Ansbach, 07.05.2023 Läuferfest auf Ansbachs Straßen
Einmal mehr hat sich der Ansbacher Citylauf als teilnehmerstärkste Laufveranstaltung in Westmittelfranken behaupten können. Bei 2000 Anmeldungen
wurde das Meldeportal geschlossen, am Ende erreichten etwa 1750 Läufer und Läuferinnen das Ziel am Brückencenter - ein vor allem durch
krankheitsbedingten Startverzicht normaler "Schwund". Das Team von WLB Sports, welches vor Jahresfrist den Citylauf übernommen hat, bot wieder
eine gelungene und stimmungsvolle Veranstaltung, auch dank der Unterstützung zahlloser freiwilliger Helfer und Helferinnen.
Traditionell am Nachmittag standen die drei Hauptläufe auf dem Programm. Wie bereits vor Jahresfrist versammelten sich zunächst die Teilnehmer des
Halbmarathons an der Startlinie. Der Sonnenschein sorgte für ausgezeichnete Stimmung unter den Zuschauern, doch den Läufern war es in der
zunehmenden Schwüle zu warm, zumal es in diesem "Achterbahnfrühling" ohnehin schwierig war, sich an frühsommerliche Temperaturen zu gewöhnen.
Die Entscheidung im Kampf um den Tagessieg fiel bereits am Start. Der 41-jährige Äthiopier Kidus Gebremskel Abay setzte sich sofort vom Feld ab
und lief auf den beiden Runden bis hinaus nach Schmalenbach über sieben Minuten Vorsprung hinaus. Am Ende sorgte der für das Team von
transnovaRUF Startende mit seinen 1:11:02 Std. auch für einen Streckenrekord. International ist der Äthiopier kein Unbekannter, ist er doch in der
Datenbank des Weltverbandes mit einer im Jahre 2010 erzielten Bestzeit von 1:05:54 Std registriert und konnte wie so oft bei Langstreckenläufern
seine gute Form konservieren. Der Schwabacher Simon Klump vom Team RenéRosa Factory Racing sicherte sich nach 1:18:24 min den zweiten Platz.
Rang Drei blieb in der Region: der Obernzenner Matthias Riess führte nach 19:06 min das Team der Herrieder Aquathleten. Gemeinsam mit dem
Auracher Paul Galios (Fünfter in 1:23:01 Std) sowie Daniel Nähr (13. in 1:29:10 Sdt) entschieden die Altmühlstädter auch die Teamwertung vor dem TSV Ansbach für sich.
Vor allem bei den Damen zeigte sich, dass es schwierig war, im dichten Pulk der 10- und 7km-Läufer die Führenden auszumachen. Der Sieg ging nach
Schwabach, Rebecca Robisch (RenéRosa Factory Racing) setzte sich nach 1:30:00 Std. ebenfalls deutlich durch. Die sportliche Laufbahn der
Zweitplatzierten begann beim TSC Neuendettelsau, inzwischen startet die Wolframs-Eschenbacherin Jana Söder für den Post-SV Tübingen und finishte
nach 1:16:19 Std. Die Herriederin Tanja Schienagel (Islandpferde) ist hierzulande oftmals vorne in Ergebnislisten zu finden und sicherte sich in 1:37:12 Std. Rang Drei.
Zum letzten Start des Tages wurde es voll auf dem Martin-Luther-Platz. 406 10km-Läufer und 332 Teilnehmer des 7 km-Laufes wurden gemeinsam auf
die Reise geschickt. Bald hatte sich eine dreiköpfige Gruppe im grünem Trikot des TSV Ansbach vom Feld absetzen können. bestehend aus den 10km
-Starter Johannes Strobel sowie den 7km-Läufern Jared Halbig und Christopher Schroll. Die "Bergwertung" am Tierheim absolvierte das Trio noch
gemeinsam, doch auf einem nachfolgenden Gefälleabschnitt am Haldenweg setzte sich Halbig mit einem kräftigen Zwischenspurt ab und lief
anschließend mit seiner Siegerzeit von 23:49 min eine Minute Vorsprung hinaus. Die Wege von Schroll und Strobel trennen sich am Spielplatz bei
Neuses. Letzterer bog als 10km-Läufer nach Wasserzell ab, Schroll durfte rechts nach Ansbach zurück und finishte nach 24:49 als Zweiter. Moritz Meyer
(TuS Feuchtwangen) konnte als einziger in die Phalanx der Rezatstädter einbrechen, der Feuchtwanger sicherte sich nach 25:22 min den dritten Platz.
Die sportliche Laufbahn der schnellsten Frau über 7 km begann ebenfalls beim TSV Ansbach. Inzwischen startet Luisa Frehner für das LAC Quelle Fürth
. Mit ihrer Siegerzeit von 28:12 min ließ die Ansbacherin lediglich sieben Männern den Vortritt. Die beiden weiteren Podiumsplätze gingen direkt an den
TSV Ansbach. Christiane Hecht finishte nach 30:59 min 59 Sekunden vor Lara Baumann.
Vorjahressieger Johannes Strobel führte zwischenzeitlich unangefochten das 10km-Feld an. Auch wenn er noch etwas die "Nachwehen" des Würzburg
-Marathons spürte, wo er bekanntlich den zweiten Platz belegte, konnte Strobel sein Tempo gut durchziehen und siegte nach 34:56 min mit deutlichem
Vorsprung. Mit Dominik Friedrich (MTV Ingolstadt) ging nach 36:23 min der zweite Platz an einen Sportler, dessen Laufbahn ebenfalls beim TSV
Ansbach begann. Den dritten Platz sicherte sich Jakob Grottentaler vom unterfränkischen SSV Egenhausen. Mit den 75-Jährigen Reinhold Meyer
(Lauftreff Markt Erlbach) gab es auf dieser Distanz auch den "Alterspräsidenten" des Tages zu verzeichnen. Der Damensieg ging in die Läuferhochburg Regensburg. Maria Brand von der dortigen LG Telis-Finanz hatte am Ende als Tagesschnellste mit ihren
37:59 min fünf Minuten Vorsprung. Spannend war es im Kampf um den zweiten Platz, hier konnte sich am Ende nach 43:00 min Anna Lörler
(ANregiomed) eine Sekunde vor Linda Brand (Insektenschutzzentrum GmbH Aurach) durchsetzen. Die Teamwertung sowohl über 10 als auch über 7 km konnte der TSV Ansbach für sich entscheiden.
Den Auftakt zur Mittagsstunde machten die Jüngsten über 800 m, doch für die 154 Bambinis der Jahrgänge 2017 und 2018 ging es offiziell noch nicht
um Platzierungen, sondern um die Teilnahme. Mit 496 Finishern verzeichnete der Schülerlauf der Jahrgänge 2013 bis 2016 das größte Teilnehmerfeld
des Tages. Bei den Buben setzte sich nach Ben Schlötter eine Sekunde vor Paul Dittrich durch. Bei den Mädcheh hatte Millia nach 8:13 min zwei Sekunden Vorsprung vor Emma Liborius .
"Es gibt immer den Einen, welcher vorneweg läuft", sprach ein Helfer beim Schülerlauf der Jahrgänge 2010 bis 2012 über 3,2 km an der 2 km-Marke. Im
Gegensatz zu den Fußballern seines Vereines baute Adetayo Adebayo (1. FC Nürnberg) seinen Vorsprung vor Luca Ginalle auf über eine Minute aus
und finishte nach 11:14 min. Bei den Mädchen setzte sich Rosalie Britz nach 12:36 min deutlich vor Christina Klenk durch.
Kritisch zu bemerken ist jedoch die Altersklasseneinteilung im Schüler- und Jugendbereich, welche nicht im geringsten den Regularien des Leichtathletikverbandes entspricht.
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