Rothenburg, 03.10.2020 Purity Jenninger rettet in Taubertal die Ehre Westmittelfrankens
Sechsmal in Folge konnte der Taubertal 100 regulär in Rothenburg gestartet werden, 2020 musste auch dieses Ultrarennen in gewohnter Form abgesagt werden. Auf der Strecke zwischen Rothenburg und Gemünden
hätte es wohl keine Kontaktprobleme gegeben, viele andere Merkmale dieses besonderen Laufes würden aber fehlen. Angefangen von der gemeinsamen Übernachtung in Turnhallen, das Ritteressen und der Ritterschlag, der
Rücktransport und das Lächeln der zahllosen Herfer*innen - all dies wäre nicht möglich gewesen. Dafür bestand die Möglichkeit, die vier Distanzen in der Zeit
von Mitte Juli bis zum 4. Oktober virtuell zu absolvieren, aber auf den Originalstrecken. So wurden die Markierungen nochmals aufgefrischt und es wurden auch Listen mit potenziellen Verpflegungsmöglichkeiten (Gasthöfe, Supermärkte, Tankstellen)
veröffentlicht. Am Ende gab es insgesamt 54 Zieleinläufe zu verzeichnen. Die Startlinie befand sich im Taubertal unterhalb von Rothenburg. 23 Läufer*innen absolvierten die 50 Kilometer bis Bad
Mergentheim, 9 liefen 71 Kilometer bis Tauberbischofsheim und 19 entschieden sich für die 100 Kilometer bis zur Mündung der Tauber in den Main in Wertheim. Zwei Läufer und eine Läuferinnen absolvierten
mit Laufzeiten zwischen 21 und 26 Stunden die Königsdisziplin, die 100 Meilen (161 Kilometer) bis nach Gemünden. Viele von Ihnen waren am 3. Oktober unterwegs, dem geplanten Veranstaltungstermin. Die
Dinkelsbühlerin Purity Jenninger rettete dabei die Ehre Westmittelfrankens. Als einzige Starterin aus unserer Region ging die 37-Jährige heuer über 100 Kilometer an den Start.
Spontan gab sich die Möglichkeit, gemeinsam mit der Niederstetterin Natalie Lewosinski zu laufen und für diese lohnte sich auch. Nach 5:59:53 Std. erreichten sie die 50 Kilometer
-Marke in Bad Mergentheim, für Natalie Lewosinski eine neue Bestmarke. Purity Jenninger musste sich nun alleine durch ihre zweite Rennhälfte kämpfen. “Trotz Wind und
Regen lief es super”, so schrieb die Dinkelsbühlerin. Nach 12:34:09 Std. erreichte sie
Wertheim, im Feld der 19 Teilnehmer wurde sie damit Neunte und erwies sich als schnellste Frau. Zu Füßen der Burgruine war sie aber
froh, sich nicht für die 100 Meilen bis nach Gemünden entschieden hatte. In den Vorjahren hatte sie diese Distanz bereits absolviert.
Die lange Zeitspanne, in der die einzelnen Distanzen gelaufen werden konnten, ermöglichte auch verschiedene und wohl einmalige
Kombiwertungen. Der Wertheimer René Roth und der Asperger Stefan di Fazio absolvierten an verschiedenen Tagen den Quattro-Lauf, also alle vier Distanzen, Roth in 48:01 Std. und Di Fazio in 55:34 Std.
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