeter pro 10-Kilometer-Runde aber noch nicht genug: Ein Läufer – der den Burgbernheimer Lauf zwischen zwei
Großveranstaltungen praktisch als Trainingseinheit nutzte – war dreißig Kilometer über Stock und Stein mit einem zwanzig Kilogramm schweren
Holzstamm auf der Schulter unterwegs. Für den Passanten an der Wegstrecke blieb angesichts der gezeigten Leistungen nur noch ehrwürdiges
Staunen übrig. Den Läufern selbst gefiel das für unsere Region ungewöhnliche Abenteuer offensichtlich ebenfalls: „Eine echt coole und schöne
Strecke!“, war im Zielbereich am TSV-Sportheim zu vernehmen. Die zwanzig Helfer des Organisationsteams vom heimischen Turn- und Sportverein um Annette Sauerhammer nahmen dieses Lob gerne entgegen. Mit der schnellsten Bruttozeit lief der 50-jährige René Strosny vom
Verein Modautal Sachsenblitz (10 Stunden 36 Minuten) als klarer Sieger auf das Podest. Platz zwei belegte Lars Reußer vom Tri-Team Frankenalb (43 Jahre, 11 Stunden 37 Minuten) vor Oliver Osbelt, Oettingen (45
Jahre, 13 Stunden 14 Minuten). Beeinduckend war die Leistung des Siegers über die Halbdistanz. Trotz der 350 Höhenmeter erreichte Sascha Lorenz bereits nach 45:52 min das Ziel der ersten Runde und war auch
auf den vier nachfolgenden Abschnitten schneller als 55 Minuten, auch wenn er eben in der Dunkelheit dann doch
die Speed drosseln musste. Mit Horst Jedamzik war auch ein Einheimischer erfolgreich am Start: Er bewältigte fünfzig Kilometer in 7 Stunden 14
Minuten und hatte somit die Marathon-Distanz acht Kilometer überschritten.
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