Regensburg, 07.05.2022 Luisa Frehner knackt über 800 m DM- und Kadernorm
Mit dem traditionellen Rolf-Watter-Sportfest der LG Telis-Finanz Regensburg begann im Freistaat der Reigen der großen Leichtathletik
-Frühjahrsmeetings. Auch der fast ebenso traditionelle Regenguß während der sechsstündigen Veranstaltung blieb nicht aus.
Die Ansbacherin Luisa Frehner, die seit Jahresbeginn für das LAC Quelle Fürth startet, konnte sich in ihrem ersten Mittelstreckenrennen der
Freiluftsaison gleich über eine neue persönliche Bestmarke freuen. Nachdem sie in der Hallensaison erstmalig die Marke von 2:20-Minuten
unterbieten konnte, steigerte sie sich im Universitätsstadion um weitere drei Sekunden auf 2:16,77 min. Unmittelbar nach dem Regenschauer wurde
das zehnköpfige Feld auf die Reise geschickt und Luisa Frehner nahm das Tempo der Führungsgruppe an, hielt sich aber klug zurück. Dadurch ließ
sie sich auch nicht zu einem zu hohen Anfangstempo verleiten. Dies sollte sich auszahlen, denn auch dem Schlussabschnitt konnte sie durchziehen.
Mit ihrer Leistung unterbot sie sowhl die Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften als auch die BLV-Kadernorm.
Für Jared Halbig (TSV Ansbach) standen die 1500 m auf dem Programm. Das elfköpfige Feld zog sich schnell in die Länge, doch der Ansbacher
fand eine passende Gruppe. Nach 800 Metern konnte er deren Tempo nicht folgen und musste abreißen lassen. Auf dem Schlussabschnitt hielt
Jared Halbig seine Verfolger in Schach und setzte sich gegen diese im Endspurt durch. Der krankheits- und prüfungsbedingte Trainingsrückstand
wirkte sich aber noch etwas aus, so blieb die Uhr für den Ansbacher bei 4:28,13 min stehen. Sein Ziel ist ebenfalls die Norm für die Deutschen
Titelkämpfe, hierfür musst der Siebzehnjährige aber noch dichter an seine Vorjahresleistung von 4:22,38 min heranlaufen.
Für die beiden Vierzehnjährigen Julius Uebelhör und Amelie Dietrich aus der Ansbacher Trainingsgruppe von Elke Halbig galt es vor allem, über
2000 m Erfahrungen bei Großveranstaltungen zu sammeln. Erwartungsgemäß zog sich das Feld schnell in die Länge und alle Teilnehmenden
mussten auf den fünf Runden alleine ihr Tempo finden. Julius Uebelhör konnte sich um acht Sekunden verbessern und verfehlte mit seinen 8:00,42
min nur knapp die Acht-Minuten-Marke.Bei Amelie Dietrich widerstand die Vorjahresmarke, sie finishte nach 8:34,60 min. Ein Blick zur Hochsprunganlage. Im Kreis Ansbach gibt es nunmehr einen weiteren Zweimeterspringer. Simon Körber (TV Leutershausen) bejubelte
seinen ersten Sprung über die begehrte Schallmauer. In den vergangenen beiden Jahren konnte er sich bis auf 1,96 m steigern und lieferte in den
kurzen Wettkampfphasen konstant Leistungen jenseits der 1,90m-Marke ab, doch die Schallmauer widerstand. Bei 1,80 m stieg der Leutershäuser
in den Wettkampf ein und war wenig später auch der letzte verbliebene Springer des Feldes. So hätte er sich seine Sprunghöhen selber aussuchen
können, doch die geplanten Höhen boten sich optimal an. Ab 1,85 m wurde so im 3-Zentimeter-Abschnitten gesteigert und alle Höhen bezwang er
im ersten Versuch. Als Simon Körber dann zum siebenten Mal Anlauf nahm, lag die Latte auf der magischen Höhe von 2 Metern. Der Zwanzigjährige
bezwang auch diese Marke souverän und sorgte damit für den einzigen Zweimeter-Sprung des Meetings. Damit knackte er auch die Norm für die
Deutschen U23-Meisterschaften. Die 2,03 Meter waren an diesem Tag noch zu hoch, doch die Versuche lassen hoffen. Im gleichem Wettkampf
stand der 16-jährige Benedikt Dörr (TSV Ansbach) am Anlauf. Seine Anfangshöhe von 1,70 m bezwang er im ersten Versuch, für die Höhen von 1
,75 m und 1,80 m benötigte er zwei Versuche. Mit letzterer konnte der Neuendettelsauer seine persönliche Bestmarke egalisieren.
Sprint und Sprung - Bericht von Erich Grau, Bilder von Ulrike Grau und Jörg Behrendt:
Sprünge in die deutsche Spitze Emma Kilian mit dem Stab, Simon Körber im Hochsprung und Lukas Kleinschrodt über die Hürden holen sich DM-Normen
Regensburg – Eine leistungsstarke Gruppe aus Westmittelfranken zeigte sich beim Leichtathletiksportfest in Regensburg zumindest bis zur
einstündigen Regenunterbrechung in Rekordlaune. Emma Kilian (TSV Ipsheim) überquerte im Stabhochsprung 3,10 Meter und sicherte sich damit
ebenso die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft wie Simon Körber (TV Leutershausen) mit 2,00 Metern im Hochsprung und Lukas Kleinschrodt (TSV 1860 Ansbach) nach 15,34 Sekunden über die 110 Meter Hürden.
„Das war schon die DM-Norm?“ staunte Lukas Kleinschrodt nach seinem 110-Meter-Hürdenlauf zum Start des renommierten Rolf-Watter-Meetings
in Regensburg. In seinem ersten U20-Jahr und gleich im ersten110-Meter-Hürdenlauf mit den deutlich höheren Hürden und weiteren Abständen der
neuen Altersklasse blieb der Ansbacher mit 15,34 Sekunden um 16 Hundertstel unter der Norm. Die Hälfte der zehn Hürden hatte Kleinschrodt im
bremsenden Gegenwind mit Knie oder Unterschenkel des Nachziehbeins umgerissen. Das kostete Tempo und Rhythmus. „Da ist noch deutlich
mehr drin“ hofft der 18-jährige auf technische Verbesserungen, wenn der Kadersportler nach dem Abitur wieder regelmäßiger trainieren kann. Bis zu
seiner Deutschen U20-Meisterschaft am 17. Juli in Ulm ist aber noch genügend Zeit und der aktuelle fünfte Platz in der Deutschen Bestenliste sollte
bei Lukas Kleinschrodt und seinem Trainer Martin Straub für zusätzliche Motivation sorgen.
Glatte drei Meter hatte sich Emma Kilian für den Stabhochsprung vorgenommen. Das ist DM-Quali für die Altersklasse W15 und auch Kadernorm.
Ein deutlich härterer Stab als bisher verlangte der turnerisch herausragenden Ipsheimerin aber auch athletisch einiges ab. Trotzdem ging es
souverän von Höhe zu Höhe bis zum Ziel: 3,00 Meter im ersten Versuch! Gelöst ging Kilian die 3,10 Meter an und mit einer sauberen
Lattenüberquerung nahm sie die neue Bestleistung im dritten Versuch. Die in dieser jüngsten Altersklasse für Deutsche Meisterschaften am 10. Juli
in Bremen benötigte Zusatzleistung aus einem anderen Disziplinblock hatte die Ipsheimerin schon vor zwei Wochen mit 10,00 Metern im
Kugelstoßen punktgenau erfüllt. Die noch junge Deutsche Bestenliste führt Emma Kilian momentan sogar auf Rang zwei.
„Bestleistung eingestellt“ konnten Carina Kilian (TSV Ipsheim) in der W18 und Johanna Scholz (TSV 2000 Rothenburg) in der W15 beim
Stabhochsprung registrieren. Carina Kilian überquerte 3,10 Meter und 3,20 Meter jeweils problemlos im ersten Versuch. Bei den 3,30 Metern war es
dann das spitze Dächlein in der maximalen Sprunghöhe bei der Lattenüberquerung das noch nicht gut gelang um diese Höhe zu bewältigen. Auch
Johanna Scholz zeigte bei klar übersprungenen 2,60 Meter genügend Luftstand um die nächsten Höhen zu ermöglichen. Bei etwas weniger Respekt
vor dem neuen Leistungsniveau kündigen sich neue Bestleistungen aber schon an. Franziska Karl (TSV 1860 Ansbach) steigerte sich bei ihrem
kontinuierlichen Comeback in der U20 bis auf 2,90 Meter und will bis zu den Bayerischen Meisterschaften im Juli wieder in den Kreis der 3,00-Meter-Springerinnen aufsteigen.
Zwei Wochen vor ihren Zehn- bzw. Neunkämpfen bei den Nordbayerischen Meisterschaften testeten Benedikt Dörr und David Kleinschrodt (beide
TSV 1860 Ansbach) ihre Form. In der U18 trumpfte Dörr mit einem starken Hürdenlauf und 15,98 Sekunden über 110 Meter ebenso mit
persönlichem Rekord auf wie mit seinen 5,58 Metern im Weitsprung. Die 1,80 Meter im Hochsprung bedeuten für den Kadersportler eingestellte
Bestleistung und bei den 12,69 Sekunden im 100-Meter-Lauf blies Dörr ein heftiger Wind ins Gesicht. M15-Leichtathlet David Kleinschrodt konnte
eine Windpause zur neuen 100-Meter-Bestzeit von 12,30 Sekunden nutzen. Im Hochsprung überquerte der Ansbacher 1,71 Meter, eine gute Basis
für die kommenden Mehrkämpfe. Johanna Scholz (TSV 200 Rothenburg) gelang trotz starkem Gegenwind über 100 Meter eine neue Bestmarke mit 14,56 Sekunden.
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